Meister von Agatharied –

Als Meister von Agatharied[1] wird der gotische Maler bezeichnet, der 1495 die heute noch in der Kirche von Agatharied in Oberbayern erhaltenen Tafelgemälde mit Darstellungen der Heiligen Agatha geschaffen hat. Die acht Bildtafeln, die die Leidensgeschichte der Martyrerin zeigen, gelten als kunstvolles Werk eines bedeutenden Vertreters der regionalen Kunst seiner Zeit. Sie waren wohl Teil eines Flügelaltars.Die Inneneinrichtung der Pfarrkirche von Agatharied wurde Anfang des 17. Jahrhunderts im Barockstil geändert. Dafür wurden frühbarocke Altäre geschaffen, in die man Teile des spätgotischen Flügelaltars des Meisters von Agatharied integrierte. Das barocke Hochaltarretabel enthält heute zwei gotische Figuren, die von kräftigen Säulen sowie den nun nicht mehr beweglichen Tafelgemälden des Meisters flankiert sind[2].

  • N. Koldehoff, S. Koldehoff : Wem hat van Gogh sein Ohr geschenkt? Alles, was Sie über Kunst nicht wissen Eichborn Verlag 2007, S. 16
  • G. von Bezold; B. Riehl (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler von Bayern (KDB), Band 1: Bezirksämter Ingolstadt, Pfaffenhofen, Schrobenhausen, Aichach, Friedberg, Dachau. München/Wien 1895/Nachdruck 1981, Tf. 206
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    Hans Bornemann (Maler) –




    Bornemann: Altarflügel in St. Nikolai in LüneburgHans Bornemann (nachgewiesen in der Zeit von 1448 bis 1469; † ca. 1474 wohl in Hamburg) war ein Hamburger Maler des Spätmittelalters.

    Der erste urkundliche Nachweis im Jahr 1448 benennt ihn mit vollem Namen als Erbschaftsbesitzer eines Grundstückes in Hamburg. Jedoch findet sich bereits 1444 eine Erwähnung im Testament des nur in Urkunden nachweisbaren Malers Conrad von Vechta, die einen Werkstattmitarbeiter Hans bedenkt. In diesem Testament wird ihm ein wertvoller Umhang und die Hälfte seiner (von Vechtas) kunst vermacht.Der Großteil seiner erhaltenen Werke befindet sich in Lüneburg. Dennoch gilt Bornemann als Hamburger Maler, denn hier hatte er seinen Wohnsitz und war Mitglied des Maleramtes.Hans Bornemann war einer der Stifter der Bruderschaft der Lukasgilde in Hamburg. Unter dem Namen des Evangelisten Lukas hatten sich auch in anderen Städten dieser Zeit die Maler zu sozialen Netzwerken zusammengeschlossen. Für den Rat der Stadt Hamburg war er unter anderem auch in dessen Repräsentanz in Stade tätig. Im Hamburger Rathaus schuf er siebzehn Fürstenbilder. Diese sind lediglich urkundlich erwähnt und nicht erhalten.Einen Teil seiner Ausbildung erhielt Bornemann wahrscheinlich in den Niederlanden, wohl im Einflussbereich der Werkstatt von Robert Campin bzw. des Meisters von Flémalle. Beeinflusst durch die für die Zeit modernen niederländischen Anregungen brachte Hans Bornemann eine neue künstlerische Darstellungsweise nach Norddeutschland, die der Kunsthistoriker Hans-Georg Gmelin als 'eine neue Beobachtung der Wirklichkeit' bezeichnet hat. So schuf Bornemann in den Jahren zwischen 1444 und 1447 auf dem Heiligentaler Altar mit dem Panorama Lüneburgs im Hintergrund die erste topografisch getreue Stadtansicht Norddeutschlands. Vergleichbar ist diese Leistung mit der Darstellung des Genfer Sees auf der Tafel des wunderbaren Fischzuges Petri von Konrad Witz.Nach Bornemanns Tod heiratete seine Witwe Gherburg 1475 den jüngeren Maler Hinrik Funhof, der so die Werkstatt übernehmen konnte. Da es den Malerwitwen nicht länger als ein Jahr gestattet war, die Werkstatt selbst zu führen, muss Bornemann demnach 1474 gestorben sein.Der Hamburger Maler Hinrik Bornemann war der gemeinsame Sohn mit seiner Frau Gherburg.

    • Hochaltar der Nikolaikirche in Lüneburg, sogennanter Lamberti-Altar
    • Tafeln des ehemaligen 'Heiligentaler Altars' im Chorumgang der Lüneburger Nikolaikirche
    • Vier Miniaturen in dem neueren Sachsenspiegel in der Ratsbücherei Lüneburg
    • Ansgartafel in der Hamburger Hauptkirche Sankt Petri

    • Helmut Reinecke, Der Maler Hans Bornemann, in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Bd. 5, 1938, S. 204-229
    • Hans-Georg Gmelin, Hans Bornemanns künstlerische Stellung und Nachwirkung in Nordwestdeutschland, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Bd. 8, 1969, S. 109-146
    • Stephan Kemperdick, Zum Werk des Johannes Bornemann. Überlegungen zu Chronologie und Vorbildern, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Bd. 33, 1994, S. 57-86
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    Berthold Landauer –

    Berthold Landauer (* vor 1396; † 1430/1432), war der Name eines Malers, der um 1400 in Nürnberg urkundlich belegbar tätig war. Er wurde auch als Meister Berthold oder Berchtold Landauer genannt. Erstmals wird er 1396 in städtischen Steuerlisten aufgeführt und in diesem Jahr als Bürger der Stadt aufgenommen[1]. Mehrmals taucht dann sein Name in unterschiedlicher Form in den Büchern der Stadt auf, manchmal mit Berufsbezeichnung Maler. So ist z. B. sein Wehrdienst verzeichnet[2][3].Es wurde mehrfach vorgeschlagen in Berthold Landauer den Maler des Imhoff Altars und des Deichsler-Altars zu sehen[4], da der oder die Nürnberger Malern dieser Werke namentlich nicht bekannt sind. Diese Werkzuordnung ist jedoch umstritten.Auch der Versuch, in Berthold Landauer und seinen Nachfahren Begründer einer „Nürnberger Malerdynastie“ zu sehen[5] ist inzwischen wohl veraltet und überholt.

