Meister der Paraphrasen des Pentateuch –




Meister der Paraphrasen des Pentateuch: Der Turmbau zu Babel, Miniatur zu einem Manuskript von Aelfric dem Grammatiker, 11. JahrhundertAls Meister der Paraphrasen des Pentateuch[1] (engl. Master of the Paraphrases of the Pentateuch) wird der Buchmaler bezeichnet, der im 11. Jahrhundert ein Manuskript eines Textes des angelsächsischen Mönches Aelfric[2] ausgemalt hat. Diese Handschrift ist eine Zusammenfassung (Paraphrase) der als Pentateuch bezeichneten fünf Bücher Moses und weiter der Bücher Josua und Richter der Bibel. Es ist mit 400 Bildern versehen. Eventuell war der Meister dieser Bilder in einem Augustiner-Kloster in Canterbury tätig.Die Bilder des Meisters der Paraphrasen des Pentateuch unterstreichen die im Text gegebene Zusammenfassung, wie z.B. durch Darstellung des Paradiesbaumes in der Art einer Wolke am Himmel[3]. Sie geben auch einen Einblick in das Naturverständnis der Gelehrten der Zeit. So lassen die gute Darstellung der Vogelwelt ein reges Interesse des Meisters an Naturbeobachtung erkennen[4]. Auch die Darstellung eines Regenbogens in sechs sogar noch weiter unterteilten Farben lässt solche genauere Beobachtung der Natur erkennen sowie eigenständige Interpretation entgegen „althergebrachten“ Vorstellungen z.B. eines aristotelischen Weltbildes, das nur drei Farben erkennen wollte[5].Die Darstellung des Moses mit einer Kopfbedeckung mit Hörnern ist eine der ältesten Darstellungen dieser Art[6].

  • DIRECTMEDIA Publishing GmbH (Hrsg.): 40.000 Meisterwerke. Malerei, Zeichnung, Grafik, DVD-ROM (The Yorck Project) Berlin 2007
  • Aelfric Pentateuch, London, The British Museum, Cotton Claudius. B.IV.
  • s. H. Schade S.J.: Der Taum Adams. In: A. Zimmermann: Die Mächte des Guten und Bösen Berlin 1977. S. 466
  • W. B. Yapp: The birds of English medieval manuscripts. In: Journal of Medieval History, 5, 4 (1979) S. 315-348 (Englisch)
  • J. Gage: Color and culture: practice and meaning from antiquity to abstraction. Los Angeles, London 1999 (Englisch)
  • K. Langedijk: The Horned Moses in Medieval Art and Thought by Ruth Mellinkoff. In: The Art Bulletin, Vol. 54, No. 4 (1972), S 544 (Buchbesprechung (Englisch)
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    Wolfgang Beurer –

    (Weitergeleitet von Meister der Mainzer Sebastianslegende)Meister WB, wahrscheinlich Wolfgang Beurer, war ein Maler, Zeichner und Kupferstecher, der um 1500 in Deutschland am Mittelrhein tätig war[1]. Er gilt als der Meister der Mainzer Sebastianslegende, Tafelbilder mit Szenen aus der Sebastianslegende heute im Mainzer Dommuseum. Mit diesem Hauptwerk und seinen Kupferstichen und Zeichnungen gilt er als einer der einflussreichsten am Mittelrhein tätigen Maler aus der Zeit der Spätgotik[2]. Seine Wertschätzung in der Kunst seiner Zeit wird dadurch unterstrichen, dass ihn Albrecht Dürer 1492 auf seiner Reise nach Colmar wohl besuchte und eine dann in seinen Besitz gelangte Zeichnung des Meisters als Anregung und Vorlage in eigenen Werken verwendete.

    Inhaltsverzeichnis

    Eine Reihe von um 1490/1500 mit dem Monogramm „WB“ versehene Zeichnungen und Kupferstiche (heute z.B. in der Hamburger Kunsthalle oder im Nationalmuseum Gdansk) werden dem Meister WB zugeordnet. Darunter befindet sich ein Blatt, das die nachweislich von Albrecht Dürer erstellte Notiz trägt „Dz hat Wolfgang pewrer gemacht / Im 1484 Ior“. Dadurch wurde der Meister WB in neuzeitlicher Namenslesung als Wolfgang Beurer (oder Peurer) identifiziert. Stilistische Vergleiche ordneten ihm dann weiter die Bilder des unter dem Notnamen Meister der Mainzer Sebastianslegende geführten Werke zu.[3]

    • Szenen aus der Sebastianslegende, Dommuseum Main [1]
    Eventuell war die Sebastianslegende eine kurze Zeit in der Sebastianskirche in Oppenheim bei Worms aufgestellt[4],

    Wolfgang Beurer wird in der Diskussion unter Kunsthistorikern manchmal auch als Schöpfer der dem Hausbuchmeister zugeordneten Werke angesehen[5][6], eine Identifizierung, die jedoch umstritten bleibt[7][8].

