Böhmische Malerschule –




Meister von Raigern (Rajhrad): Geburt Christi, um 1420Unter der Bezeichnung Böhmische Malerschule[1] werden manchmal in der Kunstgeschichte die gotischen Maler des 14. Jahrhunderts zusammengefasst, die wegen der Förderung Prags und Umgebung als Kulturzentrum durch Karl IV. und Wenzel IV. ab 1346/1349 in Böhmen tätig werden konnten.[2] Zuerst z. B. als Buch- und Wandmaler im Dienste ihrer höfischen Mäzene[3] beginnen Künstler der Böhmische Malerschule aus byzantinischer Formentradition auch unter dem Einfluss oberitalienischer und französischer Meister einen eigenen gotischen Malsstil zu entwickeln. Ihre Tafelbilder und andere Arbeiten für Kirchen und Klöster[4] der Region beeinflussen beispielsweise auch die Nürnberger Malerei ihrer Zeit, eine Entwicklung, die eine überregionale europaweite Bedeutung böhmischer Malerei zeigen kann. Nach Wenzels Absetzung 1400 und Tod 1419 geht diese Bedeutung jedoch rasch zurück.

Bedeutende Beispiele der Werke der Buchmalerei einer Böhmische Malerschule sind z. B. das Liber viaticus von ca. 1355 und die um 1390 entstandene Wenzelsbibel, die eventuell flandrischen Stil in die Region brachte. Es werden weiter z. B. die folgenden Meister zu der Schule gerechnet, die in ihren Altären religiöse Themen mit detailgetreue Darstellungen zu entwickeln beginnen und durch individuelle Figurencharakterisierung und lebendige Gestik konventionellere und starrere Formen vorhergehender Malrichtungen auflösen wollen.
  • Meister von Hohenfurth (um 1350)
  • Maler des Liber Viaticus (um 1355)
  • Theoderich von Prag (um 1360)
  • Meister von Wittingau (um 1400)
  • Meister von Raigern (um 1420)

  • vgl. z. B. Böhmische Malerschule. In: P.W. Hartmann: Das grosse Kunstlexikon (Online aufgerufen Februar 2010) oder Bohemian School. In: G. Campbell: Oxford Dictionary of the Renaissance. Oxford University Press 2003
  • s. dazu auch J. K. Hoensch: Geschichte Böhmens: von der slavischen Landnahme bis zur Gegenwart. (Beck's Historische Bibliothek). C. H. Beck, 1997, S. 102
  • Das Fischer Lexikon - Band 23 - Bildende Kunst III . Fischer Verlag 1960
  • vgl. z. B. Radio Praha: Touristensprechstunde - Kloster Tepla/Tepl. 2. Mai, 1998 (deutsch)
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    Hinrik Funhof –




    Funhof: Maria im ÄhrenkleidHinrik Funhof († 1485) in Hamburg war ein herausragender norddeutscher Maler der Spätgotik. Carl Georg Heise, der als erster 1918 über die Malerei Funhofs arbeitete, zählt Funhof gemeinsam mit Meister Bertram und Frater Francke zu den Höhepunkten hamburgischer Malerei der jeweiligen Zeit.Vier Tafeln des Hochaltars der Lüneburger St. Johanniskirche gelten von Qualität und Erhaltungszustand als die wertvollsten niedersächsischen Malerei der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

    Inhaltsverzeichnis

    Hinrik Funhof scheint westfälischer Herkunft gewesen zu sein. Er stammte wohl aus der Stadt Werne, heute Kreis Unna. Dort konnte bereits im 15. Jahrhundert die begüterte bürgerliche Familie Funhof (Vunhoff) nachgewiesen werden. Der Name leitete sich anscheinend von der Lages des Hofes an der Funne her und ist allein im Bereich Werne nachweisbar. Da der Vorname Hinrik in keinem der dort erhaltenen Dokumente auftaucht, wird spekuliert, ob sein Vater bereits in Hamburg ansässig gewesen sei, zumal Hinriks Schwester Kyneke dort wohnte.Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hinrik Funhof 1475, als er eine Zahlung vom Rat erhalten hatte.Die Annahme, Funhof habe Gherburg Bornemann, die Witwe Hans Bornemanns (1473/74) geheiratet, und dadurch dessen Maleramt übernommen, ist nicht eindeutig geklärt. So ging Johann Martin Lappenberg davon aus, dass Funhof anstatt der Witwe Bornemanns eine seiner Töchter geheiratet habe. Daran anschließend habe Gherburg Absolon Stumme zum zweiten Ehemann genommen, nachdem wiederum Funhoff 1485 (an der Pest?) gestorben sei.Gesichert ist, dass Funhof 1480 bis 1482 Ältermann der Bruderschaft des Heiligen Thomas von Aquin zu St. Johannis war.Die Hamburger Stadtrechnungen belegen, dass Funhof von 1475 bis 1483 zahlreiche Aufträge für den Rat der Stadt ausführte – kleine und größere Arbeiten meist zur praktischen Verwendung, wie etwa 1475 Bilder auf Schilden und Fahnen. 1483 malte Funhof für die St. Marien-Kirche ein Fahnentuch. Urkundlich belegt sind zwischen 1479 und 1484 auch größere Zahlungen für ein Altarwerk in der St.Georg-Kirche, welches heute jedoch nicht mehr bekannt ist.Zur gleichen Zeit malte Funhof wohl eine Maria im Ährenkleid (Hamburger Kunsthalle)1484 und 1485 erhielt Funhof Zahlungen von der Bruderschaft Unserer Lieben Frauen Krönung für eine Arbeit im Hamburger Mariendom. Da der Betrag 1485 an Funhofs Ehefrau gezahlt wurde, muss der Maler wohl um den Jahreswechsel verstorben sein. Bestätigt wird dies im Totenbuch der St.Joost-Bruderschaft im Frühjahr 1485.

    Anhand stilistischer Vergleiche gehen die Kunsthistoriker davon aus, dass Funhof seine Wanderjahre in den Niederlanden verbracht haben muss. So wurde schon sehr früh der Einfluss von Dierk Bouts auf die Altartafeln in der Lüneburger Johanniskirche festgestellt. Dies lange bevor die Autorenschaft Funhofs feststand. Nach Carl Georg Heises Ansicht hat Funhof in Bouts Werkstatt gearbeitet. Andere halten auch den Einfluss von Memling für bedeutsam. So habe Funhof von Memling die „Montagetechnik“ gelernt, das Zusammenführen von verschiedenen Bilderzählungen, die durch einen architektonischen Rahmen gegliedert sind. Auch das Schönheitsideal schlanker Frauen könnte von Memling, wenn nicht sogar von Rogier van der Weyden übernommen worden sein.

    Als unbestritten gilt Funhofs Einfluss auf die Einführung niederländischer Darstellungsprinzipien in Hamburg und deren Umformung in eine lokale, niederdeutsche Formensprache.Von seinen Werken sind nur wenige erhalten, darunter
    • Maria im Ährenkleid, ca. 1480, im Besitz der Hamburger Kunsthalle;
    • Hochzeit zu Kana, um 1481, in deutschem Privatbesitz;
    • Die Außenseiten der Flügel des Altars von 1482 in der Johanniskirche in Lüneburg

    • Dörte Zbikowski: Zum Beispiel: Hinrik Funhof, in: Die Kunst des Mittelalters in Hamburg. Aufsätze zur Kulturgeschichte. Stiftung Denkmalpflege. Hamburg. ISBN 3-933374-49-9
    Normdaten: PND: 123350239 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des Heiligen Augustinus –



    Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.
    Meister des Heiligen Augustinus ist der Notname, der folgenden namentlich nicht bekannten Malern gegeben wurde.
    • Maestro di Sant'Agostino, Maler der Fresken in Sant'Agostino in Siena aus dem 13. Jahrhundert
    • Meister des Heiligen Augustinus (Meister der Legende des Heiligen Augustinus), südniederländischer Maler, tätig in Brügge um 1480
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    Meister des Halepagener Altars –




    Meister des Halepagen-Altars: Doppelporträt eines betenden Ehepaares. Um 1500. Sammlung Ludwig RoseliusAls Meister des Halepagen-Altars wird ein norddeutscher Maler des ausgehenden Mittelalters bezeichnet. Der namentlich nicht sicher bekannte Künstler hat um 1500 einen Altar gemalt, der heute nach dem auf den Altarbild abgebildeten Stifter, dem Buxtehuder Theologen Gerhard Halepaghe benannt ist. Der Altar für die St. Petri-Kirche in Buxtehude gilt als eines der Hauptwerke norddeutscher Tafelmalerei am Ausgang des Mittelalters und ist in dieser Kirche noch zu sehen.

    Inhaltsverzeichnis

    Wahrscheinlich ist der Meister des Halepagen-Altars identisch mit Wilm Dedeke[1]. Auch der Umkreis von Henning von der Heyde soll als Schöpfer des Werkes in Frage kommen[2][3].

    Der Auftraggeber des Halepagen-Altar war der Hamburger Bürgermeister Hermann Langenbeck, der wohl 1510 seinen Onkel Gerhard Halepagen (oder Halephagen) zu Füssen des Apostels Paulus darstellen ließ. Der ebenfalls dargestellte Heilige Hieronynos soll die Gesichtszüge von Langenbeck tragen. Neben der Vorstellung zur himmlischen Vermittlung von Seelenheil durch Heilige in der Frömmigkeit der Zeit unmittelbar vor der Reformation zeigen diese Abbildungen aber auch weiter ein bürgerliches „profanes Repräsentationsbedürfnis“[4].

