Meister von Mondsee –




Meister von Mondsee: Altar aus dem Stift Mondsee, Innenflügel, Szene: Flucht nach Ägypten, Ende des 15. JahrhundertsMit Meister von Mondsee wird ein namentlich nicht bekannter spätgotischer Maler aus der Region um Wien und Salzburg bezeichnet. Er erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm um 1497 für die Stiftskirche des Kloster Mondsee in Oberösterreich geschaffenen Flügelaltar. Wie der Meister des Wiener Schottenaltars ist auch der Meister von Mondsee von niederländischem oder auch oberrheinischem Malstil beeinflusst.

Inhaltsverzeichnis

Von dem Altar von Mondsee sind noch Szenen aus der Kindheit Jesu und ein Flügel mit dem vor einer Madonna kniendenden Stifter Abt Benedikt Eck erhalten. Der Verbleib der Schreinfiguren und Reliefs ist unbekannt.
  • Anbetung der Könige, um 1490/99. Linz, Oberösterreichische Landesmuseen, Landesgalerie Linz[1]
  • Flucht nach Ägypten, um 1497. Wien, Österreichische Galerie Belvedere
  • Ährenkleidmadonna, um 1497. Wien, Österreichische Galerie Belvedere

  • S. Florian: Der Meister von Mondsee. Dissertation Universität Wien (Wien 1950)
  • S. Krasa-Florian: Der Meister von Mondsee in: Das Mondseeland als historische Landschaft und seine Zentren. Kloster und Markt'. In: Das Mondseeland. Geschichte und Kultur. Katalog zur Ausstellung im Stift Mondsee. Linz 1981, 139–148.
  • L. Schultes: Der Meister von Mondsee. Neue Beobachtungen zu einem bedeutenden Künstler des Spätmittelalters. In: Belvedere. Zeitschrift für bildende Kunst. Heft 1/2001, S. 4-12

  • Landesgalerie Linz Inv. Nr. G 2576
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    Meister des Krainburger Altars –




    Meister des Krainburger Altars: Die Flucht der Heiligen Cantius, Cantianus, Cantianilla und Protus; Krainburger Altar. Um 1510Als Meister des Krainburger Altars wird der spätgotische Maler bezeichnet, der den um 1510 entstandenen Flügelaltar für eine Pfarrkirche in Kranj (Krainburg) geschaffen hat. Das Werk gab diesem namentlich nicht bekannten Künstler seinen Notnamen[1]. Der Maler war wohl ab 1500 in der südlichen Steiermark tätig, nachdem er vielleicht auf Wanderschaft die Niederlande und den Niederrhein bereist und von dort Stileinflüsse erhalten hatte. Die verbliebenen Fragmente des Flügelaltars sind heute ein bekanntes Exponat der Wiener Galerie Belvedere[2].

    Inhaltsverzeichnis

    Gegen Ende des 15. Jahrhunderts übernahmen die Maler in der Steiermark verschiedenste Stilrichtungen europäischer Nachbargegenden oder auch weiter entfernterer Regionen[3]. Der Meister des Krainburger Altars, der einen niederländischen Einfluss aufzeigt, hatte wohl auf seiner Wanderschaft die Niederlande und den Niederrhein bereist, bevor er sich in der Steiermark niederliess[4]. Stilistisch kann er der Schule Rueland Frueaufs d.J. zugeordnet werden. Er malt seine Figuren in auffallend starken, fast grellen Farben und stellt ihre Emotionen mitfühlend dar[5]. Seine Arbeit erinnert an den Meister der Virgo inter Virgines und dessen Darstellung der Gesichtsausdrücke, die die Darstellung beim Krainburger Altar in eine Reihe anderer ähnlicher eingliedert, die von ein und demselben Meister (Werkstatt) stammen.

    Das erhaltene Hauptwerk des Meisters des Krainburger Altars sind die Außenflügel des Krainburger Altars, Innenseite und Schrein sind verloren:
    • Fragmente des Krainburger (Flügel-)altars, Museum mittelalterlicher österreichischer Kunst, Österreichische Galerie in der Orangerie des Belvedere Wien
      • Zwei Szenen aus der Passion und Auferstehung Christi
      • Zwei Szenen aus der Legende der Heiligen Cantius, Cantianus, Cantianilla und Protus
    Dem Meister oder seiner Werkstatt werden wegen individueller Eigenheiten und z.B. der von ihm gewählten Landschaftshintergründe wie z.B. seinem „Jerusalem“[6] weitere Tafelbilder in Graz, Straßburg und Chicago zugeschrieben, wie z.B.:
    • Das Begräbnis des Hl Florian (Funeral of St. Florian), Chicago, Art Institute[7]
    Des Weiteren soll der Meister des Krainburger Altars der Maler der Wandmalereien der Wallfahrtskirche St. Primož (St. Primus ) bei Kamnik (Stein in Oberkrain) sein[8].

