Meister von Sankt Severin –




Meister von St. Severin: Passionsfolge, Szene: Christus am Ölberg., um 1500. Alte Pinakothek MünchenDer Meister von Sankt Severin war ein im Köln des Mittelalters bis um 1520 tätiger Maler der Gotik. Da sein wahrer Name unbekannt ist, wird er nach dem von ihm stammenden Zyklus von 20 Bildern mit Darstellungen aus der Severinslegende benannt, der sich noch heute in der Kölner Severinskirche befindet.

Mit dem Meister des Aachener Altars und dem Meister der Ursulalegende ist er ein Vertreter der Spätzeit der Kölner Gotik und steht an der Schwelle zur Neuzeit der Malerei. Er war einer der letzten bedeutenden Vertreter der spätmittelalterlichen Maler, die in der Region bis ins zweite Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts an den spätgotischen Traditionen der sogenannten Kölner Malerschule festhielten.

  • Zyklus vom 20 Bildern mit Darstellungen aus der Severinslegende. Köln, St. Severin
  • Die Heiligen Agatha und Cyprian und Die Heiligen Stephanus und Helena, Altarflügel eines ehemaligen Triptychon. Köln, St. Severin
  • Passionsfolge: Christus am Ölberg. München, Alte Pinakothek
  • Anbetung der Könige. Köln, Wallraf-Richartz-Museum WRM 184
  • Altartafel der Rosenkranzbruderschaft (auch Madonna mit dem Mantel). Köln, St. Andreas

  • H. Brockmann: Die Spätzeit der Kölner Malschule. Der Meister von St. Severin und der Meister der Ursulalegende. Forschungen zur Kunstgeschichte Westeuropas, Band VI. Kurt Schroeder, 1924
  • Frank Günter Zehnder, Gotische Malerei in Köln, Altkölner Bilder von 1300-1550, 2. Aufl. 1993.
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HistoriaMeister –

Als Historia-Meister oder Meister der Historia Friderici et Maximiliani wird ein Zeichner und Maler benannt, der Anfang des 16. Jahrhunderts in Niederösterreich tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen durch seine Illustrationen zu der Lebensgeschichte (lat. Historia) Friedrich III. und seines Sohnes Maximilian I., einem Manuskript, das Joseph Grünpeck um 1514 im Auftrag Maximilians verfasste.[1]

Inhaltsverzeichnis

Der Meister der Historia Friderici et Maximiliani wird stilistisch zur Donauschule in Niederösterreich gerechnet.[2] Da seine Arbeitsweise der von Albrecht Altdorfer nahesteht, kann er eventuell als dessen Schüler betrachtet werden, von manchen Experten werden die Illustrationen zur Historia sogar als ein Werk von Altdorfer selbst betrachtet.

Neben der Verbindung zu Albrecht Altdorfer wird der Historia-Meister auch manchmal mit Niclas Breu aus Krems[3] identifiziert. Diese Zuordnungen sind ebenso wie die weiter vorgeschlagene Gleichsetzung mit dem Meister des Pulkauer Altars nicht sicher und teilweise umstritten.

  • E. M. Auer: Joseph Grünpecks „Historia Friederici III. et Maximiliani I.“. In: Alte und moderne Kunst, 4 (1959), S. 5-7
  • O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog). Linz 1965
  • F. Dworschak: Der Meister der Historia (Niclas Preu), Niederösterreich und Nachbargebiete. In: O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog). Linz, 1965. S. 96–100
    • O. Benesch: Die Tafelmalerei des 1. Drittels des 16. Jahrhunderts in Österreich. In: K, Ginhart: Die bildende Kunst in Österreich. Band 3 Gotische Zeit. Baden bei Wien, 1938
    • O. Benesch: E. Auer: Die Historia Friderici et Maximiliani. Max J. Friedländer zum neunzigsten Geburtstag (Denkmäler deutscher Kunst). Berlin 1957
    • Landesverlag (Oberösterreich), O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog. Malerei – Graphik – Plastik – Architektur. Ausstellung des Landes Oberösterreich, Stift St. Florian und Schloßmuseum Linz 14. Mai bis 17. Oktober 1965) Linz 1965

    • Meister der Historia Kurzbiographie bei Österreich-Lexikon www.aeiou.at
    • Zeichnungen aus der Handschrift »Historia Friderici et Maximiliani« bei zeno.org
    Normdaten: PND: 118732765 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister der Vitae Imperatorum –