    Wegen der Identifizierung des Meisters mit Wilm Dedeke werden stilistisch mit dem Halepagen-Altar vergleichbare Werke in der Regel diesem zugeschrieben und unter dessen Namen geführt.

  • Dedeke, Wilm. In: F. Kopitzsch. D. Brietzke: Hamburgische Biografie Band 2, Göttingen 2008
  • s. dazu W. Paatz. Bernt Notke und sein Kreis, 2. Bände. 1939
  • s. auch T. Thiesen: Benedikt Dreyer: das Werk des spätgotischen Lübecker Bildschnitzers. Kiel 2007, S. 336 (Verweis auf die Zuschreibung durch Paatz)
  • Rainer Postel: Ouvertüren zur Reformation? Die spätmittelalterliche Kirche zwischen Beharrung, Reform und Laienfrömmigkeit. In: J. Deventer et. al.: Zeitenwenden. Herrschaft, Selbstbehauptung und Integration zwischen Reformation und Liberalismus (Festgabe Arno Herzig). Münster 2002, S. 218
    • Wilm Dedeke [Master of the Halepagen Altar]. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Onlineausgabe aufgerufen Juni 2010, Englisch)
    • Dedeke, Wilm. In: F. Kopitzsch. D. Brietzke: Hamburgische Biografie Band 2, Göttingen 2008
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    Meister der Habsburger –




    Anbetung der Heiligen Drei Könige, um 1500


    Madonna mit Kind, um 1490Als Meister der Habsburger wird ein spätgotischer Maler bezeichnet, der zwischen 1490 und 1520 in Nordtirol tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen, weil er auf seinem Bild der Anbetung der Könige zwei dieser Könige die Gesichtszüge Habsburger Regenten gab. Das nur fragmentarisch erhaltene Werk zeigt Kaiser Maximilians I. und dahinter ein Profil seines Vaters Friedrichs III.Der Stil des Meisters der Habsburger ist auf der einen Seite in lokaler Tiroler Malweise der Zeit verwurzelt, zeigt aber auch starken Einfluss zeitgenössischer Richtungen der niederländischen Malerei.In neuerer Zeit wurden Vermutungen geäußert, dass der Name des Künstlers Niclas Reiser sein könnte, ein Maler, der zwischen 1498 und 1512 tätig war.

    • Anbetung der Könige. Wien, Österreichische Galerie Belvedere (IN 4870)
    Weiter werden dem Meister der Habsburger z.B. zugeordnet:
    • Die Heiligen Christophorus und Sebastian. Bayerische Staatsgemäldesammlungen
    • Madonna mit Kind. Wien, Österreichische Galerie Belvedere

    • E. Egg: Zur maximilianischen Kunst in Innsbruck. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Band 46, 1966, S. 11–80

    Abbildungen von Werken des Meister der Habsburger}

    Gaddo Gaddi –

    Gaddo Gaddi (* 1260 in Florenz; † 1332 ebenda) war ein florentinischer Maler des gotischen Stils. Er wurde 1308 von Clemens V. nach Rom berufen, wo er eine Reihe großer Mosaikbildwerke in der Art des Cimabue vollendete, von welchen in Santa Maria Maggiore noch Stücke erhalten sind. Außerdem wird ihm eine Krönung der Jungfrau Maria in der inneren Lünette des Hauptportals der Kathedrale von Florenz zugeordnet. Im Jahre 1312 wurde er Mitglied der Malerzunft zu Florenz und starb dort 1332.Sein Sohn Taddeo Gaddi und sein Enkel Agnolo Gaddi wurden ebenfalls bekannte Maler.

    • Meyers Konversationslexikon 4. Auflage von 1885-92
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    Meister von Schloss Lichtenstein –




    Meister von Schloss Lichtenstein: Marientod, um 1450Als Meister von Schloss Lichtenstein wird ein namentlich nicht bekannter Maler der Gotik bezeichnet, der um 1440 oder 1450 tätig war. Er erhält seinen Notnamen nach dem Aufbewahrungsort zwei seiner Bilder, dem Schloss Lichtenstein ob Honau in Württemberg.[1]Der Meister von Schloss Lichtenstein arbeitete wohl in Wien.[2] Sein Werk zeigt eine Verwandtschaft mit den Bildern des Meisters des Albrechtaltars und anderen zu seiner Zeit dort tätigen Malern. Der Meister scheint vom zeitgenössischen Stil aus den Niederlanden beeinflusst[3] und deutet in seinem Stil bereits den Ansatz einer Renaissance der Malerei an.

    • Marientod. Privatbesitz, Schloss Lichtenstein ob Honau
    • Marienkrönung (Fragment). Privatbesitz, Schloss Lichtenstein ob Honau – als Leihgabe in der Staatsgalerie, Stuttgart
    Dem Meister von Schloss Lichtenstein werden weitere Bilder zugeordnet, jeweils aus einer Bilderfolge eines Marienlebens und einem Passionszyklus. Diese stammen jedoch wohl aus dem Umfeld des Meisters, aus den Händen verschiedener Künstler einer gemeinsamen Werkstatt, die dem Meister nahe stand.
    • Marienzyklus (14 Tafeln)
      • Die Verkündigung an Joachim. Österreichische Galerie Belvedere, Wien
      • Die Begegnung an der Goldenen Pforte. Philadelphia Museum of Art, Philadelphia
      • Geburt Mariens. Österreichische Galerie Belvedere, Wien
      • Marias Tempelgang. Österreichische Galerie Belvedere, Wien
      • Die Heimsuchung. ehemals Deutsches Museum, Berlin (Kriegsverlust)
      • Die Geburt Christi. Puschkin-Museum, Moskau,
      • Die Beschneidung Christi. ehemals Deutsches Museum, Berlin (Kriegsverlust)
      • Die Anbetung der Könige. Puschkin-Museum, Moskau,
      • Die Darbringung im Tempel. Tallinna Riiklik Kunstimuuseum im Schloss Kadriorg, Tallin
      • Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. ehemals Sammlung Rothschild, Wien
      • Der bethlehemitische Kindermord. Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, München
      • Der zwölfjährige Jesus im Tempel. Österreichische Galerie Belvedere, Wien
      • Die Taufe Christi. Muzeum Narodowe we Wrocławiu, Wrocław (Breslau)
      • Die Versuchung Christi. ehemals Sammlung Carl Askona, Wien
    • Passionszyklus (7 Tafeln)
      • Christus am Ölberg. Kunstmuseum, Basel
      • Die Geißelung Christi. Keresztény Múzeum, Esztergom
      • Die Dornenkrönung Christi. Keresztény Múzeum, Esztergom
      • Kreuztragung Christi. Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie in der Katharinenkirche, Augsburg
      • Beweinung Christi. Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie in der Katharinenkirche, Augsburg
      • Die Grablegung Christi. Kunstmuseum, Basel
      • Auferstehung Christi. Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie in der Katharinenkirche, Augsburg

  • Master of Schloss Lichtenstein. In: The Grove Dictionary of Art (Oxford Art Online), aufgerufen January 2010 (Englisch)
  • vgl. O. Pächt: Österreichische Tafelmalerei der Gotik. Filser, Augsburg 1929
  • Meister von Schloss Lichtenstein. In: AEIOU, Österreich-Lexikon. http://www.aeiou.at, aufgerufen January 2010
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    Meister der Lippborger Passion –

    Meister der Lippborger Passion ist der Notname eines westfälischen Malers der Spätgotik, dessen Tätigkeit auf die Zeit um 1470 bis 1480 datiert wird.Der heute im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster befindliche Passionsaltar aus der Kirche von Lippborg ist der Notnamensgeber dieses unbekannten Künstlers. Er wird als herausragender Schüler des Meisters von Liesborn angesehen[1]. Beide sind vom Meister des Schöppinger Altars niederländisch beeinflusst. Wichtiges weiteres Werk des Meisters der Lippborger Passion ist der Altar aus der Hohnekirche in Soest (um 1480).

    • Triptychon in der Kirche von Sünninghausen, (1470)
    • Altarbilder in der Kirche von Lünen

  • H. Busch: Meister des Nordens. Die altniederdeutsche Malerei 1450-1550. Hamburg 1943, S. 76 identifiziert den Meister von 1489 sowohl mit dem Meister von Liesborn wie auch mit dem Meister der Lippborger Passion.
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    Giovanni da Gaibana –

    Giovanni da Gaibana aus Padua war ein Kopist und eventuell auch Illuminator der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sein auf 1259 datiertes Epistolar wird zu den bemerkenswerten Arbeiten einer italo-byzantinischen Tradition der Gotischen Buchmalerei in Italien gezählt. Er war geistlicher Mitarbeiter an der Kathedrale von Padua, und der Schreiber, der die Texte dieses liturgischen Buches aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament in Gotischer Schrift abschrieb. Ihm selbst oder zumindest seinen Mitarbeitern werden auch die Buchmalereien in diesem Werk zugeschrieben.

