Ulmer Schule –



Dieser Artikel beschreibt spätgotische Künstler.
  • Die Designschule aus dem 20. Jahrhundert wird im Artikel Hochschule für Gestaltung Ulm beschrieben.
  • Die empirisch fundierte Psychoanalyse-Forschung wird im Artikel Ulmer Schule der Psychoanalyse beschrieben.
Unter der Bezeichnung Ulmer Schule werden einige Künstler der Spätgotik zusammengefasst, die in dieser Zeit in Ulm wirkten, dort ihre Werkstätten hatten oder aus Ulm stammten. Ulm galt als bedeutendes Zentrum der Spätgotik in Südwestdeutschland mit Ausstrahlung nach ganz Süddeutschland, Franken, Tirol, Südtirol und Graubünden. Aus dem Spätmittelalter, der Zeit zwischen dem ausgehenden 14. Jahrhundert und dem beginnenden 16. Jahrhundert, sind aus Ulm inzwischen etwa 55 Maler (Faßmaler, Glasmaler, Kunstmaler) und 25 Bildhauer und Bildschnitzer namentlich bekannt.


Martin Schaffners Altar, ein berühmtes Werk aus der Ulmer Schule, das gerahmt ist durch das Chorgestühl Syrlins


Das geschnitzte Chorgestühl im Münster von Michel Erhart und Jörg Syrlin, Meistern der Ulmer Schule

Inhaltsverzeichnis

  • Meister Hartmann (15. Jahrhundert), Vertreter des "weichen Stils" in der Ulmer Schule
  • Hans Multscher (* um 1400 in Reichenhofen bei Leutkirch, † 1467 in Ulm) als sehr früher Vertreter und quasi "Begründer" der Schule
  • Heinrich Multscher (* um 1400 in Reichenhofen, weitere Lebensdaten unbekannt), Bruder und wichtiger Mitarbeiter der Werkstatt Hans Multschers.
  • Hans Acker, Lebensdaten unklar, Glasmaler am Ulmer Münster um 1430
  • Jakob Acker der Ältere, Lebensdaten unklar, Glasmaler am Ulmer Münster im Übergang vom 13. zum 14. Jahrhundert, schuf das älteste Glasfenster dieser Kirche und gilt als Werkstattgründer der Künstlerfamilie Acker
  • Jakob Acker der Jüngere, Lebensdaten und Verwandtschaftsverhältnisse unklar, schuf den Altar in der Friedhofskapelle von Rißtissen signiert 1483
  • Michael Erhart (Schreibweise auch Michel Erhart), Bildhauer, von 1469 bis 1522 in Ulm nachweisbar
  • Gregor Erhart, Bildschnitzer (* 1470 in Ulm, † 1540 in Augsburg)
  • Hans Schüchlin (* um 1430 in Ulm; † 1502 oder 1505 in Ulm), Vorsitzender der Lukasgilde, Maler
  • Bartholomäus Zeitblom, Maler (* um 1455 in Nördlingen, † um 1518 in Ulm)
  • Die Bildschnitzer Jörg Syrlin der Ältere und sein Sohn Jörg Syrlin der Jüngere
  • Die Bildhauer Adolf Daucher (* um 1460 in Ulm, † um 1524 in Augsburg) und sein Sohn Hans Daucher
  • Daniel Mauch, Werkstattleiter (* 1477 in Ulm, † 1540 in Lüttich)
  • Jörg Stocker, Maler und Schwiegervater von Daniel Mauch, bis 1496 vielleicht ein Lehrer von Martin Schaffner
  • Niklaus Weckmann, Hauptmeister der Ulmer Bildschnitzer, 1481 mit größerer Werkstatt in Ulm
  • Martin Schaffner, Maler (* um 1478, † 1547 in Ulm), wobei die letzten Werke bereits der beginnenden Renaissance zuzurechnen sind.

Einige Künstler des 15. und 16. Jahrhunderts wirkten mit Vertretern der Ulmer Schule für eine gewisse Zeit oder für ein bestimmtes Projekt zusammen, zogen dann aber weiter und sind auch anderen künstlerischen Schulbildungen noch zuzurechnen.
  • Bernhard Strigel, Maler (* um 1460 Memmingen, † 1528 Memmingen)
  • Hans Holbein der Ältere, Maler, wirkte um 1493 mit beim Blaubeurer Altar

  • Meister der Biberacher Sippe - Stilistische Zusammenhänge werden erkannt, historische Quellen liegen bislang nicht vor.

