Meister der Darbringungen –

Als Meister der Darbringungen oder Darbringungsmeister wird ein gotischer Maler bezeichnet, der um 1430 das Bild der Darbringung im Tempel für das Stift Neukloster in Wiener Neustadt malte[1]. Dem namentlich nicht bekannten Künstler werden in der Kunsthistorik durch Stilvergleich noch weitere Werke zugeordnet.

Inhaltsverzeichnis

Der Meister der Darbringungen war wohl von 1420 bis 1435 in der Region um Wien tätig. Seine Arbeiten gehören zur den bedeutenden Beispielen der Kunst in der Endphase des Weichen Stils in dieser Gegend. Es wird jedoch noch diskutiert, ob einige der unter seinem Notnamen geführten Bilder nicht doch von noch anderen anonym gebliebenen Malern stammen könnten[2].Der Meister der Darbringungen malt in einer neueren räumlichen Ausdrucksweise, mehr an getreuer Abbildung der Realität angelehnten Weise als Meister zuvor, wenn auch seine Darstellungen z.B. der Architektur nicht unbedingt reale Beispiele zeigen. Seine Malweise lässt auf einen Einfluss durch zeitgenössische flämische Malerei und auch Buchmalerei aus Frankreich wie den Boucicaut-Meister schließen.[3]

Der Stil des Meister der Darbringungen steht dem des Meister der St. Lambrechter Votivtafel nahe, es wird auch vorgeschlagen beide Maler einer Werkstatt zuzuordnen. Auch soll ein Einfluss des Meisters von Wittingau zu erkennen sein.

  • Darbringung im Tempel. Wien, Galerie Belvedere
  • Darbringung im Tempel. Stiftssammlungen Klosterneuburg
  • Christus in der Trauer. Berlin
  • Tafeln eines Marienaltars. Stiftssammlungen Klosterneuburg
  • Begegnung Joachims und Annas an der Goldenen Pforte. Wien, Galerie Belvedere Inventarnummer: 4862
  • Geburt Mariens. Wien, Galerie Belvedere Inventarnummer: 4861

  • s. z.B. I. Walther, M. Weniger, Robert Suckale: Painting of the Gothic Era. Taschen 1999
  • Master of the Offering. In: F. Walther, R. Suckale (Hrsg.): Masterpieces of Western Art: A History of Art in 900 Individual Studies from the Gothic to the Present Day, Part 1 From Gothic to Neoclassicism. Taschen 2002, S. 727
  • vgl. dazu S. Lüken Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen. Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, S. 261-262
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    Derick Baegert –




    Kreuzigung, Detail: Der Hauptmann unter dem Kreuz; Sammlung Thyssen-Bornemisza, MadridDerick Baegert [ˈbaːgərt] (* um 1440 in Wesel; † nach 1502 in Wesel) war ein bedeutender deutscher Maler der Spätgotik. Unter flämischem, westfälischem und rheinischem Einfluss entwickelte er seinen ganz eigenen Stil von außerordentlicher Qualität. Seine Werke zeichnen sich durch einen hohen Detailreichtum in der Malerei aus.

    Inhaltsverzeichnis

    Baegert malte um 1475 den Hochaltar für die Kirche des Dominikanerklosters in Dortmund, heute die Propsteikirche, wo das Retabel noch immer aufgestellt ist. Die Malerei war eine Auftragsarbeit des Herzogs Johann I. von Kleve für den Mönchskonvent in der Reichsstadt. Auf dem Werk ist ein Selbstportrait des Künstlers übermittelt, das erste bekannte in der nordwesteuropäischen Malerei überhaupt.In der Folgezeit (1477–1478) entstand der Hochaltar der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Mathenakirche in Wesel, von dem lediglich Fragmente in der Sammlung Thyssen-Bornemisza erhalten sind. Um 1493/94 schuf er das Gerichtsbild Eidesleistung, das ursprünglich den Ratssaal des Weseler Rathauses schmückte und sich heute im Städtischen Museum Wesels befindet. Baegert ist Urheber einiger weitere Tafelaltäre in Nordwestdeutschland, darunter der Kreuzigungsaltar aus St. Laurenz in Köln, um 1500, jetzt Alte Pinakothek, München.
    Derick Baegert - Altarretabel in der Propsteikirche


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    Der dreiflügelige Altar des Derick Baegert in der Propsteikirche Dortmund

    In Baegerts Werkstatt arbeitete neben seinem Sohn Jan, der auch als der Maler des Cappenberger Altars gilt, auch sein Neffe Jan Joest (van Kalkar), Sohn von Dericks Schwester Katharina. Jan Joest fertigte unter anderem den Hochaltar in der Kirche St. Nicolai in Kalkar und einen verloren gegangenen Hochaltar für das Kloster Werden.

    Seit 1968 ist der Name des Malers mit der Derik-Baegert-Gesellschaft verbunden. Sie unterhält im Schloss Ringenberg am Niederrhein ein Atelierzentrum zur Förderung junger Künstler.