    Inhaltsverzeichnis

    Durch die Kontakte der Handelsstadt Venedig mit Byzanz blieb Buchmalerei in ganz Süditalien – vor allem in Venedig selbst, aber auch in Padua – von Byzantinischer Kunst bis zum Ende des 13. Jahrhunderts beeinflusst.[1] Es wurden Werke in Anlehnung an den Malstil der Ikonenmalerei des Ostens geschaffen. Auch die Giovanni da Gaibana und seinem Umkreis zugeschriebenen Werke zeigen die Übernahme und Weiterentwicklung der Darstellung der in dieser Kunst typischen Gessichtsausdrücke und des Faltenwurfs der Kleidung. Dabei werden einige Werke anhand einer typischen Akzentuierung des Faltenwurfs mit Weiss um da Gaibana gruppiert.[2]

    Neben dem Epistolar sind mehrere in der Werkstatt oder dem Umkreis von Giovanni da Gaibana entstandene Manuskripte mit Texten und Illuminationen im gleichen italo-byzantinischen Stil heute erhalten geblieben. Die Künstler, die diese Buchmalereien bis ca. 1295 geschaffen haben, werden von Kunsthistorikern manchmal als Paduaner Schule zusammengefasst.[3]

    • Giovanni da Gaibana: L'Epistolario Miniato, ca. 1259. Padua, Biblioteca capitolare ms. S.S.
    • Giovanni da Gaibana und zwei Assistenten: Miniaturen zu einen Psalter, ca. 1265. Cambridge, Fitzwilliam Museum, MS 36-1950

  • S. Bettini: Le miniature dell'Epistolario di Giovanni da Gaibana nella storia della pittura veneziana del Duecento. In: C. Bellinati, S. Bettini (Hrsg.): L'Epistolario Miniato di Giovanni da Gaibana. [2 Bände]. Neri Pozza (Vicenza) 1968
  • Library of Philadelphia: Beschreibung einer handschriftilichen Bibel aus Padua Lewis E 36. Online ibwww.library.phila.gov o.J., aufgerufen Oktober 2009 (englisch)
  • I. Hänsel-Hacker: Die Miniaturmalerei einer Paduaner Schule im Duecento. Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistischen Gesellschaft (JÖBG), Band 2, 1952
    • C. Bellinati, S. Bettini (Hrsg.): L'Epistolario Miniato di Giovanni da Gaibana. [2 Bände]. Neri Pozza (Vicenza) 1968 (Faksimile und Erläuterungen (Italienisch))

    • Bild aus dem Epistolario des Giovanni da Gaibana: Einzug Christi in Jerusalem
    • Bild aus dem Psalter des Giovanni da Gaibana von Padua (Fitzwilliam Museum): Anbetung der Könige
    • Seite aus einer handschriftilichen Bibel aus Padua Lewis E 36 (Library of Philadelphia) Job
    Normdaten: PND: 10427803X (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister der Münchner Legenda Aurea –

    Der sogenannte Meister der Münchner Legenda aurea war ein Miniaturenmaler, der im mittelalterlichen Paris um 1430 bis 1440 tätig war. Da sein Name unbekannt bleibt, wurde ihm ein Notname gegeben, nach den mehr als 200 Miniaturen, die von seiner Hand eine heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrten Handschrift (BSB Cod. Gall. 3 [1]) illustrieren. Es handelt sich dabei um Bilder zur „Legende de nos seigneurs les Saincts du Paradis“, einer französische Übersetzung der Legenda Aurea.Der Stil des Meisters zeichnet sich z.B. durch Linienführung zur Hervorhebung von Gesichtsausdrücken aus. Dieser Stil ist außer in der Münchner Legenda aurea in weiteren diesem Meister zugeordneten Miniaturen, aber auch vor allem in Werken seiner Schüler zu finden.Eventuell lässt sich vom Meister der Münchner Legenda Aurea eine Beziehung herstellen zum Bedford-Meister und dem Meister von Dunois[2], die beide damals ebenfalls als Buchmaler in Paris florierten.

  • siehe BSB Cod. Gall. 3 im Münchner Digitalisierungszentrum (MDZ) der Bayrischen Staatsbibliothek, aufgerufen am 31. August 2009
  • Erzbischöfliches Diözesanmuseum Köln: Ars vivendi Ars moriendi. Die Kunst zu leben Die Kunst zu sterben. Die Handschriftensammlung Renate König. Ausstellungskatalog Erzbischöfliches Diözesanmuseum Köln, 15. Dezember 2001-22. Mai 2002, München 2001, S. 174-180
    • Master of the Munich Golden Legend. In: J. Turner (Hrsg.): The Grove Dictionary of Art. Oxford University Press 1996 (englisch)
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    Meister der blauen Kreuze –




    Doppelseitiges blaues Kreuz, Italien, 13. JahrhundertMit Meister der blauen Kreuze wird ein mittelalterlicher Maler bezeichnet, der um 1265 oder 1275 in Italien vorwiegend im Norden von Umbrien tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach den von ihm geschaffenen Kruzifixen, die den gekreuzigten Christus auf einem Hintergrund von brillanter Lapis-Lazuli Farbe darstellen. Diese Darstellungen sind noch stark von byzantinischer Kunst beeinflusst.

    • Doppelseitiges blaues Kreuz ", Museo Della Basilica, Assisi[1]
    • Prozessionskreuz, Sophia Smith Collection, Smith College, Northampton, MA
    • Kreuzigung, Museum of Fine Arts, Boston Nr. 28.886

  • G. Morello, L. B. Kanter (Hrsg.): The Treasury of Saint Francis of Assisi, Mailand, Electa 2000
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    Meister des Aachener Altars –




    Aachener Altar: Mittelteil mit der Kreuzigung ChristiAls „Meister des Aachener Altars“ wird ein anonymer spätgotischer Maler bezeichnet, der nach seinem Hauptwerk, dem Passionstriptychon in der Schatzkammer des Aachener Domes benannt wurde. Er gehört neben dem Meister von St. Severin und dem Meister der Ursulalegende zu der Gruppe von Malern, die an der Wende zum 16. Jahrhundert in Köln tätig und noch ganz einem "barock" spätgotischen Form- und Stilempfinden verpflichtet waren. Dieser originelle und interessante Künstler steht an der Schwelle zur Neuzeit und kann als der letzte bedeutende Vertreter der spätgotischen Malerei in Köln gelten.Wie alle Kölner Maler der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist auch der Meister des Aachener Altars nicht mit einem der in den Archiven genannten zeitgenössischen Künstlernamen zu identifizieren. Bisher war es nicht möglich, eines der Werke sicher mit einem in den Urkunden genannten Malernamen zu verbinden. Da sichere Daten und Quellen fast völlig fehlen, wurde sein künstlerisches Werk mit Hilfe stilkritischer Vergleiche erfasst.Was sein Werk von dem seiner Zeitgenossen unterscheidet, ist das vitale Temperament, das sich in seinen Bildern mitteilt. Seinen Ausdruck findet es im ruhelosen Auf und Ab der Akteure, den dicht gedrängten, aufgewühlten Kompositionen, den von reichen Gegensätzen bestimmten, atmosphärischen Landschaften und den für seine Zeit neuartigen Bildideen sowie der Strahlkraft seiner Farben. Überraschende, oftmals drastische Einfälle, so die naturalistisch geschilderten Krankheitsmerkmale eines Syphilitikers[1] sowie eines mongoloiden Kindes auf dem Aachener Altar, charakterisieren sein Werk. Als Porträtist bewies der Meister des Aachener Altars seine Fähigkeit zu differenzierter Personenschilderung, wie die lebensnahe und realistische Ausführung der Stifterporträts auf dem Retabel in Liverpool sowie das Bildnis Johanns des Jüngeren von Melem, Sohn des aus Köln stammenden Frankfurter Patriziers Johann von Melem, zeigt. Dieses Bild ist heute in der Alten Pinakothek in München zu sehen und wird ebenfalls dem Meister des Aachener Altars zugeschrieben. Dass Johann der Jüngere ebenso wie sein Schwiegervater, der Kölner Bürgermeister und Großkaufmann Hermann Rinck, zu seinen Auftraggebern zählten, daneben ein großes Retabel für eine Ordensniederlassung der Karmeliter und ein Wandgemälde für die Kölner Familie Hardenrath entstand, lassen auf die Wertschätzung schließen, die der Künstler genoss.Die Verwurzelung des Meisters des Aachener Altars in der Kölner Malerei steht außer Frage. Die Nähe zum Meister der Heiligen Sippe, welche sich sowohl im Stilistischen als auch in der Übernahme von Bildideen und Motiven zeigte, bestätigt die Vermutung, dass der Meister des Aachener Altars in der Werkstatt des Sippenmeisters ausgebildet wurde. Auch vom Meister von Sankt Severin ging ein wichtiger Einfluss auf den Meister des Aachener Altars aus, wie Übereinstimmungen im Figurenstil und eine ähnliche Malweise belegen. Eine mögliche Mitarbeiterschaft als Geselle in dessen Werkstatt ist möglich. Die reifen Werke des Meisters des Aachener Altars, namentlich die Marientafeln, lassen auf deutliche Einflüsse des Meisters des Bartholomäus-Altars schließen. Darüber hinaus hat der Maler wichtige Anregungen aus der niederländischen Malerei, etwa der Kunst des Hugo van der Goes, empfangen und verarbeitet.Die Wirkung, die der Meister auf nachfolgende Künstler hatte, scheint nicht groß gewesen zu sein. Einige Werke Bartholomäus Bruyns des Älteren verraten jedoch eine genaue Kenntnis der Werke des Meisters des Aachener Altars und belegen, dass sich Bruyn wiederholt mit den Kompositionen des älteren Meisters auseinandergesetzt hat.