    Meister der Vitae Imperatorum: Dante und Vergil mit Kentauren


    Meister der Vitae Imperatorum: Dante und Virgil mit Engel an der Pforte zum sechsten HöllenkreisAls Meister der Vitae Imperatorum wird ein mittelalterlicher Buchmaler bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen[1][2] nach den von ihm ausgemalten Vitae Imperatorum, einer Abschrift dieses Werkes des antiken Schriftstellers Sueton mit Lebensbeschreibungen römischer Kaiser (Imperatoren). Das Manuskript und seine Illustration in einem Skriptorium (Illumination) wird um 1431 datiert und wurde wahrscheinlich im Mailänder Raum hergestellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister der Vitae Imperatorum war wohl ein Schüler und vermutlich auch Mitarbeiter in der Werkstatt unter der Regentschaft Filippo Maria Viscontis. Sein Werk steht dem Stil der lombardischen Buchmalerei nahe wie sie im Umfeld dieser Werkstatt z. B. auch in der Bibel der Maria von Savoy und bei Giovannino de’ Grassi und Michelino da Besozzo zu finden ist. Der Stil des Meisters scheint wie bei vielen lombardischen Malern seiner Epoche den ästhetischen Idealen kultivierter höfischer Gotik nachzustreben[3].

    • Vitae imperatorum. Bibliothèque nationale de France, inv. 131
    Neben den Vitae Imperatorum werden dem Meister noch weitere Werke zugeschrieben, z. B. in den folgenden Manuskripten:
    • Dantes Inferno, Bibliothèque Nationale de France, inv. 2617
    • Erschaffung der Erde, Antiphonar, Minneapolis Institute of Art, inv. 43.20
    • Das Martyrium des Hl. Laurentius, (Martyrdom of Saint Lawrence), Initiale aus einem Chorbuch, ca. 1430, Allen Memorial Art Museum [4]

  • Italienisch als Maestro delle Vitae Imperatorum zuerst bei P. Toesca: La Pittura e la Miniatura nella Lombardia. Mailand 1912, S. 528 f.
  • S. a. Meister der Vitae Imperatorum bei U. Thieme, F. Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37, E. A. Seemann 1909/1950.
  • Vgl. dazu G. Freuler: Maestro dei fondi giallini, In: F. C. Diegelmann, G. Freuler (Hrsg.): Buchmalerei des 13. bis 15. Jahrhunderts aus Schweizer Privatsammlung, Auktionskatalog Koller Auktionen, März 2008, online bei kollerauktionen.ch, gesehen 25. August 2010 (PDF)
  • G. R. Bent III: Beschreibung des Das Martyrium des Hl. Laurentius bei dem Allen Memorial Art Museum, online bei oberlin.edu, gesehen 25. August 2010
    • Anna Melograni: Appunti di miniature lombarda: Ricerche sul Maestro delle Vitae Imperatorum. In: Storia dell’ Arte 70, 1990, S. 273-314.
    • Anna Melograni: Miniature inedite del Quattrocento lombardo nelle collezioni americane (1). In: Storia dell’arte 82, 1994, S. 283-302.
    • Illaria Toesca: In margine al 'Maestro delle Vitae Imperatorum. In: Paragone. Arte, 20.1969, 237, S. 73-77.
    • Pietro Toesca: La pittura e la miniatura nella Lombardia. Mailand 1912.
    Normdaten: PND: 123577365 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des Rottweiler Hochaltars –

    Als Meister des Rottweiler Hochaltars (oder manchmal Rottweiler Meister) wird ein namentlich nicht bekannter gotischer Maler aus der Mitte des 15. Jahrhunderts bezeichnet. Er erhielt seinen Notnamen nach den von ihm geschaffenen Bildern, die vermutlich vom ehemaligen Hochaltar im Heilig-Kreuz-Münster in Rottweil stammen. Er war wahrscheinlich im Bodenseeraum tätig, vielleicht hatte er seine Werkstatt in Rottweil selbst.

    Inhaltsverzeichnis

    Mehrfach wurde vorgeschlagen in der Arbeitsweise des Meisters des Rottweiler Hochaltars den Stil von Konrad Witz zu erkennen, der vermutlich aus Rottweil kam. Diese Meinung hat sich jedoch kaum durchgesetzt, nicht nur, da der Malstil des Meisters eine eigene Individualität zeigt, sondern auch, da Witz schon 1434 in Basel nachweisbar ist und der Rottweiler Altar in der Zeit danach entstand.

