Cimabue –

Cimabue (* ca. 1240; † ca. 1302; eigentlicher Name Cenni di Peppo) war ein Florentiner Maler und Mosaik-Künstler, der auch als Entdecker und Meister von Giotto in die Kunstgeschichte einging.


Kruzifix aus Santa Croce (Florenz)


Die Maesta thront mit Engeln und dem hl. FranziskusEr brach als einer der ersten in der Frührenaissance mit dem Formalismus der byzantinischen Kunst und bemühte sich um eine lebendigere Darstellung der Menschen und Objekte.Giorgio Vasari verfasste in seinen Le vite die erste Biographie von Cimabue.

  • das Kruzifix (um 1260) in der Kirche San Domenico in Arezzo
  • das Kruzifix (1287-1288) in der Santa Croce (Florenz) in Florenz
  • die Freskenzyklen von der Passion Christi, der Apokalypse und dem Leben Jungfrau Maria in der Basilika San Francesco in Assisi.
Das Fresko der thronenden Jungfrau Maria (Maesta) mit Engeln und dem heiligen Franziskus aus der Basilika San Francesco zeigt den Heiligen in der authentischsten und ursprünglichsten Darstellung (aus Sicht der Kunstkritik).
  • Maesta mit Engeln (um 1285) Uffizien, Florenz
  • Mosaiken vom Evangelisten Johannes (um 1302) im Dom zu Pisa)
  • Thronende Madonna, 1272 - 1274, Uffizien, Florenz



 Commons: Cimabue – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNormdaten: PND: 119138883 (PICA) | VIAF: 42641544 | WP-Personeninfo}

Meister der Madonna von Neuhaus –




Madonna von Neuhaus, Böhmen, um 1460 (Detail)Als Meister der Madonna von Neuhaus[1][2] wird der gotische Maler bezeichnet, der um 1460 in Böhmen das Tafelbild mit einer Madonna mit Kind geschaffen hat. Das Werk zeigt Maria mit dem Jesusknaben vor einem vergoldeten Hintergrund.

Inhaltsverzeichnis

Nach dem Herkunftsort seines Bildes aus dem Ort Jindřichův Hradec (Neuhaus) wurde dem namentlich nicht bekannten Meister sein Notname geben. Trotz dieser Namensgebung ist nicht geklärt, ob das Bild ein Auftragswerk für Neuhaus war. Eventuell wurde es in Prag in einer der Malerwerkstätten kommerziell in Serienfertigung gemalt, zum Verkauf ausgestellt und gelangte so damals durch Ankauf nach Neuhaus[3].

Der Meister der Madonna von Neuhaus zeigt Einfluss von Stilelementen aus der Buchmalerei der Epoche[4]. Die Madonna von Neuhaus steht in der Tradition des Weichen Stils. Sie zeigt Verwandtschaft zu Bildern des Meisters von Hohenfurth.

Nicht zu verwechseln ist das Bild des Meisters der Madonna von Neuhaus mit einem ebenfalls als Madonna von Neuhaus oder Madonna von Jindřichův Hradec genannten Bild von 1460, das sich in der Gemäldegalerie von Schloss Jindřichův Hradec (dt. Neuhaus) befindet[5]. Es ist das Werk eines anderen anonymen Meisters aus Böhmen.

  • s. z.B. R. Suckale: Malerei des Abendlandes. Gotik von Giotto bis Lochner. Herrsching 1983, S. 73
  • Englisch als Master of the Madonna of Neuhaus bei I. F. Walther, R. Suckale: Masterpieces of Western Art: A History of Art in 900 Individual Studies from the Gothic to the Present Day. Taschen Verlag 2002, S. 724
  • I. F. Walther, R. Suckale: Masterpieces of Western Art: A History of Art in 900 Individual Studies from Gothic to Neoclassicism. Taschen Verlag 2002, S. 71
  • I. F. Walther, R. Suckale: Masterpieces of Western Art: A History of Art in 900 Individual Studies from the Gothic to the Present Day, Part 1 From Gothic to Neoclassicism. Taschen Verlag 2002, a.a.O S. 713
  • Jindřichův Hradec. In: K. Micklitza, A. Micklitza: Tschechien entdecken: Unterwegs in Böhmen und Mähren Trescher-Reihe Reisen. Trescher Verlag, 2006
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    Brügger Meister von 1499 –




    Meister von 1499: Verkündigung (Gabriel und die Jungfrau Maria)Der Brügger Meister von 1499,[1] auch Meister von 1499 oder Pseudo-Perréal war ein heute namentlich nicht mehr bekannter Maler der altniederländischen Schule, der an der Wende des 15. zum 16. Jahrhundert vermutlich im Raum Brügge-Gent tätig war. Er erhielt seinen Notnamen nach der Jahreszahl 1499, die auf einem Flügel eines seiner Werke zu finden ist[2].