  • Wolfgang Beurer, Meister WB. In: Allgemeines Künstlerlexikon, Internationale Künstlerdatenbank, K.G. Saur Verlag,.Online aufgerufen Februar 2010
  • Dommuseum Mainz: Acht Tafeln mit Szenen aus dem Leben des hl. Sebastian (Bildbeschreibung). Online Aufgerufen Februar 2010
  • vgl. zur Namesidentifizierung und Werksverzeichnis Fedja Anzelewsky: Eine Gruppe von Malern und Zeichnern aus Dürers Jugendjahren. In: Jahrbuch der Berliner Museen, N.F. 27.1985, S. 35-59
  • vgl. dazu auch W. Wilhelmy: Oppenheim, Worms und der Meister WB: Neue Forschungen zur Mainzer Sebastianslegende. In: Mainzer Zeitschrift Bd. 96/07 (2001-2002) S. 55-64
  • V. Michael Strocka: Albrecht Dürer und Wolfgang Peurer. In: M. Gosebruch und L. Dittmann (Hrsg.): Argo : Festschrift für Kurt Badt DuMont Schauberg, Köln :1970, S. 249-260
  • so auch Hutchison
  • Fedja Anzelewsky: Eine Gruppe von Malern und Zeichnern aus Dürers Jugendjahren. In: Jahrbuch der Berliner Museen, N.F. 27.1985, S. 35-59
  • B. Brinkmann: Ein unbekanntes Werk Wolfgang Beurers, des Meisters WB. In: Städel-Jahrbuch 15/1995, S. 145-174
  • Normdaten: PND: 130678082 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister der Zypressen –

    Als Meister der Zypressen wird ein Buchmaler aus dem Spanien des frühen 15. Jahrhunderts bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler illuminierte zwanzig erhaltene Chorbücher aus der Kathedrale von Sevilla. Er erhielt seinen Notnamen nach den typischen Darstellungen von Zypressenbäumen, die in zwei dieser zwischen ungefähr 1420 und 1440 gemalten Büchern (Buch 29 und 66) zu finden sind[1].

    Inhaltsverzeichnis

    Der Name des Meisters der Zypressen könnte Pedro da Toledo[2] oder Nicolás Gómez gewesen sein.

    Im Werk des Meisters der Zypressen können stilistische Einflüsse von Giotto sowie zeitgenössischer italienischer Malerei insgesamt gesehen werden, aber auch Stilelemente flämischer Maler sind erkennbar.

    Neben den Chorbüchern in Sevilla wurden dem Werk des Meisters der Zypressen seit 1928 durch Stilvergleich immer wieder weitere Miniaturen und Initialen zugeordnet. Diese sind in verschiedenen Bibliotheken und Museen vor allem in den Vereinigten Staaten zu finden. Einzelne Blätter mit Illuminationen des auf Englisch Master of the Cypresses genannten Künstlers finden sich z.B. in der National Gallery of Art in Washington[3] oder der ebenfalls in Washington befindlichen Library of Congress[4]. Auch in der Firestone Library der Universität von Princeton oder der Bibliothek der Eastman School of Music der Universität von Rochester werden ähnliche lose Seiten aufbewahrt, deren Bilder vom Meister der Zypressen stammen sollen. Als gesamt erhaltenes Werk wird eine illustrierte Bibel in Madrid (Madrid, Escorial, MS. 1.13) dem Meister zugeschrieben. Von Zeit zu Zeit werden weitere Werke aus Privatbesitz bei Auktionen identifiziert und seinem Werkkatalog zugefügt.Der Meister der Zypressen soll auch der Maler von Wandbildern im Kloster San Isidoro del Campo in Santiponce bei Sevilla sein[5], die stilistisch den Miniaturen des Meisters sehr nahestehen.

  • Master of the Cypresses. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002, Online aufgerufen Juni 2010
  • s. z.B. B. C. Anderson: Fifteenth-Century Illumination and the Work of Pedro de Toledo. In: The J. Paul Getty Museum Journal, Vol. 21, (1993). S. 11-28
  • siehe National Gallery of Art Press Office: Rare Manuscript Illuminations Exhibition Provides a Feast for The Eyes and New Research at The National Gallery of Art, Washington March 1 through August 16 2009. Washington DC 2009 (Pressematerial zur Ausstellung Heaven on Earth: Manuscript Illuminations From the National Gallery of Art August 2009
  • Washington: Library of Congress (Hrsg.): The Lessing J. Rosenwald Collection: A Catalog of the Gifts of Lessing J. Rosenwald to the Library of Congress, 1943 to 1975. Washington:1977
  • s. z.B. B. C. Anderson: Fifteenth-Century Illumination and the Work of Pedro de Toledo. In: The J. Paul Getty Museum Journal, Vol. 21, (1993), pp. 11-28
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    Meister der IlsungMadonna –

    Der Meister der Ilsung-Madonna war ein um 1475 in Augsburg tätiger Maler der Gotik.Da sein wahrer Name unbekannt ist, wird er mit einem Notnamen nach seiner Madonnentafel für die Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra benannt, die ein Wappen der angesehenen Patrizierfamilie Ilsung[1] trägt. Er wird zu den wichtigsten und prägnantesten Malern der Augsburger Spätgotik gezählt[2]. Obwohl sehr unabhängig arbeitend, scheint sein Werk doch angeregt durch niederländische Vorbilder und zeigt insbesondere realistische Raumvorstellung[3].

    • Ilsung-Madonna, um 1475
    Neben dem von ihm geschaffenen Madonnenbild werden dem Meister der Ilsung-Madonna noch weitere Werke zugeschrieben, so z.B.
    • Geburt Christi, um 1475 - Privatbesitz[4][2]
    • Die heilige Salomas mit ihren zwei Söhnen und die heilige Elisabeth, Flügel eines Sippenaltars, um 1485-90 - Würzburg, Mainfränkisches Museum (Leihgabe) München-Nr. 11780 [3]
    • Kreuzigung, um 1485 - Berlin, Historisches Museum

  • zum Augsburger Patriziergeschlecht Ilsung s. Wilhelm Vogt: Ilsung. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14. Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 33–35.
  • E. Buchner: Der Meister der Ilsung-Madonna. Bayer. Akad. d. Wiss., 1955
  • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 223.
  • s. Lempertz-Auktion: Alte Kunst, 2000 [1]
    • E. Buchner: Der Meister der Ilsung-Madonna. Bayer. Akad. d. Wiss., 1955
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