BiadaioloMeister –

Als Biadaiolo-Meister[1] oder Biadaiolo- Illuminator[2][3] wird ein mittelalterlicher Buchmaler bezeichnet, der ungefähr um 1325 in Florenz in Italien tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinen neun Bilder für ein Manuskript, das Italienisch Il Biadaiolo[4], (Der Getreidehändler) genannt wird[5]. Der von Domenico Lenzi geschriebene Text mit dem Titel Specchio Umano[6] beschreibt die Verteilung und Preisentwicklung von Getreide im Florenz der Jahre 1320 bis 1335 sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen des durch fluktuierenden Getreidemarkt geschaffenen Reichtums oder Not[7]. Die Illuminationen des Biadaiolo-Meisters unterstreichen solche zwiespältige Entwicklung durch die Darstellung z.B. des Getreidemarketes in der Piazza Orsanmichele in Florenz, über der Engel schweben. Dies soll ausgedrücken, dass das weltliche Geschehen doch in „Gottes Hand“ liegt, wie auch der moralisierende Text des Domenico Lenzi die Händler zur Anerkennung solcher Vorherrschaft auffordert.

  • Il Biadaiolo, Florenz, Bib. Medicea-Laurenziana
Neben dem Biadolo werden dem Biadaiolo-Meister zwei Tafelgemälde zugeschrieben[8]:
  • Madonna mit Kind und Heiligen, Szenen aus dem Leben Christi und Jüngstes Gericht, Metropolotan Museum, New York,
  • Madonna mit Kind und vier Heiligen unter Engeln, Privatbesitz[9]
Die dem Biadaiolo-Meister zugeschriebenen Werke sind nicht sicher zuzuordnen und werden teilweise dem Werkverzeichnis anderer Meister zugeschrieben[10]

  • Italienisch Maestro del Biadaiolo
  • R. Offner, K. Steinweg, M. Boskovits, M. Gregori (Hrsg.): A critical and historical corpus of Florentine painting – Section 3, Band VII The Biadaiolo illuminator: Master of the Dominican Effigies. –J. Augustin, New York; Giunti Ed. , Florenz 1957 (Englisch)
  • B. Klesse: Literatur zur Trecentomalerei in Florenz. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 25 Bd., H. 3/4 (1962), S. 251-276 (Deutsch)
  • Florenz, Bib. Medicea-Laurenziana, MS. Laurenziano-Tempiano (Tempi) 3
  • . Alle neun Bilder werden in der Regel dem Meister zugeschrieben, auch wenn manchmal zwei als von anderer Hand vorgeschlagen werden
  • S. Partsch: Profane Buchmalerei der bürgerlichen Gesellschaft im spätmittelalterlichen Florenz: der Specchio Umano des Getreidehändlers Domenico Lenzi. Worms, Werner'sche Verlags-Gesellschaft 1981
  • Biadaiolo Master: In: J. Turner: The Dictionary of Art. Band XX. Grove Dictionaries London & New York 1996, S. 630
  • Biadaiolo Master.In: J. Turner: The Dictionary of Art. Band XX. Grove Dictionaries London & New York 1996, S. 630
  • R. Offner, K. Steinweg, M. Boskovits, M. Gregori (Hrsg.): A critical and historical corpus of Florentine painting – Section 3, Band III, New York; Giunti Ed. , Florenz 1957 (Englisch)
  • vgl. dazu Biadaiolo Master. In: C. Kleinhenz: Medieval Italy: An Encyclopedia, Band 1 (The Routledge Encyclopedias of the Middle Ages) Verlag Routledge, 2004
    • S. Partsch: Profane Buchmalerei der bürgerlichen Gesellschaft im spätmittelalterlichen Florenz: der Specchio Umano des Getreidehändlers Domenico Lenzi. Worms, Werner'sche Verlags-Gesellschaft 1981
    }

