Narziß Renner –

Narziß Renner (* 1502 in Augsburg; † 1536 ebenda) war ein Augsburger Buchmaler und vermutlich Zeichner für Holzschnitte.Renner war wahrscheinlich der Sohn des Augsburger Buchmalers Hans Renner. Die einzigen von ihm bekannten Werke stammen aus der Zeit von 1517 und 1525. Nach dieser Zeit bekam er kaum noch Aufträge, da er in den Steuerbüchern von 1529 bis 1535 den niedrigsten Steuersatz entrichtete. Sein größter Auftraggeber war der Buchhalter Matthäus Schwarz. Renner stellte sich selbst auf zwei Bildnismedaillen und drei Selbstporträts dar, auf einem ist er zusammen mit seiner Frau Magdalena zu sehen.

  • Gebetbuch für M. Schwarz (1521, Berlin, Kupferstichkabinett 78 B 10)
  • Gebetbuch (1523, Wien, ÖNB Cod. 4486).

  • Günther Grünsteudel, Günter Hägele, Rudolf Frankenberger (Hrsg.): Augsburger Stadtlexikon. 2. Auflage. Perlach, Augsburg 1998, ISBN 3-922769-28-4, (online)
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Michel Sittow –




Portrait der Katharina von Aragón


Portrait des dänischen Königs Christian II.


Portrait des Don Diego de Guevara, Schatzmeister der Margarete von ÖsterreichMichel Sittow (* 1469? in Tallinn; † 1525 oder 1526 ebenda) war ein estnischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Michel Sittow wurde als erstes Kind von drei Kindern des Kunsttischlers und Malers Clawes van der Sittow († 1482) und dessen zweiter Frau, der finnlandschwedischen Kaufmannstochter Margarethe Molner (oder Mölnare), geboren. Sein Vater war 1454 aus Mecklenburg für die Heirat mit seiner ersten Frau nach Tallinn gekommen und war Beisitzer der einflussreichen Tallinner Kanutigilde. Anfangs lernte Michel Sittow den Künstlerberuf von seinem Vater, ab 1484 bei Hans Memling in Brügge.Von 1492 bis 1504 arbeitete Michel Sittow am Hof der kastilischen Königin Isabella I. Er war in Toledo, Ávila, Barcelona, Madrid, Sevilla, Burgos, Granada und anderen spanischen Städten tätig. Seine Wege führten ihn auch in die Dienste des Statthalters der Niederlande, des burgundischen Herzogs Philipps I. Sittow findet in spanischen Texten als Melchior Aleman Erwähnung. Um 1507 malte er wahrscheinlich das Portrait des englischen Königs Heinrichs VII..Mit dem Tod Philipps I. 1506 verlor Sittow seinen wichtigsten Mäzen. 1506 kehrte er wegen des Todes seiner Mutter und Erbschaftsstreitigkeiten nach Tallinn zurück. Er arbeitete anfangs als Geselle und reichte 1507 sein offizielles Meisterwerk ein, um Mitglied der Kanutigilde zu werden.1514 erhielt Michel Sittow einen Ruf aus Kopenhagen, um dort das Portrait des dänischen Königs Christian II. zu malen. 1515 arbeitete er an verschiedenen europäischen Höfen, vor allem in den südlichen Niederlanden in Diensten der österreichischen Statthalterin Margarete und in Spanien.1517 kam er endgültig nach Tallinn zurück. 1518 heiratete er die wohlhabende Kaufmannstochter Dorothie Allunsze. Der gemeinsame Sohn Michel starb in den 1530er Jahren. 1523 wurde Sittow Aldermann der Kanutigilde und schloss sich im selben Jahr der Reformation an. Wahrscheinlich kurz vor Weihnachten 1525 starb Michel Sittow in Tallinn an der Pest. Er wurde in der Tallinner Nikolaikirche beigesetzt.

Michael Sittow war einer der technisch versiertesten Maler Europas zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Etwa 30 Werke von ihm sind erhalten. Vor allem seine Portraits und Heiligenbilder sind Meisterwerke der Zeit. Daneben schuf er Buchminiaturen und Altargemälde. Seine Gemälde sind stets undatiert. Eine Signatur fehlt.