    Inhaltsverzeichnis

    Über die Herkunft und Ausbildung des Brügger Meisters von 1499 ist nichts bekannt. Nach Paul Eeckhout könnte er etwa zwischen 1440 und 1450 geboren worden sein.[3]

    Stilistisch steht der Brügger Meister von 1499 in der Nachfolge des Malers Hugo van der Goes, weist aber in einigen Werken auch eine stilistische Verwandtschaft zu den Arbeiten von Jean Perréal auf, weshalb er in einigen älteren Publikationen auch als Pseudo-Perréal bezeichnet wird.[4]


    Meister von 1499: Stifterportrait des Abtes Christiaan de Hondt

    Seinen heute überwiegend gebräuchlichen Notnamen erhielt der Brügger Meister von 1499 nach einem 1499 datierten Diptychon, welches er im Auftrag von Christiaan de Hondt, dem Abt des Zisterzienserklosters Ter Duijnen bei Brügge ausführte. Es befindet sich heute im Koninklijk Museum voor Schone Kunsten in Antwerpen (Inv.-Nr.: 255 und 256). Für den linken Flügel fertigte er eine sehr genaue Kopie des Bildes Madonna in der Kirche von Jan van Eyck an, welches sich heute in der Berliner Gemäldegalerie (Inv.-Nr.: 678) befindet. Der rechte Flügel zeigt den knienden Stifter Christiaan de Hondt. Die etwas zwanzig Jahre später bemalten Außenflügel mit dem Stifterbildnis des Robert de Clercq und Christus als Salvator Mundi (Inv.-Nr.: 530 und 531) sind Arbeiten eines bisher unbekannten anderen Malers.

    Aus stilistischen Gründen weist man dem bisher namentlich nicht bekannten Maler heute noch eine Reihe von weiteren Werken zu.
    • Ein Triptychon mit der Darstellung der Krönung Mariae – heute im Besitz der Royal Collection in Hampton Court – ist wohl etwas früher entstanden als das Antwerpener Diptychon.[5]
    • Ein in der Berliner Gemäldegalerie aufbewahrtes Diptychon mit der Darstellung der Verkündigung Mariae (Inv.-Nr.: 548) gilt allgemein als Kopie eines späten, heute verlorenen Werkes von Hugo van der Goes[4][6] und wird, wie die meisten anderen Bilder des Künstlers, später als das bisher einzig bekannte datierte Werk angesetzt.[5]
    Ausgehend vom Berliner Diptychon, konnte dem Maler in der Folgezeit auch noch einige andere Werke zugewiesen werden:
    • Eine Heilige Familie mit einem Engel im Koninklijk Museum voor Schone Kunsten in Antwerpen (Inv.-Nr.: 558),
    • Eine Thronende Maria mit dem Kinde und vier weiblichen Heiligen im Virginia Museum of Fine Arts in Richmond (Inv.-Nr.: 57-39) und
    • Eine Thronende Maria mit dem Kinde und einem Stifterehepaar im Musée national du Louvre in Paris (Inv.-Nr.: RF 2370).

    Besonders bei der um das Berliner Diptychon versammelten Gruppe glaubten Friedländer und Winkler stilistische Anklänge an Jean Perréal zu erkenne, weshalb sie für den Brügger Meister von 1499 den heute nicht mehr gebräuchlichen Notnamen Pseudo-Perréal erfanden.


    Meister von 1499: Virgo inter virgines (Thronende Maria mit dem Kinde und vier weiblichen Heiligen)

    Darüber hinaus gilt der (Brügger) Meister von 1499 als der Maler einer Darstellung des Segnenden Christus im Profil, welche wohl auf ein verschollenes Bild von Jan van Eyck zurückgeht, von dem sich mehrere Kopien erhalten haben. Von diesen wiederum gilt das allseitig stark beschnittene Bild in der Berliner Gemäldegalerie (Inv.-Nr.: 528 A) als wahrscheinlich eigenhändige Arbeit des Brügger Meisters von 1499, während die anderen Exemplare einem Nachfolger oder Werkstattmitarbeitern zugeordnet werden.[5]Zu den neueren Zuschreibungen an den namentlich nicht bekannten Maler zählen außerdem ein ehemals dem Meister der Magdalenenlegende zugewiesenes Diptychon mit einer Darstellung der Thronenden Maria mit dem Kinde und zwei Engeln auf dem linken und einem Stifterbildnis der Margaretha van Oostenrijk auf dem rechten Flügel in Gent, Museum voor Schone Kunsten (Inv.-Nr.: 1973-A) und ein Heiliger Christophorus in Bourg-en-Bresse, Musée de Brou.