  • Friedrich Herlin (* um 1430 in Nördlingen; † um 1500) war der Schwiegervater von Bartholomäus Zeitblom.

  • Hans Schäufelin (auch Schäufelein, Schäuffelein, Scheifelen, Scheuflin) (* um 1480/1485 wahrscheinlich in Nürnberg; † um 1538 oder 1540 in Nördlingen); er schuf für das Ulmer Münster 1515 einen Abendmahlsaltar, der heute den Kreuzaltar bildet.

  • Adam Kraft (* zwischen 1455 und 1460 in Nürnberg; † 1509) war als Bildhauer und Baumeister während seiner Wanderjahre in Ulm.
  • Jörg Lederer (* um 1470; † um 1550), seine genaue Lehrzeit in Ulm ist unbekannt.

Reinhard Wortmann (S. 43-45) unterscheidet insgesamt vier Generationen innerhalb der Ulmer Schule und benennt deren Hauptvertreter:
  • Erste Generation: Hans Multscher, der um 1400 geboren ist und den Aufschwung der Schule darstellt.
  • Zweite Generation: Michel Erhart, der um 1445 geboren ist.
  • Dritte Generation: Niklaus Weckmann, der um 1455 geboren ist.
  • Vierte Generation: Daniel Mauch, der 1477 geboren ist, der Ulm im Umfeld der Reformation wieder verlässt.

Teilweise wirkten die Künstler bei der Fertigung großer Aufträge zusammen, wie beispielsweise beim Hochaltar der Klosterkirche Blaubeuren aus dem Jahr 1493. Hier sieht man Hans Holbein den Älteren an der Seite von Michael Erhart. Beim Chorgestühl des Ulmer Münsters arbeiten, wie man inzwischen rekonstruiert hat, Jörg Syrlin der Ältere und Michael Erhart zusammen.

Auch lassen sich mannigfaltige familiäre Bindungen untereinander ausmachen; z.B. Hans Multscher und Heinrich Multscher wirkten als Brüder gemeinsam an großen Kunstprojekten, Hans Schüchlin ist Schwiegervater von Bartholomäus Zeitblom, Jörg Stocker ist Vater des Malers Anton Stocker und Schwiegervater von Daniel Mauch, Michael Erhart hatte die Künstlersöhne Gregor Erhart und Bernhard Erhart hervorgebracht. Des Weiteren lassen sich reiche stilistische Abhängigkeiten beschreiben.

Die Mitglieder der Bildhauer und Maler waren in Ulm in der Kramerzunft organisiert. Damit hatten sie über die Zünfte in der Stadtregierung auch einen gewissen politischen Einfluss.
  • Hans Schüchlin war Zunftmeister von 1494 bis 1500
  • Niklaus Weckmann wird als Zwölfermeister 1499 bezeichnet
  • Jörg Sylin der Jüngere war von 1483 bis 1516 Zunftmeister der Schreiner

Die Lukasgilde hatte ab 1473 in Ulm ihren Sitz in der Kirche St. Michael zu den Wengen. Als ein Vorsitzender dieser Bruderschaft ist Hans Schüchlin überliefert. Ob die nach der Bombennacht 1944 übriggebliebenen Kunstwerke dort tatsächlich auf die Lukasgilde und auf einen Lukasaltar für Maler und Bildhauer noch zurückzuführen sind, ist unsicher.

Hans Koepf stellte 1963 fest, dass die Ulmer Schule "eine erstaunliche Leistung" ist, "wie sie kaum eine zweite Stadt in Deutschland aufzuweisen hat". Zu bedenken ist dabei, dass "keine zweite Stadt in Deutschland durch den Bildersturm so verheerende Einbußen erlitt wie gerade Ulm".Reinhard Wortmann meinte 1993, in der Ulmer Kunst sei eine "Tendenz zum Gigantischen als Ausdruck von Macht und Reichtum" zu verspüren". Eine Folge davon sei, "dass nicht in allen Stücken die künstlerische Qualität mithalten konnte".