  • Berthold Landauer. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press, Inc., 2002. Online aufgerufen Feb. 2010 (Englisch)
  • vgl. z. B. M. Matheus: Stadt und Wehrbau im Mittelrheingebiet. Franz Steiner Verlag 2003. S. 74
  • siehe auch H. A. Dickinson: German Masters of Art. Frederick A. Stokes, New York 1914, S. 215
  • vgl. z. B. H. A. Dickinson: German Masters of Art. Frederick A. Stokes, New York 1914, S. 215
  • vgl. z. B. E.Redslob: Die Fränkischen Epitahien im XIV. Und XV. Jahrhundert. (Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum). U.E. Sebald, Nürnberg 1907
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    Meister des Tennenbacher Altars –

    Als Meister des Tennenbacher Altars wird ein namentlich nicht bekannter gotischer Maler des Spätmittelalters bezeichnet. Der oberrheinische Meister erhält seinen Notnamen nach dem von ihm für das Zisterzienserkloster Tennenbach im Schwarzwald gegen Ende des 15. Jahrhunderts geschaffenen Altar.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister des Tennenbacher Altars wird als Schüler der Werkstatt oder zumindest dem Umkreis von Jost Haller zugerechnet, einem Maler, der bis um 1485 in Strassburg und Saarbrücken tätig war[1]. Wie dieser ist er noch dem Weichen Stil verpflichtet, zeigt aber auch den Einfluss der zeitgenössischen niederländischen Malerei der Gotik, als z.B. in den Bildern von Robert Campin und dessen Schüler Rogier van der Weyden die realistische Darstellung von Details begonnen hatte. Typisch für die Figuren in den Bildern des Meisters des Tennenbacher Altars sind ihre „fast kindlich weichen Züge“[2].

    Die heute noch erhaltenen 15 Tafeln des Tennenbacher Altars sind auf die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe und das Augustinermuseum in Freiburg verteilt. Es sind Szenen aus der Passion Christi und ein Marienzyklus.

    • Bilder aus dem Altar des Meisters des Tennenbacher Altars bei Landeskunde Oberrhein, Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. [ZUM Internet e.V.] aufgerufen Dezember 2009.

  • vgl. dazu C. Sterling: Jost Haller - Maler zu Straßburg und zu Saarbrücken in der Mitte des 15. Jahrhunderts. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Bd. 33 (1980) S. 99-126
  • ’’Meister des Tennenbacher Altars: Kreuzigung’’ bei Landeskunde Oberrhein, Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. www.zum.de aufgerufen Dezember 2009
    • A. Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band OV. Südwestdeutschland in der Zeit von 1400 bis 1450. München/Berlin, Deutscher Kunstverlag 1951
    • Spätmittelalter am Oberrhein. Maler und Werkstätten 1450 - 1525. Band 1: Katalogband. (zur Großen Landesausstellung Baden-Württemberg, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, September 2001 - Februar 2002). Stuttgart, Jan Thorbecke Verlag 2001
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    Meister der Divisio Apostolorum –

    Als Meister der Divisio Apostolorum oder Meister des (Admonter) Apostelabschieds[1]wird ein mittelalterlicher Maler bezeichnet, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts in der Steiermark tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinem Bild, das die Diviso Apostolorum, den Apostelabschied darstellt. Das 1494 datierte Bild kommt ursprünglich aus dem Benediktinerstift Admont in Österreich und befindet sich heute in der National Gallery in Dublin in Irland.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Stil des Meister der Divisio Apostolorum zeigt den Einfluss von niederländischen, fränkischen und Salzburger Malern auf die Malerei der Steiermark seiner Zeit sowie den Einfluss des Meister des Wiener Schottenaltars und von Vorlagen Martin Schongauers auf die Kompositionen des Meisters[2].

    Der Apostelabschied (lat. divisio apostolorum) stellt die Verabschiedung der Apostel durch den auferstandenen Christus dar, bei dem in diesem Motiv christlicher Kunst der Beginn der Mission und deren Verkündigungsauftrag dargestellt wird.

    • Diviso Apostolorum, National Gallery Dublin
    • Maria mit den 14 Nothelfern, Landesmuseum Graz
    • Szenen aus dem Marienlebem, Bellvedere Wien
    Einige Experten sehen eien Verwandtschaft eines Martinsbildes (Szent Márton) von ca. 1490 in der Nationalgallerie in Prag mit dem Stil des Meister der Divisio Apostolorum[3].

  • Lempertz Köln: Auktion Collection Steinmetz. Old Master Paintings from the 15th and 16th C., Mai 2010, Köln Los 1520
  • Sven Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen Vandenhoeck & Ruprecht 2000
  • Szent Márton, Bildbeschreibung bei hektar.Projekt [1], aufgerufen Juni 2010 (Englisch oder Ungarisch)
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