    • Wolfgang Rinke: Der Altar in der Propsteikirche zu Dortmund: ein Werk des Malers Derick Baegert aus Wesel; Geschichte, Kunstgeschichte, Bildbeschreibung, Bilddeutung, Cramers Kunstanstalt, Dortmund 1992. ISBN 3-924302-53-7
    • Wolfgang Rinke: Memoria im Bild:Das Altar-Retabel des Derick Baegert aus Wesel in der Propsteikirche zu Dortmund, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2004. (= Schriften der Heresbach-Stiftung Kalkar. Bd. 13).
    • Gottfried Müller: Simon von Kyrene in der Bildkomposition des Derick Baegert: Bemerkungen zum großen Triptychon der Dortmunder Propsteikirche, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 87, Essen 1996 (1997), S. 97–116 ISBN 3-88474-543-3
    • Paul Montag: Der Baegert-Altar in der Dortmunder Propsteikirche, in: Heimat Dortmund 2/2001, Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund, Essen 2001, S. 27–31 ISSN 0932-9757

    Normdaten: PND: 118651730 (PICA) | VIAF: 32790021 | WP-Personeninfo}

    Gregormeister –




    Gregormeister: Gregor in Pontifikaltracht (“Gregorblatt”) , um 985. Trier, Stadtbibliothek


    Gregormeister: Thronbild Kaiser Ottos II., um 985. Musée Condé, ChantillyDer Gregormeister oder Meister des Registrum Gregorii war ein namentlich nicht bekannter ottonischer Buchmaler.Vermutlich um 983 im Skriptorium des Erzbischofs Egbert von Trier tätig, sind von im Miniaturen erhalten, die vermutlich zu einer Handschrift mit Briefen des Papstes Gregor I. gehörten. Nach diesen Werken, dem „Gregorblatt“ in der Stadtbibliothek von Trier und dem Thronbild Ottos II. im Mus. Condé in Chantilly ist dem Meister sein Notname gegeben.

    B. Nitschke: Die Handschriftengruppe um den Meister des Registrum Gregorii, Recklinghausen : Bongers, 1966}

    IsaakMeister –




    Isaak-Meister (Giotto?): Isaak weist Esau zurück, Basilica Superiore di San Francesco, Assisi


    Isaak-Meister (Giotto?): Isaak segnet Jacob (Detail: Jakob), Basilica Superiore di San Francesco, AssisiAls Isaak-Meister (ital. Maestro d'Isacco) wird in der Kunstgeschichte der nicht eindeutig zu identifizierende Maler von Fresken in der Oberkirche von San Francesco in Assisi bezeichnet.[1][2] Die um 1290 entstandenen Bilder zeigen auf der nördlichen Wand Szenen des Todes von Isaak aus dem Buch Genesis des Alten Testaments.[3] Das Werk des Meisters wird häufig als ein Frühwerk von Giotto betrachtet.

    • Giotto
    Die Identifizierung des Isaak-Meisters mit dem jungen Giotto[4] ist eine häufig diskutierte Hypothese der Giotto-Forschung.[5] Die Bilder stehen dessen innovativem Stil und seiner Raumperspektive sehr nahe,[6] und ihnen ist im Gesamtprogramm der Fresken des Franziskus-Zyklus in Assisi eine Sonderstellung einzuräumen.[7][8] Die als „revolutionär“ geltenden Fresken des Meisters machen die Hypothese plausibel,[9] da sie in ihrer spätbyzantinischen und ihrer an die Antike angelehnten Malweise sowie durch direkte Ansprache des Betrachters durch Platzierung der Bildgegenstände im Raum eine neue Richtung hin zur Kunst der italienischen Renaissance anzeigen.
    • Arnolfo di Cambio
    Es wurde die Hypothese aufgestellt, beim Isaak-Meister handle es sich um den italienischen Maler Arnolfo di Cambio.[10][11] Diese Vermutung bleibt jedoch umstritten.[12]

  • E. Mather: The Isaac Master. London 1932
  • s.a. L. Coletti: Nota sugli esordi di Giotto. In: Critica d'arte 3 (Florenz 1937), 124 ff.
  • Genesis 27, 1-40
  • neben E. Mather und L. Coletti auch vertreten von H. Thode, P. Toesca und B. Berenson
  • zuletzt z.B. F. Flores d'Arcais: Giotto (Aus dem Italienischen). München 1995
  • vgl. S. Y. Edgerton: Giotto und die Erfindung der dritten Dimension, Malerei und Geometrie am Vorabend der wissenschaftlichen Revolution München 2004
  • G. G. Pochat von Böhlau: Bild - Zeit. Eine Kunstgeschichte der vierten Dimension. Wien 1999, S. 223 (Giotto, Assisi)
  • W. Kemp: Die Räume der Maler: zur Bilderzählung seit Giotto. München 1996, S. 20
  • so M. V. Schwarz: Giotto. München 2009
  • A. M. Romanini: Gli occhi di Isacco. Claissicismo e curisosità tra Arnolfo di Cambio e Giotto. In: Arte Mediealvale. Ser. II, 1 (1987), S. 1-56 sowie A. M. Romanini: Arnolfo all’origine di Giotto: lenigma del Maestro di Isaaco. In: Storia dell’arte 65 (1989), S. 5-26
  • s.a. A. M. Romanini: Arnolfo di Cambio. In: Enciclopedia dell’arte medievale II. Rom 1991, S. 504-514
  • vgl. z.B. P. C. Claussen: Die Kirchen der Stadt Rom im Mittelalter 1050-1300 (Band 1 A-F). Stuttgart 2002 S. 263 (S. Cecilia)
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