Das Ulmer Museum - ein Ort, an dem die Ulmer Schule ausführlich dokumentiert ist und welches in Sonderausstellungen sich um die Erhellung der Zusammenhänge müht.
  • Ulmer Museum
  • Ulmer Münster

  • Barbara Maier-Lörcher: Ulmer Kunst um Ulm herum. (Spätgotische Altäre und Einzelbildwerke aus 50 Kirchen). Ulm 1996
  • Barbara Maier-Lörcher: Meisterwerke Ulmer Kunst", Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-8004-2
  • Barbara Schäuffelen, Joachim Feist: Ulm - Porträt einer Stadtlandschaft, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0484-5 (Seite 171)
  • Hans Koepf, Das große Jahrhundert der Ulmer Malerei, in: Schwäbische Kunstgeschichte, Bd. 3, Jan Thorbecke Verlag Konstanz 1963, S. 35-40
  • Heinz Koppenhöfer, Altäre Ulmer Meister. Kleinode in Dorfkirchen der Schwäbischen Alb, Metzingen 1993. ISBN 3-87785-020-0
  • Kataloge des Ulmer Museums - Katalog I. (Katalogbearbeitung: Gerald Jasbar und Erwin Treu). Ulm 1981
  • Wolfgang Lipp: Begleiter durch das Ulmer Münster, Langenau 2005, ISBN 3-88360-011-3.
  • Erhard John: Die Glasmalereien im Ulmer Münster, Langenau 1999, ISBN 3-88360-067-9.
  • Franz Härle: Das Chorgestühl im Ulmer Münster, Langenau 2000, ISBN 3-88360-115-2.
  • Gerhard Weiland: Die Ulmer Künstler und ihr Zunft, in: Meisterwerke massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500, hrsg. vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, 1993, ISBN 3-929055-25-2, S. 369-388
  • Reinhard Wortmann: Ulm als Kunstmetropole Schwabens. Ulmer Kunst - Kunst in Ulm, in: Meisterwerke massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500, hrsg. vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, 1993, ISBN 3-929055-25-2, S. 29 - 46



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Meister des BartholomäusAltars –




Illustration aus dem Stundenbuch der Sophia von Bylant, um 1475


Kreuzabnahme, um 1495


Die Taufe Christi, um 1500


Bartholomäusaltar, Mitteltafel, Szene: Der Hl. Bartholomäus mit dem Stifter zwischen den Heiligen Agnes und Cäcilia, um 1501/03


Detail: Maria MagdalenaMeister des Bartholomäus-Altars ist der Notname für einen unbekannten Künstler des Spätmittelalters, tätig um 1470 bis um 1510 in der Gegend von Utrecht und in Köln. Er war vor allem Maler von Porträts, Andachts- und Altarbildern sowie Buchmalereien. Aber auch bildhauerische Werke und kirchliche Gewänder (Paramenten) wurden in seiner Werkstatt geschaffen, vielleicht sogar Kirchenfenster und Goldschmiedearbeiten. Keines seiner erhaltenen Bildwerke ist signiert, da dies im Mittelalter nicht üblich war. Es sind auch keinerlei archivalische Unterlagen über den Künstler erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Der Notname wurde abgeleitet von einem Triptychon des Künstlers, ursprünglich aus der Kölner Pfarrkirche St. Kolumba, das den Apostel Bartholomäus zeigt. Es wurde unter anderem deshalb als Namensgeber ausgewählt, da es wohl ein verstecktes Selbstporträt enthält: Im Auge eines Drachens auf dem linken der drei Bildflügel spiegelt sich schemenhaft ein Gesicht.Vom Meister des Bartholomäus-Altars und aus seiner Werkstatt stammen viele der für Kölner Kirchen gemalten Altäre. Es ist umstritten, ob er entweder aus Köln stammte, dort ausgebildet wurde, und um 1510 im Alter von etwa 60 Jahren dort gestorben ist (diese Herkunft wird unter anderem aus dem erkennbaren Einfluss von Stephan Lochner und dem Stil seiner Unterzeichnungen geschlossen), oder nach anderer Ansicht nie in Köln gelebt hat, sondern aus den nördlichen Niederlanden (um Utrecht) stammte (dies wird unter anderem aus dem Umstand geschlossen, dass ein Stundenbuch, das die von ihm gemalte Heilige Kolumba in der Hand hält, in mittelniederländischer Sprache geschrieben ist und aus einer niederländischen Binderei stammt).Sein betont plastisches Oeuvre ist angesiedelt zwischen Spätgotik und Renaissance, nicht selten von einem Anflug Ironie begleitet. Die Auswahl seiner Malmittel traf der Künstler eklektizistisch aus verschiedenen Stilen. Wesentliche Einflüsse von Stephan Lochner als auch südniederländischer Maler (Rogier van der Weyden) sind erkennbar. Er wird als einer der besten europäischen Maler des Spätmittelalters bezeichnet.

