Meister des MornauerPortraits –

Als Meister des Mornauer-Portraits (Englisch Master of the Mornauer Portrait[1]) wird der namentlich nicht bekannte Maler bezeichnet, der vermutlich zwischen 1464 oder 1488 das Portrait des Landshuter Stadtschreibers Alexander Mornauer gemalt hat. Das Bild ist heute im Bestand der National Gallery in London.[2]

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Es wurde vorgeschlagen, im Meister des Mornauer-Potraits den Tiroler Maler Michael Pacher zu erkennen. Das Bild wurde auch als ein Werk des Joos Amman von Ravensburg gesehen. Keine dieser Identifizierungen scheint hinreichend belegt.[3]

Alexander Mornauer war von 1464 oder 1488 Stadtschreiber zu Landshut. Auf dem Gemälde des Meister des Mornauer-Potraits hält er einem Brief, der an ihn, den ehrsamen vnd weisen alle(x)ander Mornawer adressiert ist. Schon Mornauers Vater war von 1439 bis 1464 Stadtschreiber in Landshut.[4]

  • Meister des Mornauer-Potraits: Alexander Mornauer, ca. 1484–1488, Abbildung bei The National Gallery, Trafalgar Square, London

  • so im Bestand der National Gallery, Trafalgar Square, London
  • S. Foister: The Portrait of Alexander Mornauer. The Burlington Magazine, Vol. 133, No. 1062 (September. 1991), S. 613-618
  • vgl. Künstlerbiografie Master of the Mornauer Portrait bei www.nationalgallery.org.uk. (aufgerufen Januar 2010, Englisch)
  • Monatsblatt des Heraldisch-Genealogischen Vereines Adler. BAND III.. Nr. 130 1891 WIEN, SELBSTVERLAG, 1891 (aufgerufen bei googlebooks Januar 2010
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    Meister der Johannesvision –

    Mit Kölner Meister der Johannesvision (oder Kölner Meister der Johannes-Vision) wird ein bis heute anonym gebliebener gotischer Maler bezeichnet, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Köln tätig war. Sein Notname geht zurück auf das von ihm geschaffene Tafelbild Johannes schaut die Thronvision zur Apokalypse des Johannes. Sein Werk zeigt Einfluss durch zeitgenössische Malerei der Niederlande wie z.B. durch Rogier van der Weyden. Eventuell war er ein Schüler des Meisters der Darmstädter Passion[1].

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    Man versuchte erfolglos in ihm entweder Hans von Memmingen oder Jorge den Maler zu erkennen[2].

    • Johannes schaut die Thronvision, um 1450. Köln, Wallraf-Richartz-Museum WRM 113
    Weiter werden ihm zugeschrieben:
    • Verkündigungstafel, um 1470[3]
    • Gotische Altartafeln mit Szenen aus der Kreuzlegende, um 1450 [4]

    • O. Fischer: Ein Kölner Meister um 1450 -1460. In: Pantheon, 18. Juli - Dez. 1936, S. 322

  • Deutsche Fotothek: Meister der Johannes-Vision', Künstlerdokument 70086092 - Online 2009 [1]
  • ebenda
  • siehe S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 292
  • U. R. Firsching: Toppreise auf deutschen Auktionen im ersten Halbjahr 2002 - Mit Nolde wieder ins angestammte Terrain. In: Kunstmarkt.com, Online 30. August 2002 [2]
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    Meister von Tressa –




    Meister von Tressa: Madonna mit Kind, um 1250.Mit Meister von Tressa (italienisch Maestro di Tressa) (* 1221, † 1279) wird ein namentlich nicht bekannter Maler des frühen Mittelalters in Italien bezeichnet. Er erhielt seinen Notnamen nach seinem Werk aus der Kirche von Tressa bei Siena[1], von dem Fragmente erhalten sind.

    • Madonna (Madonna degli Occhi Grossi), Museo dell’Opera del Duomo, Siena[2]
    • Thronende Madonna mit Kind, Engeln und Heiligen, Collezione Chigi Saracini der Accademia Musicale Chigiana, Siena[3]
    • Segnender Erlöser, Pinacoteca Nazionale di Siena[4]