    Nur eine relativ geringe Anzahl von Werken können als eigenhändig für den Meister in Anspruch genommen werden: zwei Passionsretabel, eine zerstörte Wandmalerei, zwei Zeichnungen und sieben Einzeltafeln, teils größeren Formats. Zwischen dem frühesten erhaltenen Bild - der kurz vor 1495 entstandenen Anbetung der Könige in Bonn - und dem Aachener Altar als reifstes Werk um 1515/20, ergibt sich die Schaffenszeit des Meisters, welche etwa eine Zeitspanne von gut zwanzig Jahren umfasst. Ein größerer Werkstattbetrieb kann für den Meister des Aachener Altars nicht angenommen werden. Nur klein ist die Zahl der Arbeiten, die Werkstattcharakter zeigen.
    • Passionstriptychon (sog. „Aachener Altar“) Aachen, Domschatzkammer. Um 1515-1520. Möglicherweise mit dem für die Kölner Karmeliterkirche bezeugten Kreuzaltar identisch. Der Stifter in der Ordenstracht der Karmeliter kann nicht identifiziert werden. Für die in der älteren Literatur unkritisch übernommene und generell behauptete These, Theodericus de Gouda sei der Stifter, gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Vgl. zu dieser Problematik M. to Berens-Jurk, Diss. Mainz 2002, Kat. A 1, Anm. 3-5.
    • Anbetung der Könige, Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie. Um 1505-1510. Nach Ausweis der Hausmarke unten links ist die Tafel eine Stiftung der Kölner Familie Johann Petit, vermutlich für die Kölner Kartause.
    • Auferweckung des Lazarus, Federzeichnung, Berlin, Kupferstichkabinett. Um 1510-1515.
    • Anbetung der Könige, Bonn, Rheinisches Landesmuseum (Leihgabe). Zwischen 1493-1495.
    • Christus als Salvator Mundi, Köln, Wallraf-Richartz-Museum. Um 1505-1510.
    • Passionstriptychon (Mitteltafel: Kalvarienberg London, National Gallery. Linker Flügel, Innenseite: Handwaschung Pilati, Außenseite: Messe des Heiligen Gregor, Liverpool, Walker Art Gallery. Rechter Flügel, Innenseite: Beweinung Christi, Außenseite: Kniende Stifter, Liverpool, Walker Art Gallery). Um 1505-1510. Wahrscheinlich als Stiftung der auf dem rechten Außenflügel dargestellten und durch Wappen identifizierten Eheleute Hermann Rinck und Gertrud von Dallem für St. Kolumba in Köln angefertigt.
    • Das Bildnis des Johann von Melem, München, Alte Pinakothek. Aus dem Alter des Frankfurter Kaufmanns Johann (II) von Melem, der um 1455-60 geboren und hier laut Inschrift 37jährig dargestellt ist, ergibt sich die ungefähre Datierung von um 1495.
    • Maria mit Kind und musizierenden Engeln, München, Alte Pinakothek. Um 1515.
    • Anbetung der Könige, Federskizze, Paris, Cabinet des Dessins du Musée du Louvre. Um 1505-1510. Die Zeichnung ist als Vorstudie zu der Tafel "Anbetung der Könige" in Berlin zu betrachten.
    • Maria mit Kind zwischen der Hl. Katharina und der Hl. Ursula, Privatbesitz. Um 1510.
    • Messe des Heiligen Gregor, Utrecht, Museum Catharijneconvent. Um 1510-1515.

    • Marita to Berens-Jurk, Der Meister des Aachener Altars, Diss. Mainz 2000, Mainz 2002.
    • Zeitenwende. Zwei Kölner Maler um 1500. Jüngerer Meister der Heiligen Sippe, Meister des Aachener Altars, Ausstellungskatalog Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, 17. März – 18. Juni 2000, bearb. v. Ulrike Nürnberger, Berlin 2000.
    • Frank Günter Zehnder, Katalog der Altkölner Malerei (Kataloge des Wallraf-Richartz-Museums, Bd. 11), Köln 1990.

  • Egon Schmitz-Cliever: Die Darstellung der Syphilis auf dem sogenannten Aachener Altarbild der Kölner Malerschule (um 1510). Archives of Dermatological Research, Volume 192, Number 2, Springer Berlin/Heidelberg, März 1950
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    Meister des Speyerer Altars –

    Als Meister des Speyerer Altars wird ein Maler der Spätgotik bezeichnet, der um 1480 in der Pfalz oder Mainz eine Werkstatt betrieb. Er erhielt diesen Notnamen nach dem wahrscheinlich ursprünglichen Aufstellungsort (Speyer) seines Passionsaltars. Seine Arbeiten stehen unter dem Einfluss der niederländischen Kunst seiner Zeit, mit der er entweder direkt oder über zeitgenössische Maler aus Köln in Berührung kam.

    Der zwischen 1480-85 entstandene Speyerer Altar ist ein heute in seinen Bestandteilen auf das Freiburger Augustinermuseum, die Berliner Gemäldegalerie und das Frankfurter Städel-Museum verteilter Flügelaltar.

    Lange wurden Werke des Meisters des Speyerer Altars – wohl zu Unrecht - dem Umkreis des Meisters des Hausbuches zugeordnet.

    • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 148
    • F. Pelgen: Das Geheimnis des Speyerer Passionsaltars : auf mehrere Standorte verteilt: Das wohl ursprünglich für den Speyerer Dom gefertigte Werk eines unbekannten Meisters. - In: Die Rheinpfalz / alle Regionalausg. - 60 (2004), Nr. 85 vom 10.4.. - 2004.
    • U. Gast: Malerei in Mainz um 1500. Vom Meister des Speyerer Altars zu Martin Caldenbach, gen. Hess. In: Peter Krawietz (Hrsg.): Gutenberg. Aventur und kunst. Herrmann Schmidt 2000, S. 650 ff.
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    Meister von Coëtivy –

    Als Meister von Coëtivy wird ein Buchmaler und Maler bezeichnet, der zwischen 1455 und 1477 im mittelalterlichen Frankreich tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach einem von ihm für Olivier de Coëtivy und seine Frau Marie de Valois, Tochter von Charles VII. gemalten Stundenbuch.[1]Dem Meister von Coëtivy werden neben der Illumination von Manuskripten Werke für Auftraggeber aus dem Umkreis des französischen Königshofes in verschiedensten Formaten zugeordnet wie z. B. Gemälde, Entwürfe für Wandteppiche und Glasmalerei. Mehr als 30 Arbeiten aus seiner Hand sind erhalten, davon alleine fünf von ihm illustrierte Ausgaben von Consolatio philosophiae (Der Trost der Philosophie), von Boethius sowie das Tafelbild der Erweckung des Lazarus.[2]




    Der Tod von Troilus, Achilles und Paris, Wandteppich nach einen Entwurf des Meister von Coëtivy (zugescrhrieben), um 1480, aus dem Zyklus Trojanischer KriegDem Meister von Coëtivy werden u.a. folgende Werke zugeordnet[3]
    • Stundenbücher z. B. in
      • Wien, Staatsbibliothek
      • Paris, Bbliothèque nationale
      • Baltimore, Walters Gallery
      • Kopenhagen, Ny kongelig Samling
    • Weltliche Texte, z. B.
      • Antike Geschichte bis Caesar. Paris, Bibliothèque. nationale.
      • Titus Livius. Paris, Ass. nat.)
      • Boethius Trost der Philosophie. Paris, Bibliothèque. nationale. ; New York, P. Morgan Lib.)
      • Dantes Dvinia Comoedia. Paris, Bibliothèque. nationale.
      • Augustinus Gottesstaat. Mâcon, Bibliothèque municipale
    • Tafelbilder z. B.
      • Auferstehung des Lazarus. Paris, Louvre
    • Glasfenster z. B.
      • Christus mit Maria und Johannes dem Evangelisten. Paris, Saint-Séverin
    • Wandteppiche z. B.
      • Der Trojanische Krieg (Entwurfszeichugnen). Paris, Louvre, Département des Arts graphiques
      • Zerstörung von Jesusalem. Lyon, Musée des Arts décoratifs
      • Der Trojanische Krieg. London, Victoria und Albert Museum
      • Der Trojanische Krieg. Zamorra, Kathedrale

  • Wien, Staatsbibliothek
  • N. Reynaud: La Resurrection de Lazare et le Maitre de Coetivy. In: La Revue du Louvre et des Musees de France. Band 15, 1965, S. 171–182
  • Maître de Coëtivy. In: M. Laclotte, J.-P. Cuzin, A. Pierre: (Larousse) Dictionnaire de la peinture. Larousse, Paris 2003; mit einigen Ergänzungen
  • Normdaten: PND: 135767210 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des Cadolzburger Altars –

    Der Meister des Cadolzburger Altars war ein in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts tätiger deutscher Maler.Der heute nicht mehr namentlich bekannte Maler erhielt seinen Notnamen nach einem „Kreuzigungsaltar“ aus der Stadtkirche von Cadolzburg, der 1873 von der Gemeinde dem damaligen Kronprinz Friedrich von Preußen als Geschenk überreicht worden ist und sich heute im Jagdschloss Grunewald in Berlin befindet. Die dazugehörenden Standflügel mit Darstellungen der Heiligen Urban und Sigismund verblieben in der Kirche und sind dort 1945 verbrannt.Der wohl in Nürnberg tätige Maler scheint durch die böhmische Malerei beeinflusst worden zu sein und war möglicherweise ein Schüler des sogenannten Meisters des Deichsler-Altars. Darüber hinaus orientierte er sich offensichtlich auch am sogenannten Meister des Bamberger Altars, dem der Altar früher zugeschrieben war. Weitere Werke konnten ihm bis heute nicht zugewiesen werden.