Insgesamt wurden bisher knapp dreißig Bilder aufgrund motivisch starker Ähnlichkeiten dem Meister des Bartholomäus-Altars zugeschrieben, nach stilistischer „Händescheidung“ werden einige davon heute als Werke von offenbar zwei Gesellen (und weiteren Mitarbeitern unter deren Aufsicht) aus seiner Werkstatt angesehen. Aus den starken Ähnlichkeiten mehrerer Bilder in Motiv und Komposition bei jedoch deutlich abfallender Qualität wird geschlossen, dass einige seiner eigenhändigen Bilder auf Kundenwunsch von Mitarbeitern der Werkstatt - teils mehrfach - kopiert wurden. Auch sie sind von Bedeutung, da die Originale zum Teil nicht erhalten sind.
  • Eines der frühesten erhaltenen Werke ist ein mit Miniaturen illustriertes Stundenbuch für Sophia van Bylant, entstanden um 1475 in der "Lilie-Löwe"-Binderei im Gelderland (Provinz um Arnheim bzw. Nimwegen). Köln, Wallraf-Richartz-Museum, Graphische Sammlung.
  • Die Anbetung der Heiligen Drei Könige, um 1475. Bonn, Rheinisches Landesmuseum.
  • Begegnung der Heiligen Drei Könige mit David und Jesaia, vor 1480. Los Angeles, J. Paul Getty Museum.
  • „Muttergottes mit der Nuß“, Eichenholz um 1485-1490. Köln, Wallraf-Richartz-Museum.
  • „Kreuzabnahme“, um 1495. Auftragsarbeit für ein Kloster des Antoniterordens, nach dem Vorbild „Große Kreuzabnahme“ von Rogier van der Weyden. Paris, Musée du Louvre.
  • Heilige Familie (Original nicht erhalten)
  • Die Taufe Christi, um 1500. Washington D.C., National Gallery of Art.
  • Kreuz-Altar der Kölner Kartäuserkirche St. Barbara, Vermächtnis wohl aus dem Privatbesitz des 1501 verstorbenen Kölner Patrizier und Juristen Dr. Peter Rinck. Köln, Wallraf-Richartz-Museum.
  • Thomas-Altar, Eichenholz, entstanden kurz vor 1500. Ebenfalls Auftragsarbeit für Rinck, ebenfalls der Kölner Kartause vermacht. Köln, Wallraf-Richartz-Museum
  • Kopf des heiligen Joseph (Fragment), um 1500. Privatbesitz.
  • Die Verlobung der Heiligen Agnes, um 1500. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum.
  • Bartholomäus-Altar, Eichenholz, ein Spätwerk, um 1500-1505. Wohl als Auftragsarbeit für einen im Mittelteil dargestellten Kartäusermönch. Die in der Mitteltafel dargestellten Wappen sind jedoch dem Kölner Kaufmann Arnt von Westerburg und seiner Frau Druitgen von Andernach zugehörig, die den Triptychon auf dem Bartholomäusaltar der Pfarrkirche St. Kolumba anbringen ließen. München, Alte Pinakothek.
  • Die Heiligen Petrus und Dorothea, Retabel (linker Altarflügel), um 1505-1510, für die Pfarrkirche St. Kolumba, Köln. London, National Gallery.
  • Die Heiligen Andreas und Kolumba, rechtes Altarflügel-Pendant zu vorigem (das Mittelstück ist verloren), um 1505-1510. Mainz, Landesmuseum.