    • Serie von Tafeln (Fragmente) des ehemaligen Hochaltars des Heilig-Kreuz-Münsters zu Rottweil, um 1440, sieben Tafeln sind erhalten, darunter
      • Die Anbetung der Könige, Württembergisches Landesmuseum, als Leihgabe im Museum der Stadt Rottweil
      • Gnadenstuhl (Gottvater mit dem Leichnam Christi), Staatliche Kunsthalle Karlsruhe [1]
      • Das Martyrium der Hl. Ursula, Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart
      • Die Verehrung (der Monstranz) durch Engel[1], Rottweil, Heilig-Kreuz-Münster
      • Martyrium des Achatius und der 10.000, Diözesanmuseum Rottenburg

  • Die beiden Fragmente Gnadenstuhl und Verehrung durch Engel waren vor ihrer Trennung zusammen ein Bild
    • Stadtarchiv Rottweil (Hrsg.): Wiedervereint. Die Bildtafeln vom gotischen Hochaltar des Rottweiler Münsters. Begleitheft zur Sonderausstellung Rottweil 2000. (Reihe "Kleine Schriften des Stadtarchivs Rottweil"' Band 7). Rottweil 2000
    • A. Moraht-Fromm: Gnadenstuhl (Gottvater mit dem Leichnam). Bildbeschreibung (Kurztext). Nimbus Online Katalog. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (aufgerufen April 2010)
    • G. Rommel: Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3 Oberrhein). Stuttgart, 1938
    • B. Lorenz, M. Heberle: Zwei wiederentdeckte Tafeln des ehem. Hochaltars aus dem Heilig-Kreuz-Münster in Rottweil. in: A. Moraht-Fromm, G. Weilandt (Hrsg.): Unter der Lupe. Neue Forschungen zu Skulptur und Malerei des Hoch- und Spätmittelalters. Ulm 2000

    • Bilder des Rottweiler Meister bei Landeskunde online www.zum.de
      • Das Martyrium der Heiligen Ursula [2]
      • Anbetung der Könige [3]
      • Gnadenstuhl [4]
      • Die Verehrung der Monstranz durch Engel [5]
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    Bernt Notke –




    Bernt Notke – vermutetes Selbstporträt in der zerstörten GregorsmesseBernt Notke (* um 1435 in Lassan in Pommern; † Anfang -vor dem- 12. Mai 1509 in Lübeck) war ein in Nordeuropa bekannter Lübecker Maler und Werkstattleiter, wohl der bedeutendste im Ostseeraum des ausgehenden Mittelalters. Die Frage, ob er auch selbst als Bildschnitzer tätig war, wird von der gegenwärtigen Forschung eher verneint.

    Inhaltsverzeichnis

    Notke ist ab 1467 in Lübeck nachweisbar, als er in das Amt der Maler und Glaser aufgenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt war er schon länger hier als Maler tätig und wohnte in der Johannisstraße, der heutigen Dr.-Julius-Leber-Straße. Es gilt als sicher, dass er seine Ausbildung zumindest teilweise als Kartonmaler für den Bildwirker Pasquier Grenier in Tournai absolviert hat.[1] Durch Großaufträge in den 1470er Jahren war es ihm möglich, 1479 ein Haus in der Breiten Straße in der Nähe der Jakobikirche zu erwerben.Nachdem er in den 1480er Jahren mehrfach nach Schweden reiste, war er ab 1491 für mehrere Jahre in Stockholm ansässig. Bis 1496 übte er das Amt des schwedischen Münzmeisters aus, das direkt dem Reichsverweser Sten Sture der Ältere unterstellt war. Ab 1498 ist Notke nachweislich wieder in Lübeck und bleibt hier auch bis zu seinem Tod 1509, ab 1505 als Werkmeister der Petrikirche.