    • Alfred Stange, Die deutschen Tafelbilder vor Dürer. Bd. III. Kritisches Verzeichnis, München 1978, S. 32
    • Helmut Börsch-Supan, Jagdschloß Grunewald, Berlin 1981 S. 34, 36, 37
    }

    WiltonDiptychon –

    (Weitergeleitet von Meister des Wilton-Diptychons)Das Wilton-Diptychon ist ein zwischen 1395 und 1399 entstandenes Altarbild. Das mit Tempera auf Eiche gemalte Bild ist ca. 47 x 60 cm groß. Es befindet sich in der National Gallery in London.



    The Wilton Diptych (left).jpg


    The Wilton Diptych (Right).jpg
    Das Wilton-Diptychon
    Tempera auf Eiche, je Flügel 47.5 × 29.2 cm

    Das Diptychon wurde von Richard II. in Auftrag gegeben. Richard II. ist auf der linken Seite kniend im Kreis von drei Heiligen dargestellt, einer ist Johannes der Täufer. Auf der rechten Seite sieht man eine Madonna mit dem Kind umgeben von Engeln. Auf der Außenseite ist das Wappen von Richard II zu sehen.Das Bild stellt symbolisch die Beleihung des Königs mit England durch das Christuskind dar. Es kann als ein Zeichen des „gottgegebenen“ Anspruchs der Krone auf weltliche Vorherrschaft vor der Kirche interpretiert werden.

    Der Name des Malers des Wilton-Diptychons ist nicht bekannt. Er wird daher mit dem Notnamen Meister des Wilton-Diptychons bezeichnet.

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    Meister des Altars von Heisterbach –

    Der Meister des Altars von Heisterbach ist ein spätgotischer Maler, der um 1440 in Köln arbeitete. Der Name dieses manchmal als Schüler von Stephan Lochner gesehenen Künstlers[1][2] ist nicht bekannt. Er erhielt seinen Notnamen nach seinem dreiteiligen Altar, den er vor 1448 für das Kloster Heisterbach bei Bonn geschaffen hat.[3] Nach Auflösung des Klosters 1806 blieben davon zwei gemalte Flügel erhalten, der Verbleib des wohl geschnitzten Mittelteils ist nicht bekannt.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister des Altars von Heisterbach wird zur Kölner Schule gerechnet.

    • Die erhaltenen Teile des Heisterbacher Altars zeigen in der Innenseite Szenen aus dem Leben Jesu und im geschlossenen Zustand Heilige wie St. Ursula oder St. Gereon. Sie werden heute in Köln im Wallraf-Richartz-Museum, in München in der Alten Pinakothek und mehreren anderen Museen in Deutschland aufbewahrt.
    • Das Bild Kreuzigung des Meister des Altars von Heisterbach ist in Privatbesitzt[4].

    Der Meister des Altars von Heisterbach wird wegen seiner Interpretation des Weichen Stils nicht zu den führenden Vertretern der Kölner Schule gezählt und steht auch in der Kunstfertigkeit seiner Ausführung anderen Meistern wohl etwas nach; trotzdem können Betrachtung und Analyse seiner Bilder Einblick in die Entwicklung der Malerei im Köln der Zeit vor Stephan Lochner geben[5]. Den Heisterbacher Altar allerdings als mögliches Frühwerk Lochners selbst zu sehen bleibt sehr umstritten[6].

  • so z.B. A. L. Plehn: Prinzipien Deutscher und Italienischer Farbenverteilung. Strassburg, Heitz & Mündel, 1911, S. 60
  • anders Master of the Heisterbach Altar. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press 2002
  • Master of the Heisterbach Altar. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press 2002
  • zuletzt verkauft durch Auktionshaus Christie's, London, Juli 2008, Verkauf 7610 Los 256
  • vgl. z.B. R. Liess: Der Heisterbacher Altar. Bramsche, Rasch Verlag 1998
  • M. Wolfson: Vor "Stefan Lochner"? Über den Maler des Kölner Dombildes und den Meister des Heisterbacher Altares. In: F. G. Zehnder (Hrsg.): Stefan Lochner, Meister zu Köln: Herkunft, Werke, Wirkung: eine Ausstellung des Wallraf-Richartz-Museums. Köln 1993. S. 97-107
    • Artikel: Master of the Heisterbach Altar. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford, Oxford University Press 2002
    • R. Liess: Der Heisterbacher Altar. Bramsche, Rasch Verlag (1998)

    • Kreuzigung (englisch Crucifixion) – Abbildung zur Auktion Christie's London: Juli 2008 Los 256 bei artnet.de
    • Kreuzigung (englisch Crucifixion) – Abbildung durch das Auktionshauses Christie's London: Juli 2008 Los 256 - mit Liste der Museen, die Teile des Altars von Heisterbach ausstellen (englisch)
    Normdaten: PND: 128904992 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Hermann Schadeberg –

    Hermann Schadeberg oder Hermann von Basel[1][2] war als Maler und Glasmaler um 1399 bis 1449 tätig. Er soll des Weiteren auch Illustrationen zu Büchern geschaffen haben.Wohl aus Basel kommend[3] wird Schadeberg in Straßburg 1399 erstmals urkundlich genannt. Er stand damals schon in Straßburg in hohem Ansehen und wurde 1410 von der Zunft der Goldschmiede und Schildermaler in deren grossen Rat gewählt. Jedoch ist keines seiner Malwerke sicher bekannt, obwohl in erhaltenen Rechnungsbüchern einige Angaben dazu gemacht werden.Aufgrund von Dokumentenvergleich in Straßburger Archiven wird in ihm seit dem Jahr 2008 der Meister der Colmarer Kreuzigung gesehen[4], der mit seinem Bild der Kreuzigung den Jahren 1410 oder 1415 eines der ersten Tafelgemälde nördlich der Alpen geschaffen hat. Die Zuschreibung an Schadeberg, der also nachweislich in Straßburg um diese Zeit als Künstler tätig war, ist Resultat einer langen Reihe von Versuchen, den Schöpfer dieses auch Dominikanische Kreuzigung genannten Werkes zu identifizieren.Schadeberg soll auch Vorlagen für Glasfenster in Straßburger Kirchen geliefert haben[5].

  • so z.B. O. Schmidt: Der Strassburger Maler Hermann von Basel. In: Historische und Antiquarischen Gesellschaft Basel (Hrsg.): Zwölfter Jahresbericht, H. Georg Verlag, Basel 1888
  • s. auch C. Gérard: Les artistes de l’Alsace pendant le Moyen Âge (Band II). Librairie Eugène Barth, Colmar, 1873, S. 68
  • vgl. z.B. P. Lorentz: La peinture à Bâle et à Strasbourg dans la première moitié du xve siècle. Histoire de l’art du Moyen Âge occidental. Annuaire de l'École pratique des hautes études (EPHE), Section des sciences historiques et philologiques, 140, 2009. Online aufgerufen Februar 2010 [1]
  • P. Lorentz: Un grand artiste à Strasbourg au tournant du XVe siècle : le Maître de la Crucifixion au dominicain, Hermann Schadeberg. In: P. Lorentz (Hrsg.): Strasbourg 1400, un foyer d’art dans l’Europe gothique” (Katalog in französischer Sprache). Editions des Musées de la Ville de Strasbourg, Strasbourg 2008
  • F. Gatouillat: Vitraux de Saint-Pierre-le-Vieux de Strasbourg d’après des cartons d’Hermann Schadeberg. In: P. Lorentz (Hrsg.) in Strasbourg 1400, un foyer d’art dans l’Europe gothique” (Katalog in französischer Sprache). Editions des Musées de la Ville de Strasbourg, Strasbourg 2008, S. 138-139
  • }

    Meister der Fürstenbildnisse –




    Meister der Fürstenbildnisse: Engelbert II., Graf von Nassau, um 1500. Amsterdam, Rijksmuseum


    Meister der Fürstenbildnisse: Ludwig von Brügge, um 1500. Groeninge Museum, BrüggeAls Meister der Fürstenbildnisse wird ein flandrischer Maler bezeichnet, der um 1490 oder vielleicht auch etwas früher in Brüssel oder Umgebung tätig war. Der namentlich nicht bekannte „alt-niederländische“ Künstler erhielt seinen Notnamen ausgehend von dem von ihm geschaffenen Portrait des Engelbert II., Graf von Nassau.[1] Dem Meister wurden verschiedene weitere Portraits hochgstellter Personen zugeschrieben, wenn auch manche Zuordnung in der Kunsthistorik umstritten ist.

    Inhaltsverzeichnis

    • Engelbert II, Graf von Nassau, Herr von Breda. (Amsterdam, Rijksmuseum SK-A-3140)
    Weiter werden dem Meister der Fürstenbildnisse z.B. die folgenden Portraits zugeschrieben:
    • Ludwig von Brügge. (Groeninge Museum, Brügge)
    • Adolf von Cleve und von der Mark, Herr zu Ravenstein und Wynnendael. (Staatliche Museen zu Berlin)
    Des Weiteren wird dem Meister ein Bild Die Wunder Christi (National Gallery of Victoria, Melbourne) zugeschrieben.