  • vgl. G. Fossi: Die Sammlung Chigi-Saracini. In: G. Fossi: Siena segreta. La collezione Chigi Saracini e i musei nascost. Florenz, Giunti S. VI
  • vgl. M. Sarikan: Altarbilder- die Maestà in Siena: Duccios Maestà, GRIN Verlag (Akademische Schriftenreihe) 2008, S. 3
  • Jochen Sander (Hrsg.): Kult Bild: Das Altar- und Andachtsbild von Duccio bis Perugino. Begleitbuch zur Ausstellung im Städel in Frankfurt vom 7. Juli bis 22. Oktober 2006. Imhof, Petersberg 2007
  • G. Fossi: Die Sammlung Chigi-Saracini. In: G. Fossi: Siena segreta. La collezione Chigi Saracini e i musei nascost. Florenz, Giunti S. VI
  • Normdaten: PND: 134032845 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Korbacher Franziskanermaler –

    Korbacher Franziskanermaler ist der Notname eines 1455 oder 1456 geborenen Künstlers, von dem sich drei Flügelaltäre in Korbach und Umgebung und eine Altartafel in Köln erhalten haben, die er jeweils mit einem ganzfigurigen Selbstporträt in der Ordenstracht der Franziskaner signierte. Er starb nach 1527.

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    Über das Leben des Künstlers ist nichts bekannt. Seine Gemälde stehen in der Tradition der Westfälischen Tafelmalerei, so dass mit Sicherheit angenommen werden kann, dass er in einer der dortigen Werkstätten ausgebildet wurde, vielleicht in der des Meisters des Schöppinger Altars oder der des Meisters von Liesborn. Hier dürfte er auch Beispiele der Niederländischen Malerei kennengelernt haben, von der er einige Bildfindungen und –formeln übernahm. Sein frühestes datiertes Werk schuf er im bereits vorgerückten Alter von 63 Jahren, so dass gelegentlich darüber spekuliert wird, ob ihm nicht weitere Tafelgemälde zugeschrieben werden können.

    • Der Flügelaltar von St. Nikolai in Korbach, ein Marienaltar, datiert 1518. Die Haupttafel zeigt die Anbetung der Hl. Drei Könige, ein dem Stand der Fernhandelskaufleute angemessenes Sujet, deren Patron, dem Hl. Nikolaus von Myra, die am Schnittpunkt der Straßen von Köln nach Leipzig und von Frankfurt am Main nach Bremen gelegene Kirche geweiht war. Die Komposition des Bildes weist auffällige Übereinstimmungen mit dem Hauptbild des Columba-Altars von Rogier van der Weyden auf. Auf den Flügeln sind dargestellt: auf der Innenseite Mariä Verkündigung, Mariä Heimsuchung, die Geburt Christi und die Darbringung Jesu im Tempel sowie außen Maria als Mutter Gottes und die Hl. Katharina von Alexandrien. Predella und Maßwerk sind verloren.
    • Der Franziskusaltar in Nieder-Waroldern, datiert 1519, ursprünglich geschaffen für das Korbacher Franziskaner-Kloster mit der Kreuzabnahme als Haupttafel und Szenen aus dem Leben des Hl. Franziskus auf den Flügeln innen sowie dem Porträt des Hl. Franziskus und des Hl. Bernhardin von Siena außen. Die Predella ist seit 1938 verloren.
    • Das Kalvarienberg-Bild in der Kirche St. Pantaleon in Köln, nicht datiert, wohl um 1520. Das Hauptbild eines im übrigen nicht mehr erhaltenen Altars, das wahrscheinlich nach der Reformation nach Köln verbracht worden war.
    • Der Kreuzigungsaltar der St.-Kilianskirche in Korbach. Das 1527 datierte Werk hat der Künstler in seinem 71. Lebensjahr geschaffen. Die Außenflügel zeigen auf ihrer Außenseite Christus als Schmerzensmann und den Hl. Johannes (Evangelist), auf ihren Innenseiten die Apostel Johannes, Andreas, Petrus, Paulus, Simon Zelotes und Bartholomäus sowie Johannes den Täufer und Jesus als Salvator Mundi. Im geöffneten Zustand sehen wir auf der Haupttafel den Kalvarienberg mit Jesus am Kreuz, auf den Flügeln aus der Leidensgeschichte: Jesus im Garten Getsemani, Jesus vor Pilatus, die Geißelung Jesu und die Dornenkrönung. Bei diesem Altar haben sich auch das Maßwerk und die Predella mit den Darstellungen des Passahmahls und des Letzten Abendmahls erhalten.

    • Peter Witzel: Der Korbacher Franziskanermaler und sein Werk. Städtisches Heimatmuseum, Korbach 1988, ISBN 3-87077-057-0 (formal falsche ISBN), (Museumshefte Waldeck-Frankenberg Nr. 8).
    Unverständlicherweise nicht in Thieme-Becker.