  • Rainer Budde, Roland Krischel (Hrsg.): Genie ohne Namen. Der Meister des Bartholomäus-Altars. Verlag DuMont und Wallraf-Richartz-Museum, Köln 2001. ISBN 3-7701-5299-9. (Katalog zur Sonderausstellung im Wallraf-Richartz-Museum – Fondation Corboud, Köln, 20. Mai bis 19. August 2001, ergänzt um zahlreiche weitere Abbildungen)
  • Rainer Budde, Roland Krischel (Hrsg.): Das Stundenbuch der Sophia van Bylant, Köln 2001
  • Henri L. Defoer: Der Meister des Bartholomäus-Altars und die Kunst der Nördlichen Niederlande, Betrachtungen anlässlich einer Ausstellung, Wallraf-Richartz-Jahrbuch: Jahrbuch für Kunstgeschichte 64 (2003), S. 215-241.
  • Dagmar Eichberger: Rezension der Veröffentlichung von Budde/Krischel: Genie ohne Namen. Der Meister des Bartholomäus-Altars in: sehepunkte 2 (2002), Nr. 3, 15. März 2002, URL: [1].
  • Regina Urban: Der Meister des Bartholomäus-Altars. Eine Bedeutungsstudie zu Thomas-, Kreuz- und Bartholomäus-Altar vor dem Hintergrund der kartäusischen Auftraggeber. Unveröff. Magisterarbeit an der TU Berlin, Fachgebiet Kunstgeschichte, Berlin 1988
  • Regina Urban: Der Meister des heiligen Bartholomäus. Untersuchungen zur Kleidung, Gestik und Vorbilderverarbeitung im Oeuvre des Malers. Berlin, Techn. Univ., Diss., 1997
  • Paul Pieper: Das Stundenbuch des Bartholomäus-Meisters. In: Beiträge zur Kunstgeschichte Westfalens; 2. Im Auftrag des Freundeskreises des Westfälischen Landesmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte e.V. hrsg. und eingel. von Eva Pieper-Rapp-Frick. Münster, 2000, S. 501–533.
  • Neil Macgregor: Victim of Anonymity. Master of the Saint Bartholomew Altarpiece. Walter Neurath Memorial Lecture Series. Thames & Hudson, London 1993. ISBN 0-500-55026-3.
  • Paul Pieper: Meister des Bartholomäusaltars. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16. Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 708 f.



 Commons: Meister des Bartholomäus-Altars – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNormdaten: PND: 118732773 (PICA) | VIAF: 35251592 | WP-Personeninfo}

Meister des Augsburger Ecce Homo –

Mit Meister des Augsburger Ecce Homo wird ein altniederländischer Graphiker und Maler zu Beginn der Frührenaissance bezeichnet[1]. Der namentlich nicht sicher bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm geschaffenen Werk, mit Christus als Schmerzensmann (lateinisch Ecce Homo).Der Meister des Augsburger Ecce Homo war um 1540 bis 1560 tätig. Seine für die private Andacht des Bürgertums geschaffenen Werke zeigen den Ubergang der Spätgotik in die Renaissance an. Eventuell ist er identisch mit dem in Augsburg und Strassburg anzufindenden Hans Weiditz[2].

  • Christus als Schmerzensmann (Ecce Homo), Holzschnitt, um 1522. Stuttgart, Staatsgalerie Inv. Nr. A 17824
  • Sintflut, Köln, Wallraf-Richartz-Museum[3]
  • Opfer Abrahams. München, Alte Pinakothek, BstGS 5393
  • Weg nach Golgotha. Budapest, Szépművészeti Múzeum , Inv. Nr. 96.3[4] (Meister oder Umkreis)
Weitere dem Meister des Augsburger Ecce Homo oder seinem Umkreis zugeschriebene Werke sind im Erzbischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Wien und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg verwahrt.

  • F. Winkler: Die altniederländischen Maler. Die Malerei in Belgien und Holland von 1400 - 1600. Berlin, Propyläen-Verlag 1924
  • S. Borkhardt: Meister des Ecce Homo. In: Vorstellung der Sammlung Deutsche Zeichnungen vor 1800, Graphische Sammlung, Staatsgalerie Stuttgart. www.staatsgalerie.de, On-Line, aufgerufen Dezember 2009
  • D. Schubert: Eine zweite "Sintflut" vom Meister des Augsburger Ecce Homo. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch, 33.1971, S. 321-328
  • Z. Urbach: Inventory number 96.3 : a road to Calvary attributed to the Master of the Augsburg Ecce Homo. In: Z. Dobos (Hrsg.): Ex fumo lucem : baroque studies in honour of Klára Garas. Budapest, Museum of Fine Arts, 1999, S. 65-80
  • Normdaten: PND: 121981819 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister der Freisinger Heimsuchung –