    Absolon Stumme –




    Hamburger Stadtrecht, um 1497Absolon Stumme († 1510) war ein norddeutscher Maler der Spätgotik, der in Hamburg wirkte.Absolon Stumme war vermutlich dänischer Herkunft. Er reihte sich mit der Heirat von Hans Bornemanns Witwe Gherburg als zweiter Stiefvater von Hinrik Bornemann in die einflussreiche Hamburger Künstlerfamilie ein und überlebte ihn. Gemeinsam mit Wilm Dedeke stellte er den Lukas-Altar als das Hauptwerk Hinrik Bornemanns nach dessen Tod 1499 fertig.Strittig ist, wer von beiden wohl der Meister des Hamburger Domaltars gewesen sein mag.[1] Damit werden beide auch mit dem Meister der Lüneburger Fußwaschung in Verbindung gebracht. Der Hauptaltar des im Zuge der Säkularisierung um 1806 abgebrochenen Mariendoms in Hamburg wurde beim Abriss von dem gerade nach Hamburg gekommenen Maler Philipp Otto Runge gerettet und kam dann durch Verkauf zunächst in das heutige Polen. Er fand ab 1834 zunächst in Einzelbilder zersägt im Remter der Marienburg Aufstellung und wurde nach dem 2. Weltkrieg 1946 ins Nationalmuseum nach Warschau gebracht.[2] Zwischenzeitlich wurde er als deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt restauriert.1497 schuf er eine Tafel für den Hochaltar der Laurentiuskirche in Lunden, 1499 den Altar in der Ratskapelle in Hamburg.Stumme werden auch die Darstellungen des Hamburger Stadtrechts zugeschrieben.

    Inhaltsverzeichnis

    Zugeschrieben wurden ihm insbesondere von Carl Georg Heise eine Beweinung Christi und die Himmelfahrt des Elias im St.-Annen-Kloster Lübeck.

  • Zum Streitstand um 1950 vgl. Thieme-Becker, Band 37, Meister mit Notnamen
  • Ralph Knickmeyer: Der vagabundierende Altar. Berlin 2004. ISBN 3786123322
    • Goldgrund und Himmelslicht. Mittelalter in Hamburg. Katalog der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1999.
    • Helmut R. Leppien: Das Leben und die Aufgaben der Hamburger Maler, in: Die Kunst des Mittelalters in Hamburg. Aufsätze zur Kulturgeschichte. Stiftung Denkmalpflege. Hamburg. ISBN 3-933374-49-9

    Normdaten: PND: 123651999 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister von Kirchdrauf –

    Der Meister von Kirchdrauf ist ein nicht namentlich bekannter Maler der Spätgotik. Er war um 1480/90 im nordslowakischen Raum tätig und gilt als einer der bedeutendsten Zipser Meister. Seinen Notnamen erhielt er nach den Altartafeln, die für die Martinskathedrale in Kirchdrauf entstanden.

    }

    HistoriaMeister –

    (Weitergeleitet von Meister der Historia Friderici et Maximiliani)Als Historia-Meister oder Meister der Historia Friderici et Maximiliani wird ein Zeichner und Maler benannt, der Anfang des 16. Jahrhunderts in Niederösterreich tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen durch seine Illustrationen zu der Lebensgeschichte (lat. Historia) Friedrich III. und seines Sohnes Maximilian I., einem Manuskript, das Joseph Grünpeck um 1514 im Auftrag Maximilians verfasste.[1]

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister der Historia Friderici et Maximiliani wird stilistisch zur Donauschule in Niederösterreich gerechnet.[2] Da seine Arbeitsweise der von Albrecht Altdorfer nahesteht, kann er eventuell als dessen Schüler betrachtet werden, von manchen Experten werden die Illustrationen zur Historia sogar als ein Werk von Altdorfer selbst betrachtet.