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    Meister des Saint Gilles –




    Meister des Saint Gilles: Leben eines Heiligen Bischofs, um 1500Als Meister des Saint Gilles (fr. Maître de Saint-Gilles, engl. Master of Saint Giles) oder Meister des heiligen Ägidius wird von der Kunsthistorik ein Maler des Spätmittelalters bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach den zwei von ihm um 1500 geschaffenen Tafelbildern, die Szenen aus dem Leben des Heiligen Ägidius von St. Gilles (fr. Saint Gilles, engl. St. Giles) darstellen.[1][2]

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    Der Stil und die Arbeitsweise des Meisters des Saint Gilles zeigen eindeutig auf eine Ausbildung in den Niederlanden. Besonders seine Nutzung von Licht- und Schatteneffekten sowie der detailgetreue Hintergrund werden als Beispiele der Übernahme eines neuen niederländischen Stils gesehen, wie er z.B. von Rogier van der Weyden vertreten wird. Jedoch ist nicht zu klären, ob der Künstler aus Frankreich oder von den Niederlanden stammt.

    Dem Werk des Meister des Saint Gilles werden Tafelbilder eines Altares zugeschrieben, dessen Entstehung anhand der Mode der Kleidung von dargestellten Figuren um 1500 datiert werden kann:
    • Die Messe des St. Gilles. National Gallery, London NG4681
    • St. Gilles und die Hirschkuh. (Das Wunder des Saint Gilles). National Gallery, London NG1419
    Diesen beiden werden zwei weitere Bilder zugeordnet, die der Meister des Saint Gilles zusammen nit einem seiner Assistenten wohl für den gleichen Altar geschaffen haben soll[3]:
    • Szenen aus dem Leben eines heiligen Bischofs (Life of a Bishop Saint). National Gallery of Art (Kress Collection), Washington, DC
    • Die Taufe des Clodwig (Baptism of Clovis). Washington, National Gallery of Art (Kress Collection), Washington, DC
    Weitere dem Meister zugerechnete Werke sind z.B.
    • Madonna mit Kind. Louvre Museum, Paris




    Meister des Saint Gilles: Stadtansicht (Detail eines Bildes)Die vier Bilder des Altars des Meisters von Saint Gilles nutzen als Hintergrundmalerei bekannte Kirchen und Gebäude des mittelalterlichen Paris, wie z.B. ein Portal der Kirche Notre Dame in Paris oder die Silhouette des dortigen königlichen Palasts. Durch deren Auswahl will der Künstler in geschickter Ikonographie die religiöse Bedeutung der Szenen des Lebens Heiligen verstärken[4][5] und weiter die Darstellung des um 720 in der Abtei Saint-Gilles gestorbenen Bischofs in eine dem Meister und seinen Zeitgenossen eigenen mittelalterlichen Zusammenhang und vertraute und verstandene Umgebung bringen kann. Selbst die historisch in Reims belegte Taufe Chlodwigs I. hat der Meister nach Paris gebracht. Die Detailtreue des Hintergrundes der Bilder führt zu der Annahme, dass er die Bilder in Paris selbst gemalt hat.

    In der Kunsthistorik wird der mittelalterliche Bildhauer Peter Brunus manchmal als Meister von Saint Gilles bezeichnet, da er in dem Ort Saint Gilles in Frankreich Figuren geschaffen hat.

  • M. J. Friedländer: Der Meister des hl Ägidius. In: Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen. 1912/12, S. 187
  • M. J. Friedländer: Le Maître de Saint-Gilles. In: Gazette des Beaux-Arts. Band 6, Nr. 17, 1937, S. 221–223
  • J. O. Hand, M. Wolff: Early Netherlandish Painting (Collections of the National Gallery of Art Systematic Catalogue), Princeton 1986, S. 166
  • vgl. dazu W. M. Hinkle: The Iconography of the Four Panels by the Master of Saint Giles. In: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes. Band 28, 1965, S. 110–144
  • zuvor auch bei J. Held: Zwei Ansichten von Paris beim Meister des heiligen Ägidius. In: Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen. 53. Band, 1932, S. 3–15
    • M. J. Friedländer: Le Maître de Saint-Gilles. In: Gazette des Beaux-Arts. Band 6, Nr. 17, 1937, S. 221–223
    • J. O. Hand, M. Wolff: Early Netherlandish Painting, (Katalog der National Gallery of Art, Washington) Princeton 1986, S. 162–176
    • The National Gallery: Complete Illustrated Catalogue. London 1995
    Normdaten: PND: 121749371 (PICA) | WP-Personeninfo}