    Vorkriegsaufnahme des Lübecker TotentanzesVorkriegsaufnahme des Lübecker Totentanzes


    Szene oben: Dreifaltigkeit, Szene unten: Ein Prophet

    Szene oben: Taufe Christi, Szene unten: Ein ProphetJohannesaltar der Schonenfahrer
    Lediglich drei Werke sind als Schöpfungen Notkes bzw. seiner Werkstatt urkundlich gesichert: das Triumphkreuz und der Lettner im Dom zu Lübeck, der Altar im Dom zu Arhus und der Altar der Heilig-Geist-Kirche in Reval. Weitere Werke sind ihm im Laufe der Forschung durch stilistische Untersuchungen zugeschrieben worden. Notke steht als in Lübeck ansässiger Künstler neben Hermen Rode für die große Zeit des hansischen Kunstexports im Spätmittelalter nach vielen Orten in Nordeuropa. Einer der wichtigsten Schüler Notkes war Henning von der Heyde. Der mittelalterliche Kunsthandel über Lübeck erfolgte als Durchfuhr aus anderen Teilen Deutschlands und den Niederlanden, insbesondere vom Niederrhein und aus Flandern (Brügge), oder aus eigener Fertigung in Lübeck, wofür die große Werkstatt Notkes neben vielen anderen ungenannten steht.

    • Lübecker Totentanz für die Marienkirche von 1463; 1701 ersetzt durch ein Kopie des Kirchenmalers Anton Wortmann, diese zerstört 1942
    • Revaler Totentanz - Replik für Reval, Reste heute in der Nikolaikirche (estn. Niguliste kirik)
    • Flügel des Johannesaltars der Schonenfahrer im St.-Annen-Kloster in Lübeck



    Triumphkreuz im Dom zu Lübeck
    • Stiftungen des Lübecker Bischofs Albert II. Krummendiek für den Lübecker Dom aus dem Jahr 1477:
      • Triumphkreuz
      • Holzverkleidung des Lettners
      • Laienaltar vor dem Chor
    • Flügelaltar für den Dom von Århus von 1479
    • Retabel asus Thurö (heute im Nationalmuseum Kopenhagen), gestiftet nach 1481
    • Retabel des Hochaltars der Heilig-Geist-Kirche in Reval von 1483
    • Für den schwedischen Reichsverweser Sten Sture schuf er gemeinsam mit den Gehilfen seiner Werkstatt wie Heinrich Wylsynck[3] die kolossale Reitergruppe des Heiligen St. Georg in der Nikolaikirche von Stockholms Gamla Stan als Altarstiftung und Grablege.[4]Ein Gipsabguss befindet sich seit 1924 in der Museumskirche St. Katharinen in Lübeck.
    • Porträt des schwedischen Königs Karl Knutson Bonde, um 1489, heute in Schloss Gripsholm
    • Gregorsmesse, vermutlich von 1503[5] in der Lübecker Marienkirche, 1942 verbrannt
    • die von Paatz noch Notke als Alterswerk zugeschriebene bronzene Grabplatte für die Familie Hutterock (1508) blieb der Marienkirche erhalten


    Fragment aus dem Totentanz in der Nikolai Kirche in TallinnFragment aus dem Totentanz in der Nikolai Kirche in Tallinn

    • Altar für die Kirche von Trondenes bei Harstad in Nordnorwegen

    • Heinrich Wylsynck (belegt)
    • Meister der Revaler Passion (vermutet)

    • Andrea Boockmann: Das zerstörte Gemälde der 'Gregorsmesse' von Bernt Notke in der Marienkirche und der Aufenthalt des Kardinals Raimundus Peraudi in Lübeck 1503. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde (ZVLGA) 81, 2001, S. 105–122.
    • Walter Paatz: Bernt Notke und sein Kreis. Berlin 1939.
    • Lübecker Lebensläufe, Hrsg. Alken Bruns, Neumünster 1993, ISBN 3-529-02729-4.
    • Kerstin Petermann: Bernt Notke. Arbeitsweise und Werkstattorganisation im späten Mittelalter. Berlin: Reimer 2000, ISBN 3-496-01217-X.



     Commons: Bernt Notke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Dafür soll auch seine Malweise sprechen, die Elemente der nordfranzösischen Tafelmalerei in der Art von Nicolas Froment aufweist.
  • nach Petermann, S. 231
  • Nach Walter Paatz wohl identisch mit dem Imperialissima-Meister.
  • Die früher vertretene These, Sture habe die Gruppe zur Erinnerung an die Schlacht am Brunkeberg errichten lassen, wird heute eher abgelehnt. (Petermann, S. 119f)
  • Siehe Boockmann (Lit.)
  • Normdaten: PND: 118588842 (PICA) | LCCN: n82212395 | VIAF: 32788904 | WP-Personeninfo}