    Neben der Verbindung zu Albrecht Altdorfer wird der Historia-Meister auch manchmal mit Niclas Breu aus Krems[3] identifiziert. Diese Zuordnungen sind ebenso wie die weiter vorgeschlagene Gleichsetzung mit dem Meister des Pulkauer Altars nicht sicher und teilweise umstritten.

  • E. M. Auer: Joseph Grünpecks „Historia Friederici III. et Maximiliani I.“. In: Alte und moderne Kunst, 4 (1959), S. 5-7
  • O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog). Linz 1965
  • F. Dworschak: Der Meister der Historia (Niclas Preu), Niederösterreich und Nachbargebiete. In: O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog). Linz, 1965. S. 96–100
    • O. Benesch: Die Tafelmalerei des 1. Drittels des 16. Jahrhunderts in Österreich. In: K, Ginhart: Die bildende Kunst in Österreich. Band 3 Gotische Zeit. Baden bei Wien, 1938
    • O. Benesch: E. Auer: Die Historia Friderici et Maximiliani. Max J. Friedländer zum neunzigsten Geburtstag (Denkmäler deutscher Kunst). Berlin 1957
    • Landesverlag (Oberösterreich), O. Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule 1490–1540 (Katalog. Malerei – Graphik – Plastik – Architektur. Ausstellung des Landes Oberösterreich, Stift St. Florian und Schloßmuseum Linz 14. Mai bis 17. Oktober 1965) Linz 1965

    • Meister der Historia Kurzbiographie bei Österreich-Lexikon www.aeiou.at
    • Zeichnungen aus der Handschrift »Historia Friderici et Maximiliani« bei zeno.org
    Normdaten: PND: 118732765 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des DeichslerAltars –




    Meister des Deichsler-Altars: "Tod Mariens", um 1420. Münnerstadt, St. Maria Magdalena


    Meister des Deichsler-Altars (zugeschrieben): "Krönung Mariens", um 1418-1422 1420. Nürnberg, St. LorenzAls Meister des Deichsler-Altars wird ein gotischer Maler bezeichnet, der vermutlich um 1425 im Nürnberg des Mittelalter tätig war.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister des Deichsler-Altars erhielt seinen Notnamen nach einem von ihm um 1420 geschaffenen Flügelaltar, den der Patrizier Berthold Deichsler für die Dominikanerkirche zu Nürnberg gestiftet hatte. Der Maler war eventuell auch für den von Konrad Imhoff, einem anderen Nürnberger Patrizier, für die Kirche St. Lorenz zu Nürnberg gestifteten Altar verantwortlich.

    Es wurde vorgeschlagen, die beiden Deichsler-Altar und Imhof-Altar genannten Flügelaltäre dem um 1400 in Nürnberg tätigen Maler Berthold Landauer zuzuordnen[1]. Diese schon Anfang des Ende des 19. Jahrhunderts emstandene These bleibt jedoch umstritten und die Werke werden weiterhin unter dem Notnamen des Meister des Deichsler-Altars, letzteres manchmal auch unter Namen eines Meister des Imhof-Altars geführt.

    Der Meister des Deichsler-Altars scheint durch zeitgenössische böhmische Malerei beeinflusst. Er war möglicherweise Lehrmeister des sogenannten Meister des Cadolzburger Altars und beeinflusste eventuell auch den Meister des Bamberger Altars.

    • Deichsler-Altar, um 1420. heute Berlin, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Gemäldegalerie
    • Imhof-Altar, vor 1449, heute sechs Tafeln in St. Lorenz, Imhoffempore sowie zwei weitere Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum
    • Marientod und Maria mit Märtyrern (aus der Abtei Heilsbronn), seit 1833 in der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena in Münnerstadt[2]

  • vgl. z.B. H. A. Dickinson: German Masters of Art. BiblioLife 2009, S. 215
  • E. Ulrich, H. Krohm: Die Magdalenenkirche in Münnerstadt. Langewiesche Bücherei 5. Auflage 2004
    • J.Turner (Hrsg.): The Dictionary of Art. Grove 1996.
    }