    Es wurde versucht, den Meister der Fürstenbildnisse mit dem Meister der Magdalenenlegende gleichzusetzen, dies konnte sich jedoch nicht durchsetzen.[2] Auch Vorschläge, den Meister mit anderen Künstlern gleichzusetzen, deren Namen bekannt sind wie z.B. einem der zwischen 1493 und 1522 nachweisbaren Brüder Jacob oder Lieven van Laethem, sind umstritten.

  • M. J. Friedländer: Die altniederländische Malerei. Band 4: Hugo van der Goes. Berlin 1926/1934
  • Master of the Legend of St Mary Magdalene. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Online-Ausgabe, aufgerufen im April 2010 (Englisch))
    • M. J. Friedländer: Die altniederländische Malerei. Band 4: Hugo van der Goes . Berlin 1926/1934
    • Ulrich Thieme und Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37, E. A. Seemann 1950
    • M. J. Friedländer: Early Netherlandish Painting. Volume IV: Hugo van der Goes. New York/Washington, 1969
    • R. Grosshans: Zwei Bildnisse Adolfs von Cleve und von der Mark, Herrn zu Ravenstein und Wynnendael (1425–1492). In: Berliner Museen. Band 22.1, 1972

    • Engelbert II. Gemälde des Meister der Fürstenbildnisse im Rijksmuseum Amsterdam (www.rijksmuseum.nl, Englische Beschreibung)
    Normdaten: PND: 123681308 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister von Nerezi –




    Meister von Nerezi: Verklärung Christi (Transfiguration), Detail, um 1200Als Meister von Nerezi wird der Maler bezeichnet, der um 1165 die Kirche St. Pantaleon in Nerezi nahe der Stadt Scupi des Byzantinisches Reiches mit Wandmalereien ausgestattet hat. Heute im Gebiet um die Stadt Skopje in der heutigen Republik Mazedonien gelten die Architektur der Kirche und die Fresken des namentlich nicht bekannten Künstlers als eines der bedeutendsten Denkmäler der byzantinischen Kunst der Periode unter der Herrschaft des Manuel I. Komnenos, der als einer der letzten bedeutenden Herrscher von Byzanz gilt.

    Inhaltsverzeichnis

    Kirche und wohl auch Ausmalung wurden 1164 von dem Prinzen Alexios Angelos Komnenos gestiftet. Der Prinz war Mitglied der kaiserlichen Familie der Komnenen.


    Meister von Nerezi: Beweinung Christi, um 1200, Byznanz


    Giotto di Bondone: Beweinung Christi, um 1300, Italien


    Meister von Nerezi: Heiligenfiguren (Soldaten Gottes), um 1200


    Meister von Nerezi: Einzug in Jerusalem, Detail, um 1200, Byzanz

    Die Beweinung Christi ist ein besonderes und bekanntes Bild aus dem Zyklus der vom Meister von Nerezi gemalt Fresken. Durch Lebendigkeit und Anteilnahme der dargestellten Figuren am Geschehen entwickelt der Meister eine bisher formelhaft starre byzantinische Malweise wesentlich weiter. Trotzdem bleibt er weitgehend traditioneller byzantinischer Ikonographie verpflichtet; er drückt in den Bildern die Glaubensideale seiner Zeit, Region und Religion aus[1] wie z.B. insbesondere in den Bildern, die die thronende Majestät Gottes (Pantokrator, hier als Priester) und die Gottesmutter in Glorie verherrlichen. Kultureller Austausch zwischen Konstantinopel und z.B. Florenz scheint dann den zwischen Tradition und Neuerung stehenden Stil, wie er vom Meister von Nerezi entwickelt wurde, auch nach Italien zu bringen.

    Giotto wurde von solcher byzantinischer Malerei wie der des Meisters eindeutig beeinflusst[2]. Seine Beweiung Christi in der Cappella degli Scrovegni in Padua z.B. zeigt Parallelen zu der Komposition des fast hundert Jahre früher tätigen Meister von Nerezi. Giotto übernimmt das Motiv und gibt nun den Figuren mehr Räumlichkeit und Dimension. In der teilweise umstrittenen Diskussion der Bedeutung eines byzantinischen Einflusses auf die Anfänge der Kunst der Renaissance kann das Werk des Meisters von Nerezi ein Beispiel sein, wie mittelalterliche italienische Freskenmaler wie der Franziskusmeister und Giotto oder die Maler von Kruzifixen wie der Meister der blauen Kreuze byzantinische Ikonograhie sahen und daraus ein Bild entwickelten, dass eine lebens- und leidensnahe Darstellung Christi begann[3][4], eine weltnahe Betrachtung im Gegensatz zu verherrlichender Hagiographie.

    Nach einem Erdbeben im Jahr 1515 wurde die Kirche restauriert und dabei einige der Bilder in den oberen und mittleren Bereichen des Kirchenraums neu ausgemalt. Bei weiteren Versuchen der Restaurierung um 1885 wurden weitere Fresken in nicht qualitätsvoller Weise im Mittelschiff übermalt, 1923 wurden die originalen Fresken dann wieder freigelegt.

    Der oktogonale Kirchenraum der Kirche St. Pantaleon in Nerezi ist nach byzantinischen Vorbildern erbaut und besteht aus einer Zentraltrommel und vier quadratischen Trommeln[5], diese bilden “Seitenkapellen”. Der gesamte Innenraum und die Kapellen waren vom Meister von Nerezi ausgemalt, es haben sich hauptsächlich die Fresken um den Altar und den Gemeinderaum (Naos) erhalten.

    Der zentrale Bereich der Kirche ist mit Szenen aus dem Leben Mariens, wie z.B. im Osten Geburt Mariens, Verkündigung und Geburt Christi versehen. Weiter wird dann z.B. im Westen das Leben und die Passion Christi dargestellt, wie z.B. Darstellung im Tempel, Kreuzabnahme und Beweinung, aber auch Verklärung (Transfiguration).

    Unterhalb der Bilder des Marienlebens und der Passion werden bedeutende Heilige der Ostkirche dargestellt, darunter Arsenius von Scete, Johannes von Damaskus, Josef der Hymnograph, Makarios der Ägypter, Paulus von Theben, Theophanes Graptos und Theodor Studites sowie weitere heilige Mönche und Gelehrte. Aber auch einige heilige Streiter werden in byzantinischer Rüstung dargestellt.

    Der Patron der Kirche, Pantaleon, ist in einem der Archivolte dargestellt mit seinen Attributen als Arzt und Heiler.

    Ein kleineres rundes Fresko zeigt Christus als Hohen Priester der Eucharistie und weitere Bilder Maria in Glorie.

  • siehe dazu I. Sinkević: The Church of St. Panteleimon at Nerezi: Architecture, Programme, Patronage. Reichert, Wiesbaden 2000
  • Giotto: In: H. W. Janson, . F. Janson: History of Art: The Western Tradition. Pearson Education, Prentice Hall London, Sydney et. al. July 2003 (6. Auflage)
  • s. dazu vor Allem A. Graham-Dixon: Renaissance. University of California Press 2000
  • J. Wharton: "Nerezi". In: Oxford Dictionary of Byzantium, New York/Oxford, 1991
  • S. Steiner-Welz, R. Welz: Alte Europäische Städte: In alten Stichen und Zeichnungen. R. Welz Vermittlerverlag Mannheim 2007, S 344


  •  Commons: Meister von Nerezi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien}

    Giotto di Bondone –




    Giotto-Denkmal in Florenz


    Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel, Fresko in der Cappella degli Scrovegni, Padua


    Freskofragment in der Lateransbasilika. Dargestellt ist, wie Papst Bonifatius VIII. 1300 das erste Heilige Jahr verkündet.Giotto di Bondone (* 1266 in Vespignano[1] bei Florenz; † 8. Januar 1337 in Florenz), auch bekannt als Giotto, war ein italienischer Maler.Giotto gilt als der entscheidende Wegbereiter der italienischen Renaissance (Rinascimento).

    Inhaltsverzeichnis

    Durch Quellen ist belegt, dass Giotto als Sohn des Schmiedes Bondone in Florenz aufgewachsen ist. Die meisten Experten sind der Ansicht, dass Giotto sein tatsächlicher Name war. Andere meinen, dies sei eine Kurzform von Ambrogio (Ambrogiotto) oder Angelo (Angiolotto).Sein Leben bezeugen die um 1450 geschriebenen Commentarii (Künstlergeschichten) Lorenzo Ghibertis, die dann von Giorgio Vasari Mitte des 16. Jahrhunderts wiederaufbearbeitet wurden und damit allgemeine Bekanntheit erlangten. Dort wird berichtet, Giotto sei als armer Junge in Vespignano im Mugello (in der Nähe von Florenz) aufgewachsen und sei von dem Maler Cimabue beim Zeichnen seiner Schafe auf einem Stein entdeckt worden, während er sie hütete. Dabei habe der Wunderknabe so naturgetreu gezeichnet, dass darüber selbst erfahrene Künstler staunten. Diesen Berichten liegt eine Kernidee der Künstlerauffassung der Renaissance zugrunde: Die des Genies, das als solches geboren wird.Wahrscheinlich, aber nicht belegt, trat Giotto als Lehrling in Cimabues Werkstatt ein. Bald erhielt er Aufträge nicht nur aus Florenz. Papst Benedikt XII. holte ihn nach Rom, wo er zehn Jahre lang tätig war; auch König Robert von Neapel nahm ihn in seine Dienste. Er wurde schließlich als Architekt und Bildhauer berühmt, war als Schöngeist und Dichter bekannt. Der Schriftsteller Cennino Cennini bewunderte ihn als Überwinder der "maniera greca/byzantina" und pries seine technischen Fertigkeiten. Die Anerkennung seiner Zeitgenossen drückte sich auch in materiellem Erfolg aus: Im Gegensatz zu seinen Kollegen zählte Giotto zu den Honoratioren, er besaß Immobilien in Florenz und in Rom.


