Hans von Tübingen –

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Hans von Tübingen, Kreuzigung , 1430Hans von Tübingen (* um 1400; † um 1462, Wiener Neustadt) war ein wohl ursprünglich aus Schwaben stammender[1] gotischer Maler, der dann in Österreich in Wiener Neustadt tätig war. Sein Name ist durch Signaturen auf einigen seiner Bildern bekannt[2], jedoch ist kaum etwas über seinen Lebenslauf zu belegen. Er war wohl auch als Radierer und Glasmaler tätig.

Inhaltsverzeichnis

Hans von Tübingen steht in der Endphase des Weichen Stils in der Region um Wien. Sein Werk zeigt burgundisch-französische Einflüsse, seine lebhaften Bilder erzählen in realistischer Darstellung mit differenzierten Farben. Jedoch dominiert trotz solcher wirklichkeitsgetreuen Wiedergabe dennoch die Figurenkomposition auch bei Hans von Tübingen, was auch in Bildern anderer Maler seiner Zeit in Österreich zu finden ist[3].

Es wurde vorgeschlagen, Hans von Tübingen mit dem Meister der St. Lambrechter Votivtafel zu identifizieren [4][5]. Dies wird jedoch als nicht sicher angesehen.Der Stil des ebenfalls in Wien tätigen Meister des Andreas-Altars lässt eine Beziehung zum Werk des Hans von Tübingen erkennen, wie auch das Werk des Meister der Linzer Kreuzigung. Ob diese namentlich nicht bekannten Maler jedoch z.B. Mitarbeiter einer Werkstatt des Hans von Tübingen waren lässt sich nicht ohne Weiteres klären. Als weiterer Schüler wird auch der Meister der Darbringungen vermutet.

  • H. Mahn: Hans von Tübingen und die Blüte schwäbischer Malerei. Stuttgart 1937
  • T. Burg: Die Signatur: Formen und Funktionen vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert. Berlin 2007, S. 450
  • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen. Göttingen 2000, S. 262
  • K. Oettinger: Hans von Tübingen und seine Schule. Berlin 1938
  • K. Oettinger: Hans von Tübingen zu Wiener-Neustadt: der Meister von St. Lambrecht. In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien 8 (1934) S. 29-64
    • K. Oettinger: Hans von Tübingen. In: Kirchenkunst 1933, S. 5ff.
    • K. Oettinger: Hans von Tübingen zu Wiener-Neustadt: der Meister von St. Lambrecht. In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien 8 (1934) S. 29-64
    • H. Mahn: Hans von Tübingen und die Blüte schwäbischer Malerei. (Vortrag, Schriften und Vorträge der Württembergischen Gesellschaft der Wissenschaften) Stuttgart 1937
    • K. Oettinger: Hans von Tübingen und seine Schule. (Forschungen zur deutschen Kunstgeschichte 28). Berlin 1938
    • K. Oettinger: Hans von Tübingen. In: Pantheon 26 (1940) S. 201-207
    • Otto Demus: Niederösterreich. Hans von Tübingen, Votivtafel, Meisterwerke der österreichischen Tafelmalerei. Klagenfurt/Wien 1947
    • J. Pesina (Hrsg.): Alt-Deutsche Meister von Hans von Tübingen bis Dürer und Cranach. Prag 1962 (Einführung)(Aus dem Tschechischen)
    Normdaten: PND: 118720260 (PICA) | VIAF: 30331767 | WP-Personeninfo}

    Clawes van der Sittow –



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    Clawes van der Sittow (* unbekannt; † 1482 in Tallinn) war ein in Estland tätiger Holzschnitzer und Maler.

    Cla(w)es van der Sittow wurde in Mecklenburg geboren. Er war möglicherweise deutscher oder niederländischer Abstammung. 1454 siedelte er nach Tallinn über, wo er die Tochter eines wohlhabenden Stadtbürgers heiratete. Bald nach seiner Ankunft in Tallinn wurde er Zunftmitglied und richtete eine eigene Werkstatt ein.Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er die finnlandschwedische Kaufmannstochter Margarethe Molner (oder Mölnare). Vermutlich 1469 wurde ihr erstes Kind, der spätere Maler Michel Sittow, in Tallinn geboren, der bei seinem Vater in die Lehre ging. Die Söhne Clawes und Jasper folgten.Clawes van der Sittow war unter anderem von 1479 bis zu seinem Tod 1482 Beisitzer der einflussreichen Kanutigilde. Ein Verwandter war der Goldschmied Hans Ryssenberch. Die Familie brachte es zu großem Wohlstand und erwarb 1475 und 1479 zwei Häuser in der Tallinner Ritterstraße.

    Clawes van der Sittow war einer der bekanntesten Künstler und Kunsthandwerker Tallinns der damaligen Zeit. Berühmte Werke waren unter anderem die Skulptur der Jungfrau Maria am Tor zum "Kurzen Bein" (Lühike jalg), dem Aufgang von der Unterstadt zum Domberg, sowie Figuren an der Tallinner Nikolaikirche und am Waffenhaus der Ratsstraße. Seine Glasfenster, die von ihm hergestellten Windfahnen und seine Malereien in der Kanutigilde wurden gerühmt. Sittow stellte auch Fensterrahmen, Kirchenbänke und Altäre her. Bekannt sind daneben ein hölzernes Tabernakel für die Nikolaikirche von 1478, der Tallinner Altar der Heiligen Anna (um 1460) und die Holzskulptur des Simon von Cyrene in der mittelalterlichen Kirche von Kaarma auf der Insel Saaremaa (vermutlich Mitte des 15. Jahrhunderts).