    Obwohl der Meister von 1499 kein größeres und eigenständiges Werk geschaffen hat können durch das Studium seiner Bilder[7] und ihres Stils Hinweise auf die Entwicklung der Malerei seiner Zeit gewonnen werden, einer Zeit in der in Flandern kleinformatige Bilder und kleinere zweiteilige Altäre wie das Diptychon vom 1499 für die private Andacht entstanden[8] im Rahmen einer Devotio moderna, dieser dort populären neuen Form der Religiosität und Andacht.

  • bevorzugte Schreibweise beim Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie und im Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart
  • Master of 1499. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press, Inc., Online aufgerufen Februar 2010
  • Paul Eeckhout, in: Roger van Schoute en Brigitte de Patoul, De Vlaamse Primitieven, Brugge 1994, S. 521 ff.
  • a b Ulrich Thieme / Felix Becker (Hrsg.), Brügger Meister von 1499, in: Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band XXXVII, Leipzig 1950, S. 57 f.
  • a b c Angabe nach dem Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie
  • Irene Geismeier in: Staatliche Museen zu Berlin (Hrsg.), Kunst der Reformationszeit, Berlin 1983, S. 118 f. Kat.-Nr.: B 63.1
  • s. z.B. P. Eeckhout: Les trois diptyques du Maître de 1499. In: Bulletin / Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, 34/37.1988, S. 49-62 (Französisch)
  • vgl. dazu und zur Stellung des Dipotychons des Meisters von 1499: J. Oliver Hand, C. A. Metzger, R. Spronk: Prayers and portraits: unfolding the Netherlandish diptych. Catalogue of an exhibition held in 2006-07 in Washington (National Gallery of Art) and in 2007 in Antwerp (Koninklijk Museum voor Schone Kunsten). Washington (National Gallery of Art), Antwerp (Koninklijk Museum voor Schone Kunsten) 2006
    • Ulrich Thieme / Felix Becker (Hrsg.), Brügger Meister von 1499 in: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band XXXVII, Leipzig 1950, S. 57 f.



     Commons: Brügger Meister von 1499 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Meister von 1499 Segnender Christus des Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin, Gemäldegalerie
    • Triptychon: Die Krönung Mariens, The Royal Collection Her Majesty Queen Elizabeth II, RCIN 40475
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    Johannes Stenrat –

    Johannes Stenrat (* um 1410-15 wohl in Lübeck; † 1484 ebenda) war ein deutscher Maler und Bildhauer des 15. Jahrhunderts, der in Lübeck wirkte.

    Stenrat wird aufgrund seines ansehnlichen Vermögens in alten Lübecker Urkunden häufiger nachgewiesen. Die urkundlichen Bezüge zu seinem Werk sind weniger häufig. Da die Hansestadt Lübeck zu dieser Zeit einer der Handelsplätze für spätgotische Kunst in Nordeuropa war, sind die Belege seines Schaffens im Zuge hansischen Handels weit verstreut.Stenrat vollendete den Hochaltar seines Kollegen Hans Hesse (Bildschnitzer) (1456) in der zum Birgittinenkloster gehörenden Klosterkirche Vadstena (1458/59). Seine Signatur findet sich auf dem 1471 entstandenen Altar von Bälinge in Schweden. Aufgrund dieser beiden Arbeiten werden ihm von Kunsthistorikern weitere Arbeiten zugeordnet, darunter die Mondsichelmadonna und der Heilige Olav der Bergenfahrer sowie die Skulpturen des Lukas-Altars im St.-Annen-Kloster Lübeck, Retabeln aus Sånga und Husby im Museum von Stockholm. Er wird als wichtiges Bindeglied der niederdeutschen Bildschnitzerei in der Folge zwischen dem Meister Francke und Bernt Notke angesehen.[1]

    • Literatur über Johannes Stenrat in Bibliothekskatalogen: DNB, GBV

  • Thieme-Becker aaO.
  • Normdaten: PND: 120028530 (PICA) | VIAF: 59904339 | WP-Personeninfo}