  • O. Benesch: Der Meister des Krainburger Altars. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band VII (1930) S. 120ff.
  • R. Eisenschmid, E. M. Blattner: Baedeker Allianz Reiseführer Wien. Dumont, Ostfildern, 14. Auflage 2007, S.164
  • vgl. dazu T. Vignjević: The Master of the Krainburg Altarpiece and Painting in Central Europe in circa 1500. In: E. Wetter (Hrsg.): Die Länder der böhmischen Krone und ihre Nachbarn zur Zeit der Jagiellonenkönige (1471-1526). Studia Jagellonica Lipsiensia, Bd. 2, Thorbecke, Ostfildern 2004, S. 385-392
  • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000
  • "Master of the Krainburg Altar." In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press, Inc., 2002. Online aufgerufen Februar 2010
  • G. Ring: An Austrian Triptych. In: The Art Bulletin, Vol. 26, No. 1 (1944), S. 51-52
  • O. Benesch: The Rise of Landscape in the Austrian School of Painting at the Beginning of the Sixteenth Century. In: Konsthistorisk Tidskrift/Journal of Art History, Volume 28, Issue 1-4 1959
  • vgl. dazu T. Vignjevic: Der Altar von Krainburg -Kranj- und die Fresken in St. Primus oberhalb Kamnik. Zur künstlerischen Identität eines spätgotischen Malers. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 46 (1992) Nr.3/4, S.106-115
    • O. Benesch: Der Meister des Krainburger Altars. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band VII (1930) S. 120ff.
    • T. Vignjevic: Der Meister des Krainburger Altars. Narodna galerija Ljubljana, Ljubljana 1996
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    Wilm Dedeke –




    Madonna mit Kind (St.-Annen Museum Lübeck)Wilm Dedeke (* 1460 in Lübeck; † 1528 in Hamburg) war ein norddeutscher Maler der Spätgotik.Dedeke stellte 1499 gemeinsam mit Absolon Stumme den unvollendeten Lukas-Altar der Hamburger Lukasgilde seines verstorbenen Malerkollegen Hinrik Bornemann für den Mariendom in Hamburg fertig und heiratet dessen Witwe. Im Jahr 1506 ist er als Meister des Maleramtes in Hamburg belegt.

    • Flügel des Altars der Fronleichnamsbruderschaft von 1496, aus dem Burgkloster in Lübeck, heute im St.-Annen-Kloster Lübeck
    • Annen-Schrein von um 1500, ebenfalls im St.-Annen-Kloster Lübeck (Zuschreibung zum Umkreis)
    • Die Kreuzigung Christ (auch: Der Kalvarienberg des Till Nigel) um 1500, aus der Katharinenkirche in Hamburg, heute in der Kunsthalle Hamburg
    • Madonna mit Kind, im St.-Annen-Kloster Lübeck; das dazugehörige Stifterbild des Stifterpaares des ehemaligen Diptychons befindet sich im Museum im Roselius-Haus in Bremen
    • Halepagener Altar von 1510, es wird vermutet, das Dedeke auch der Maler des Halepagener Altars in Buxtehude war

    Normdaten: PND: 123350247 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister von 1489 –

    Meister von 1489 ist der Notname eines namentlich unbekannten westfälischen Malers der Spätgotik, der wohl in Lübeck und Soest tätig gewesen sein könnte.Namensgebend war im Falle dieses Künstlers die Jahreszahl LXXXIX. Diese Datierung findet sich auf der Rückseite seines Hauptwerks, dem Noli me tangere-Altar, der ursprünglich aus der Walpurgiskirche in Soest stammt und sich heute im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster befindet.Er wird von der Arbeitsweise mit dem Meister von Liesborn in Verbindung gebracht[1] und gilt schulisch als dessen Nachfolger. Ihm werden auch die Fragmente eines Altars aus dem Kloster Herzebrock in Herzebrock-Clarholz, die im Westfälischen Landesmuseum wieder zusammengefügt wurden, zugeschrieben.Zeitweilig wurde er als der Maler der oberen kleinen Klapptafeln am Brömbsen-Altar in der Jakobikirche in Lübeck, dessen Steinreliefs entweder von Heinrich Brabender, nach einer neueren Meinung in der Kunstgeschichte aber von dessen Weggefährten Evert van Roden stammen sollen, angesehen. Weiter werden ihm die Malereien der Außenflügel am Altar von Amelsbüren[2] zugeordnet, die sich ebenfalls im Museum in Münster befinden.

  • H. Busch: Meister des Nordens. Die altniederdeutsche Malerei 1450-1550. Hamburg 1943, S. 76 identifiziert den Meister von 1489 sowohl mit dem Meister von Liesborn wie auch mit dem Meister der Lippborger Passion.
  • Vgl. auch für das Mittelteil Johann Koerbecke
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