    Campanile (Glockenturm) in FlorenzNach 1320 kehrte er nach Florenz zurück, wo er in der Folge eine blühende Werkstatt unterhielt. 1334 wurde er leitender Baumeister am Dom von Florenz. Dessen Campanile trägt seinen Namen, obwohl seine Nachfolger (die Fertigstellung erlebte er selbst nicht mehr) von seinen Plänen erheblich abwichen.
    Giotto starb 1337 während der Arbeiten an einem Jüngsten Gericht in der Bargello-Kapelle in Florenz.Giotto wurde auch von Boccaccio im Decamerone (6. Tag, 5. Geschichte) und von Dante Alighieri in der "Göttlichen Komödie" erwähnt; mit beiden war er befreundet. Der Dichter Petrarca besaß eine Jungfrau mit Kind Giottos und drückte seine Überzeugung aus, jeder Kunstkenner müsse von ihr hingerissen sein. Auch Michelangelo hat sich von Giottos „Himmelfahrt des heiligen Johannes“ in Santa Croce in Florenz anregen lassen, wie eine Studie von seiner Hand zeigt.

    Eine Künstleranekdote über Giotto besagt, dass dieser eines Tages auf ein Kunstwerk seines Meisters Cimabue eine kleine Fliege malte, die so täuschend echt aussah, dass Cimabue sie mehrmals versuchte fortzuscheuchen, ehe er die Illusion erkannte. Cimabue soll daraufhin der Ansicht gewesen sein, dass Giotto ihn übertroffen habe. Die Fliege wurde zu einem Symbol künstlerischen Fortschritts.Giottos gesamtes Werk behandelt religiöse Themen. Er gilt als „der eigentliche Begründer der italienischen Malerei, speziell der toskanischen Freskomalerei. Sowohl in der Technik (er bediente sich dabei der Feigenmilch und des Eigelbs) als in der Farbengebung trat er als Neuerer auf; er verlieh den Farben Helligkeit und Klarheit ...“ (so Meyers Konversationslexikon von 1888). Als bedeutendste Aspekte seines Schaffens gelten jedoch die hohe Natürlichkeit und Lebhaftigkeit seiner Figuren, ebenso wie die Vorbereitung der Perspektive.Damit überwand er die ikonographischen Normen der byzantinischen Malerei, die seit Generationen die Maler des Abendlandes beeinflusst hatte. Er leitete die Entwicklung ein, die schließlich zu dem für die nachgotische Kunst in Italien (Rinascimento) typischen Realismus führte. „Giotto nun war es, der sich auf das Gegenwärtige und Wirkliche hin ausrichtete... das Weltliche gewinnt Platz und Ausbreitung, wie denn auch Giotto im Sinne seiner Zeit dem Burlesken neben dem Pathetischen eine Stelle einräumte“ (Hegel).Während für die herkömmliche Malerei zweidimensionale Figuren charakteristisch waren, die als Symbole vor einem mit Symbolen dekorierten flächigen Hintergrund angeordnet waren, stellte Giotto plastisch modellierte Individuen in einen perspektivischen Raum, die zueinander Beziehungen unterhalten. Indem er seine Figuren mit Breite und Faltenwurf ausstattete (wie es die Plastiker bereits im Bamberger, Magdeburger und im Naumburger Dom getan hatten), verlieh er ihnen natürlich wirkendes Volumen und Gewicht. Dies lässt bereits die Kreuzigung in der Santa Maria Novella in Florenz - eine seiner frühen Arbeiten - deutlich erkennen. Laut Vasari war seine Darstellung des Hl. Franziskus in Basilika San Francesco Assisi (siehe Abb.) einigen Kritikern sogar zu natürlich (und damit zu weltlich) geraten.


    Beweinung Christi, Cappella degli Scrovegni, (Padua)Giottos Hauptwerk (und am besten erhalten) ist wohl der große Freskenzyklus in der Cappella degli Scrovegni all’ Arena (Scrovegni-Kapelle) in Padua, der aus über 100 Szenen aus dem Leben Mariä und dem Leben Jesus, insbesondere der Passionsgeschichte besteht, und von 1304 bis 1306 entstanden ist. Er verwendete dort auch gemalte Architekturelemente, die dem Betrachter Nischen vortäuschen (trompe-l'oeil), in denen allegorische Figuren zu stehen scheinen. Masaccio und Michelangelo wurden direkt davon beeinflusst.



    Anbetung der Heiligen Drei Könige, Cappella degli Scrovegni (Padua)Eine berühmte Szene aus diesem Zyklus ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige, in der ein kometenähnlicher Stern am Himmel schwebt (wahrscheinlich, neben dem Teppich von Bayeux, eine der frühesten Darstellungen des Halleyschen Kometen, der wenige Jahre vorher mit bloßem Auge zu sehen war).


    Ognissanti-Madonna


    Basilika San Francesco, Oberkirche mit Giotto zugeschriebenen FreskenDie „Ognissanti-Madonna“ in den Uffizien (siehe Abb.) stammt gleichfalls aus dieser Periode und ist das einzige größere Tafelbild Giottos, das erhalten ist.Bemerkenswert ist auch, dass vor der Zeit von Giottos Freskenzyklus in der Cappella degli Scrovegni in Padua Himmel nur sehr selten blau gemalt wurden und die Farbe Blau überhaupt nur äußerst spärlich zum Einsatz kam. Dies ist zumindest zum Teil auf einen Mangel an erschwinglichen blauen Pigmenten zurückzuführen; gemahlenes Lapislazuli, welches Giotto für seinen Freskenzyklus einsetzte, war unglaublich teuer und kam von "jenseits der See" (deshalb auch "Ultramarin" genannt).An seinem Zeitgenossen Duccio di Buoninsegna in Siena rühmt man das teilnehmend Menschliche, den individuellen Ausdruck. Giotto dagegen vermittelte den Betrachtern seiner Werke das Gefühl der Tastbarkeit und der Tiefe im Raum. Er war es folgerichtig auch, der sich mit der Zeit von dem traditionellen Goldhintergrund abwandte und den Himmel über der Landschaft blau anlegte. Er machte auch die ersten ernsthaften Versuche, perspektivische Verkürzung in Landschaften und Gebäudedarstellungen zu realisieren.Die Leistung Giottos steht einsam da in seiner Zeit; erst zwei Generationen später konnten Künstler der Frührenaissance wie Andrea Orcagna, Altichiero da Zevio oder Masaccio an die von ihm angestoßene Entwicklung anknüpfen.Die Zuschreibung mancher Werke zu Giotto ist immer noch umstritten; dies gilt besonders für die Franziskuslegende in Assisi. Manche Werke werden heute überwiegend als Arbeiten seiner Werkstatt angesehen.Eine weitere der vielen Legenden, die sich um sein Lebenswerk ranken, besagt, er habe dem Abgesandten des Papstes, der eine Probearbeit von ihm haben wollte, nichts anderes als einen so perfekten Kreis freihändig gemalt, wie man ihn mit dem Zirkel nicht besser hätte machen können („Giottos O“).


    Der Tod des hl. Franziskus, Bardi-Kapelle

    • Freskenzyklus in der Basilika San Francesco in Assisi
    • Freskenzyklus in der Cappella degli Scrovegni in Padua (s. Der Traum des Joachim)
    • Fresken in der Peruzzi- und Bardi-Kapelle der Basilica Santa Croce in Florenz
    • Navicella an der alten Petersbasilika in Rom
    • Campanile des Florentiner Doms

    Zu Ehren Giottos wurden auch wissenschaftliche Projekte der heutigen Zeit mit seinem Namen versehen, siehe Giotto.