    Bethlehemitischer KindermordAls Meister der Freisinger Heimsuchung wird ein um 1475 tätiger Maler der Gotik bezeichnet. Der Notname wurde ihm gegeben, da erhaltene Bilder des namentlich nicht bekannten Meisters nach Ansicht von Kunsthistorikern von einem Marienaltar des Freisinger Mariendom stammen.[1] Da ihm daraus zuerst nur die heute im Augsburger Dom zu findenden Tafel mit Mariä Heimsuchung zugeschrieben war, ist er auch als Meister der Augsburger Heimsuchung bekannt.[2]Der Stil des Meisters ist durch manierierte Figuren und lebhafte Farbgebung gekennzeichnet.[3]

    • Heimsuchung, Augsburg, Konradskapelle im Dom
    • Kindermord von Bethlehem, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum Inventar-Nr. Gm 1126 Foto bei Bildarchiv Foto Marburg
    • Marientod, Kreuzlingen, Sammlung Kisters

  • Ulrich Thieme und Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37, E. A. Seemann 1950, S. 27
  • so z.B. in deutsche fotothek: Meister der Augsburger Heimsuchung Künstlerdokument 70086005, aufgerufen 5. Oktober 2009
  • M. Petzet, T. Breuer, D. A. Chevalley: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Neue Folge, Band 1: Der Dom zu Augsburg. Oldenbourg 1994, S. 225
    • M. Petzet, T. Breuer, D. A. Chevalley: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Neue Folge, Band 1: Der Dom zu Augsburg. Oldenbourg 1994, S. 223–225
    }

    Marianus Scotus (Buchmaler) –

    Marianus Scotus (gälisch: Muiredach; † 1088 in Regensburg) war ein irischer Mönch und Buchmaler, der Abt des Klosters St. Peter in Regensburg wurde.Er wurde in Donegal (Irland) geboren und gehörte der Familie MacRobartaigh an, die mit der Familie O'Donnels verwandt war, die das Catach (Battle Book of Colmcille) in erblichem Besitz hatten. 1067 brach er mit einigen Gefährten zu einer Pilgerreise nach Rom auf. Auf dem Wege wurde er dafür gewonnen, als Benediktiner in das Kloster Michelsberg bei Bamberg einzutreten. Es wird berichtet, die Äbtissin Emma habe ihn wegen seiner hervorragenden Fähigkeiten in der Buchmalerei dafür gewonnen. Doch ging er dann weiter nach Regensburg, wo er das Kloster St. Peter gründete und als Illuminator viele bedeutende illustrierte Handschriften schuf, insbesondere die Paulusbriefe, die heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien aufbewahrt werden (Cod. 1247).Wegen der Qualität und der großen Zahl seiner meist von ihm auch kommentierten Bibelhandschriften wurde er zu den Heiligen gerechnet.

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    Meister des BützowAltars –




    Darstellung des Marientodes am Altar in der Bützower StiftskircheMeister des Bützow-Altars ist ein kunstwissenschaftlicher Notname und bezeichnet einen unbekannten niederdeutschen Maler des Spätmittelalters, der Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts in seiner Werkstatt in Lübeck tätig war.Der Meister des Bützow-Altars bekam seinen Namen im 20. Jahrhundert. Er wurde benannt nach dem auf 1503 datierten Marienaltar, der von dem Schweriner Bischof Konrad Loste der Stiftskirche St. Maria, Johannes und Elisabeth zu Bützow[1] gestiftet wurde. In der Zeit der Entstehung des Altars verzichteten die ausführenden Künstler oftmals auf eine Signatur ihrer Werke. Die Kunstgeschichte versucht daher, einem charakteristischen Werk eines Künstlers, wie hier dem namensgebenden Altar, weitere Werke aufgrund der künstlerischen Handschrift zuzuordnen. Im Falle des Meisters des Bützow-Altars sind dies die Altarflügel des Johannis-Altars der Fronleichnamsbruderschaft im St.-Annen-Kloster Lübeck, und zwar die Außenseiten der Standflügel und der äußeren Flügel, sowie große Teile des Altars in der Marienkirche von Parchim. Seine Mitwirkung am Altar der Kirche von Singö in Schweden ist strittig. Auch wird er mit dem Annen-Altar in der Kirche von Trondenes in Nordnorwegen in Verbindung gebracht.

    • H. Busch: Meister des Nordens. Die altniederdeutsche Malerei 1450-1550. Hamburg 1943, S. 101f.

  • Die Stadt- oder Stiftskirche in Bützow wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ursprünglich als Kollegiatstiftskirche der bischöflichen Residenz erbaut.
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