Michel Sittow ist die Hauptfigur in Jaan Kross' historischem Roman Neli monoloogi Püha Jüri asjus (1970; deutsch "Vier Monologe Anno Domini 1506", 1974).

  • Eesti Kunstimuuseum (Hrsg.): Michel Sittow 1469-1525. The Artist connecting Estonia with the Southern Netherlands. Tallinn 2002 (ISBN 9985-78-255-0)
  • Jazeps Trizna, Michel Sittow. Peintre revalais de l'école brugeoise (1468-1525/1526), Les primitifs flamands. III. Contributions à l'étude des primitifs flamands, 6, Brussel, 1976.
  • Paul Johansen: "Meister Michel Sittow, Hofmaler der Königin Isabella von Kastiliën und Bürger von Reval" In: Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen LXI (1940) S. 1–36
  • Matthias Weniger: Sittow, Morros, Juan de Flandes. Drei Maler aus dem Norden am Hof Isabellas von Kastilien, Kiel, Verlag Ludwig 2009, ISBN 978-3-933598-55-4

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Meister des AndreasAltars –

Als Meister des Andreas-Altars wird ein gotischer Maler bezeichnet, der um 1420 in Wien tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinem für die Neuklosterkirche in der Wiener Neustadt geschaffenen Andreas-Altar. Dieser zeigt im Mittelteil den Apostel Andreas. Der Altar wurde 1885 in den Wiener Stephansdom verbracht.Der Stil des Meisters des Andreas-Altars lässt eine Beziehung zum Werk des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel vermuten oder Einfluss der Werkstatt des Hans von Tübingen. Wie diese steht er dem Weichen Stil nahe und zeigt weiter wirklichkeitsnahe Gebärdensprache und Detailschilderung in Landschaft und Hintergrund, wie sie sich noch später auch beim Meister des Wiener Schottenaltars finden.

  • Andreas-Altar, um 1420/1440, Dom- und Diözesanmuseum Wien

  • E. Baum: Katalog des Museums mittelalterlicher österreichischer Kunst. Schroll, Wien und München , 1971,

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Meister des Altars von Beyghem –

Als Meister des Altares von Beyghem (oder Meister von Beighem) wird ein von ca. 1520 bis ca. 1540 in den Spanischen Niederlanden in der Region Flandern tätiger Maler bezeichnet. Sein Notname geht zurück auf sein Altarbild für eine Kirche in Beighem bei Brüssel. Der Meister steht am Übergang der Spätgotik zur Renaissance.Auf den von ihm erhaltenen Bilder sind Stifterwappen abgebildet, die auf die bedeutenden adeligen Auftraggeber des Meisters aus der Umgebung des Hofes von Karl V. und seiner Nachfolgern verweisen.Die Werke des Meister von Beighem sind heute in der Allgemeinheit relativ unbekannt. Kunstwissenschaftler verweisen auf den besonderen Lichteffekt, den der Meister in seinen Hauptwerk Die Gefangennahme Christ erfassen konnte.

  • Die Gefangennahme Christ. Musee des Beaux-Arts, Dijon
    • Stifterwappen: Herzog Philipp von Kleve-Ravenstein, Herr zu Ravenstein, Generalstatthalter des burgundischen Reiches
  • Christus vor Pilatus. Philadelphia Museum of Art, Johnson Collection Cat. 362
    • Stifterwappen: Guillaume II. de Croÿ, Ritter von Chièvres, Berater Karls V.

  • Bild des Christus vor Pilatus des Meister von Beyghem beim Philadelphia Museum of Art Cat. 362 (Englischer Text)
  • Farbphoto des Bildes Gefangennahme Christ des Meister von Beyghem bei Lessing Photo (kommerzielle Seite)
  • Eintrag und Provenienz des Bildes Gefangennahme Christ im Register des Ausgleichs des Kulturministeriums von Frankreich (Récupération) (in französischer Sprache, mit Schwarz-Weiß-Photo)
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