    • M. Boskovits: Giotto di Bondone. In: Dizionario Biografico degli Italiani Band 55 (online bei Treccani.it)
    • Samuel Y Edgerton: Giotto und die Erfindung der dritten Dimension, München 2003
    • Joachim Fernau: Giotto, ausführlicher Artikel in Knaurs Lexikon alter Malerei, München/Zürich 1958
    • Max Imdahl: Giotto. Arenafresken. Ikonographie, Ikonologie, Ikonik München 1980, 2. Aufl. 1988
    • Nikolaus Pevsner: Europäische Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart München 3. Auflage 1973
    • Michael Viktor Schwarz und Pia Theis: Giottus Pictor. Bd. 1: Giottos Leben. Mit einer Sammlung der Urkunden und Texte bei Vasari Wien 2004.
    • Michael Viktor Schwarz: Giottus Pictor. Bd. 2: Giottos Werke Wien 2008.
    • Rolf Toman (Hrsg.): Die Kunst der italienischen Renaissance. Architektur – Skulptur – Malerei – Zeichnung Köln 1994
    • Klaus Zimmermanns: Umbrien. Köln 1987

  • Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 1, Seite 619


  •  Commons: Giotto di Bondone – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

     Commons: Die Legende des hl. Franziskus in der Basilika San Giovanni gemalt von Giotto – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

     Commons: Fresken der Arenakapelle gemalt von Giotto – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienNormdaten: PND: 118539477 (PICA) | LCCN: n81071909 | VIAF: 27073355 | WP-Personeninfo}

    Meister des Pfullendorfer Altars –

    Als Meister des Pfullendorfer Altars wird ein spätgotischer Maler bezeichnet. Der namentlich nicht sicher bekannte Künstler malte um 1500 einen Altar, der aus der Jakobskirche in Pfullendorf beim Bodensee stammen soll und der dem Meister seinen Notnamen gab. Die heute davon noch erhaltenen nun getrennten Tafeln mit Szenen aus Marienleben und Leben Christi sowie Bildern von Propheten gelten als eines der bedeutenden Werk der von der Ulmer Malerei der Epoche geprägten Arbeitsweise.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Pfullendorfer Altar war wohl ein zwei Meter langer Flügelaltar. Die bemalte Außenseite ist fast vollständig zerstört. Die noch erhaltenen, zerteilten 16 Tafelbilder der Innenseite befinden sich heute im Besitz von drei Museen:
    • Städel, Frankfurt
      • Verkündigung, Heimsuchung, Geburt. Christi und Marientod
    • Staatsgalerie Stuttgart
      • Geburt Mariens, Tempelgang, acht Brustbilder von Propheten
    • Fürstliche Hohenzollernsche Sammlungen in Schloss Sigmaringen
      • Begegnung an der Goldenen Pforte, Vermählung (Joachim und Anna)

    Das Werk des Meister des Pfullendorfer Altars steht dem Stil der als Ulmer Schule gruppierten spätmittelalterlichen Malerei nahe. Besonders besteht zumindest eine stilistische Beziehung des Meisters zu dem in Ulm tätigen Maler Bartholomäus Zeitblom[1], auch wenn die Bilder des Pfullendorfer Altars eine klarer definierte Räumlichkeit zeigen[2].

    Es wurde vorgeschlagen, den Meister des Pfullendorfer Altars mit dem Maler Bernhard Strigel aus Memmingen gleichzusetzen[3].

  • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Göttingen 2000 S. 218
  • D. Gräfin von Pfeil: Der Meister des Pfullendorfer Retabels und seine Werkstatt. In: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart (Hrsg.): Meisterwerke Massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500. Stuttgart 1993, S. 186
  • B. Bushart, »Meister des Pfullendorfer Altars« oder Bernhard Strigel?, in: ZfKG Zeitschr. f. Kunstgeschichte 21, 1958, S 230-242
    • D. Gräfin von Pfeil: Der Meister des Pfullendorfer Retabels und seine Werkstatt. In: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart (Hrsg.): Meisterwerke Massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500, Stuttgart 1993, S. 185-198
    • H. Schweers: Gemälde in deutschen Museen: Katalog der in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Werke, Band 2. München 1982
    • H. Koepf: Schwäbische Kunstgeschichte Band 3. Plastik und Malerei der Gotik. Konstanz 1963
    • B. Bushart, Meister des Pfullendorfer Altars oder Bernhard Strigel? In: ZfKG Zeitschr. f. Kunstgeschichte 21 (1958), S 230-242
    • A. Stange: Deutsche Malerei der Gotik, VIII. Band Schwaben in der Zeit von 1450 bis 1500. Berlin 1957

    • Meister des Pfullendorfer Altars, Geburt. Christi , Abbildung und Bildbeschreibung bei Städel, Frankfurt (www.staedelmuseum.de) aufgerufen August 2010
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    Meister des Pflockschen Altars –

    Als Meister des Pflockschen Altars wird ein anonymer Maler aus der Schule von Lucas Cranach d. Ä. bezeichnet, der im Erzgebirge tätig war. Er erhielt seinen Notnamen nach seinem Werk, einem Altar für die Kapelle der Familie Pflock in der St.-Annen-Kirche in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Erstellt hat er dieses Werk 1521 im Auftrag des Stifters Lorenz Pflock[1], Besitzer von Silber-Bergwerken in der Region und Ratsherr zu Annaberg im 16. Jahrhundert. Im Mittelschrein ist der Tod Mariens dargestellt, dem Bild soll ein Kupferstich von Martin Schongauer als Vorlage gedient haben[2].Eventuell hat der Meister des Pflockschen Altars in Annaberg eine Werkstatt betrieben. Er steht stilistisch noch an der Schwelle der ausgehenden Spätgotik zur Renaissance.

    • Pflockscher Altar. St.-Annen-Kirche, Annaberg-Buchholz
    • Heiligentafeln. Hessisches Landesmuseum, Darmstadt, Inv. Nr. GK 68
    • Gemälde auf Altarflügel des Naumburger Domes[3], früher Cranach zugeschrieben[4]

  • C. Volkmar: Reform statt Reformation: die Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen, 1488-1525. Mohr Siebeck, 2008, S. 366
  • G. Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland. Verein für Kunstwissenschaft , Berlin 1914, S. 23
  • vgl. H. Wiessner (Hrsg.): Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg: Das Bistum Naumburg 1,2: Die Diözese. Aus der Reihe Germania sacra, Max-Planck-Institut für Geschichte. Walter de Gruyter, 2002
  • M. J. Friedländer, J. Rosenberg: Die Gemälde von Lukas Cranach. Verein für Kunstwissenschaft, Berlin 1932
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    Meister der Washingtoner Marienkrönung –




    Marienkrönung von Washington (Coronation of the Virgin), Venedig, um 1325. The National Gallery of Art, Washington, D.C.Als Meister der Washingtoner Marienkrönung (Englisch: Master of the Washington Coronation[1]) wird ein selbst in der Kunsthistorik wenig bekannter italienischer Maler des Mittelalters benannt. Der namentlich nicht bekannte Künstler war wohl um 1324 in Venedig tätig. Er ist nach dem von ihm geschaffenenen Bild einer Marienkrönung[2] benannt, die sich heute in der National Gallery of Art in Washington befindet.

    Inhaltsverzeichnis

    Die Washingtoner Marienkrönung (Washington Coronation) wird von der National Gallery of Art selbst als ein Werk des Paolo Veneziano bezeichnet, jedoch sehen andere Kunstexperten in der Malweise des Werkes eine eigenständige andere Maltechnik und nehmen es aus dem Werkverzeichnis dieses venetianischen Malers heraus.[3] Verschiedene andere Namen werden aufgrund von Dokumentenstudien zur Auflösung des Notnamens des Meister der Marienkrönung von Washington vorgeschlagen, darunter Marco di Martino da Venezia, Bruder von Paolo Veneziano oder auch Martino, Vater dieser beiden Maler. Von Marco oder Martino sind keinerlei Bilder nachweisbar.

    Der Stil der Washingtoner Marienkrönung (Washington Coronation) steht einem byzantinischen Malstil und dessen Ikonographie nahe, zeigt aber auch eine dynamische Weiterentwicklung dieses allgemein starreren und formelhafteren Stils durch Maler wie den Meister der Marienkrönung von Washington.

    Von Zeit zu Zeit werden Bilder gefunden, deren stilistische Merkmale sie als möglicherweise weitere Werke des Meister der Marienkrönung von Washington erscheinen lassen.[4] Solche Zuordnungen bleiben aber umstritten.

  • The Master of the Washington Coronation. In: J. Turner: The Dictionary of Art. Band 20. London 1996, S. 784–785
  • Englisch: Coronation (of the Virgin)
  • Master of the Washington Coronation. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Online-Ausgabe, aufgerufen April 2020)
  • s. z.B. Auktionshaus Sotheby's, Important Old Master Paintings – Verkauf 8061, Los 175, New York, Januar 2005
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    Jean de Bondol –

    Jean de Bondol (* um 1340 in Brügge; † um 1400) war ein flämischer Buchmaler und Maler des 14. Jahrhundert.Bondol wurde in Brügge geboren und wirkte von 1368 bis 1381 am französischen Hof des Königs Karl V. von Frankreich als Miniaturenmaler und Entwerfer von Wandteppichen. Für den Herzog Ludwig von Anjou schuf er die Teppiche (1376 bis 1379) mit Darstellungen der Apokalypse. Bondol war einer der ersten Vertreter der Internationalen Gotik: mit Eleganz und Liebe zum Detail stellte er realistische Landschaften und menschliche Gestalten dar.Als Internationale Gotik wird allgemein der Malereistil am Übergang vom Mittelalter zur Renaissance bezeichnet. Am ehesten wird die Internationale Gotik von Werken charakterisiert, die kurz vor und nach 1400 in Burgund und Nordfrankreich entstanden, von wo sich dann der Stil nach Italien, Deutschland und in andere Länder ausbreitete. Die Internationale Gotik hielt an vielen mittelalterlichen Elementen fest, fügte aber eine realistischere Landschafts- und Kostümgestaltung, Ansätze zur Perspektive und ornamentale Detailfreundlichkeit hinzu. Die Internationale Gotik war bewusst auf Eleganz ausgerichtet. Das typische Werk der Internationale Gotik ist das Stundenbuch „Très Riches Heures“, das um 1415 von den Brüdern von Limburg für den Herzog von Berry, Jean de Valois, duc de Berry, angefertigt wurde.

    • L. Castelfranchi Vegas: Die Internationale Gotik in Italien, 1966
    Normdaten: PND: 118746723 (PICA) | WP-Personeninfo}