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    Meister der Katharina von Kleve –

    Als Meister der Katharina von Kleve wird ein anonymer Buchmaler bezeichnet, der zwischen 1430 und 1450 tätig war.Dieser Meister schuf im Auftrag von Katharina von Kleve, Herzogin von Geldern, ein Stundenbuch mit Miniaturen in höchster Qualität. Diese Bilder stehen ohne Zweifel unter dem Einfluss von Jan van Eyck und machen den unbekannten Maler zu einem der bedeutendsten der niederländischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts.

    • Saskia van Bergen, Anne Margreet As-Vijvers, Claudine A. Chavannes-Mazel, und Kathryn Rudy: Das Stundenbuch der Katharina von Kleve, Belser-Verlag Oktober 2009, ISBN 978-3763025428

    Normdaten: PND: 119097915 (PICA) | VIAF: 22943855 | WP-Personeninfo}

    Meister des Jüngsten Gerichts von Lüneburg –

    Als Meister des Jüngsten Gerichts von Lüneburg wird der spätgotische Maler bezeichnet, der um 1495 im Rathaus von Lüneburg ein Wandgemälde mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts gemalt hat. Der namentlich nicht bekannte Maler schuf ein Bild von Christus als Weltenrichter umgeben von Maria, Johannes, Jakobus und Moses. Es sollte die Ratsherren zu gerechtem Urteil, aber auch Barmherzigkeit mahnen.[1] Wie die Bilder des Meister der Goslarer Sibyllen in der ehemalige Ratsstube in Goslar ist das Werk des Meister des Jüngsten Gerichts von Lüneburg ein Beispiel profaner Raumkunst der Spätgotik in Deutschland.

    Inhaltsverzeichnis

    Das großformatige auf Eichenholz gemalt Lünettenbild des Jüngsten Gerichts in Lüneburg ist in dem heute als Gerichtslaube bekannten Teil, dem ehemalige Ratssaal im ersten Obergeschoss des Rathauses, oberhalb zwei auf Rundstützen aus Backstein ruhenden Segmentbögen eingespannt. Es stellt das Weltgericht durch nur wenige Personen dar. Im Mittelteil sitzt Christus auf einem Regenbogen, mit Lilie und Schwert als Zeichen seines Richtertums. Er ist umgeben von vier Figuren, Maria und Johannes als Fürsprecher, Jakobus[2] und Moses[3] tragen Spruchbänder in lateinischer Sprache, die mit Nachdruck den Betrachter zu gerechtem und rechtmäßigem Handeln auffordern.[4] Es ist wohl anzunehmen, dass ein mittelalterlicher Richter in Lüneburg das über dem Eingang zum Saal angebrachten Bild bei Sitzungen dort immer ermahnend vor Auge hatte.[5]

    Im kirchlichen Bereich zählen Darstellungen des Jüngsten Gerichtes zu einem der weit verbreiteten Motive der mittelalterlichen christlichen Kunst.[6] In der Spätgotik und weiter der Renaissance sind dann Ausmalungen mit ähnlichen Gerechtigkeitsbildern[7] und Rechtsallegorien auch in Rathäusern wie z.B. heute noch in Augsburg oder Amsterdam zu finden.[8] Wie auch in Lüneburg sollten sie Erinnerung, Belehrung und Warnung der Obrigkeit zu Gerechtigkeit sein, zeigen aber auch das steigende Selbstbewusstsein bürgerlichen Vertreter der Gerichtsbarkeit im Spannungsfeld von göttlicher und kirchlicher oder weltlicher adeliger und städtischer Autorität. Auch die bürgerlichen Repräsentanten erlauben sich nun eine reiche Ausschmückung ihrer Räume in einer von ihnen bestimmten allegorischen Sprache. So wählten sie in Lüneburg ein Motiv, das zeigt, dass alleine eine strenge, unbestechliche und gerechte Rechstsprechung das Wohl der Allgemeinheit und somit letztendlich auch das des Individuums bewahren kann.[9]

  • H. Boockmann: Die Stadt im späten Mittelalter, München 1994, S. 504
  • „Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat“, Jacobusbrief 2,13
  • „Du sollst den Geringen nicht begünstigen in seiner Sache“, Exodus 23,3
  • vgl. dazu M. Damm: Iuste iudicate Melanie Damm: Iuste iudicate filii hominum. Die Darstellung von Gerechtigkeit in der Kunst am Beispiel einer Bildergruppe im Kölner Rathaus - Eine Untersuchung zur Ikonographie, zum Bildtypus und Stil der Gemälde. Berlin, Münster 2001, S. 61
  • J. Brand: Abgerechnet wird am Schluss oder: Das Jüngste Gericht als kollektive Erinnerung. In: J. Wolff. (Hrsg.): Kultur- und rechtshistorische Wurzeln Europas: Arbeitsbuch. Godesberg 2006, S 173
  • Gericht, Jüngstes. In: Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann, www.beyars.com (aufgerufen Juli 2010)
  • Gerechtigkeitsbild. In: Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann, www.beyars.com (aufgerufen Juli 2010)
  • T. Fröschl: Selbstdarstellung und Staatssymbolik in den europäischen Republiken der frühen Neuzeit an Beispielen der Architektur und bildenden Kunst. In: H. G. Koenigsberger: Republiken und Republikanismus im Europa der frühen Neuzeit. München 1988, S.239ff.
  • S. dazu G. Teuscher: Weltgerichtsbilder in Rathäusern und Gerichtsstätten. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 11 (1993). 139/140
    • H. G. Gmelin: Das Weltgerichtsbild in der Gerichtslaube des Lüneburger Rathauses. In: Lüneburger Blätter 19/20, 1969. S. 95-99
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