Meister der Madonna von Eichhorn –

Als Meister der Madonna von Eichhorn wird ein frühgotischer Maler bezeichnet, der um 1350 das Bild einer Madonna gemalt hat. Der wohl in der südböhmischen und südmährischen Region tätige namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach einem Tafelbild, das sich in der Kapelle der Burg Eichhorn in Südmähren bei Brünn befand. Heute wird es in der Nationalgalerie in Prag aufbewahrt.Die Madonna von Eichhorn ist auch nach ihrem tschechischen Namen als Madonna von Veveri (Madonna z Veveří) bekannt.Der Meister der Madonna von Eichhorn malte das großformative Bild in dem aus Italien kommenden neuen Stil seiner Zeit, einem Stil, der noch stark von der Byzantinischen Kunst beeinflusst war. Das Bild folgt z.B. einer strenger Formensprache der Ikonen und stellt das Idealbild der gekrönten Madonna mit Kind in an Email erinnernde Farben und reichlich Gold dar. In der Herrschaftszeit des König von Böhmens und späteren römisch-deutschen Kaisers Karl IV. entstanden ist das Werk ein Beispiel der von Karl in seinem Königreich geförderten Madonnenverehrung. Andachtsbilder im Stil der Madonna von Eichhorn wurden zum Ausgangspunkt der böhmischer Marienbilder und dereren Einfluss auf andere Maler auch außerhalb der Region. Der neue Stil dieser manchmal als Böhmische Malerschule bezeichneten Richtung kann als beeinflussender Faktor der Innovationen in der Malerei im gesamten römisch-deutschen Kaisserreich gesehen werden.Der Stil des Meister der Madonna von Eichhorn findet sich auch in den Bildern anderer Meister in Böhmen, wie denen des Meisters von Hohenfurth und denen des Meisters der Kaufmannschen Kreuzigung, die manchmal jeweils mit dem Meister durch Stilvergleich gleichgesetzt werden.Ein gotisches Wandbild einer Madonna mit Kind in der Kapelle der Burg Eichhorn könnte ebenfalls vom Meister der Madonna von Eichhorn stammen.

  • A. Kutal: Gothic Art in Bohemia and Moravia. London 1971
  • R. Suckale, M. Wundram, I. F. Walther: Malerei der Welt. Eine Kunstgeschichte in 900 Bildanalysen. Band I: Von der Gotik zum Klassizismus. Köln 1995
  • R. Suckale, M. Wundram, I. F. Walther: Masterpieces of Western Art: A History of Art in 900 Individual Studies from the Gothic to the Present Day (Part 1 From Gothic to Neoclassicism). Köln 2002, S. 45
}

Meister der St. Lambrechter Votivtafel –

(Weitergeleitet von Meister der Votivtafel von St. Lambrecht)


St. Lambrechter Votivtafel, um 1430Als Meister der St. Lambrechter Votivtafel[1] oder auch Meister der Votivtafel von St. Lambrecht[2] wird ein namentlich nicht sicher bekannter österreichischer Maler der Gotik bezeichnet. Der um 1420 bis 1440 eventuell in Wien oder Wiener Neustadt tätige Meister erhielt seinen Notnamen nach seinem bis etwa 1640 in der Peterskirche von St. Lambrecht zu findenden Votiv-Bild, einer Schutzmantelmadonna bei einer Reiterschlacht.

Inhaltsverzeichnis

Der Meister der St. Lambrechter Votivtafel ist einer der letzten Vertreter des Weichen Stils der Gotik in Österreich. Die Nähe anderer Maler seiner Zeit wie z.B. der Meister der Darbringungen, der Meister der Mondsichel-Madonna und der Meister der Worcester-Kreuztragung lassen vermuten, dass er eine größere Werkstatt betrieben hat.

Es wurde vorgeschlagen, den Meister der St. Lambrechter Votivtafel als den Maler Hans von Judenburg[3] oder Hans von Tübingen[4] zu identifizieren. Dies wird jedoch als nicht sicher angesehen.

Die Votivtafel des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel kombiniert ein historisches Ereignis mit einem Andachtsbild. Es wird vermutet, dass das Bild den Kampf von König Ludwig I. von Ungarn 1377 gegen die Osmanen und Bulgaren behandelt.

  • Votivtafel von St. Lambrecht, um 1430. Universalmuseum Joanneum, Alte Galerie, Graz[5]
Dem Meister der St. Lambrechter Votivtafel werden mehrere Tafelbilder zur Passion zugeschrieben, so z.B.
  • Christus am Oelberg. Musée d'Unterlinden, Colmar Inv. Nr. 2002.1.1
  • Kreuzigung Christi. Österreichische Galerie Belvedere, Wien
Ein dem Meister zugeschriebenes datiertes Werk ist der Epitaph des Goldschmieds Sigmund Waloch aus der Wiener Neustadt (datiert 1434, Nationalgalerie, Prag.

  • z.B. L. Baldass: Zur Chronologie, Werkstattführung und Stilableitung des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel. In: Kirchenkunst VI, 1934, S 104-106.
  • so z.B. L. von Wilckens et. al.: Grundriß der abendländischen Kunstgeschichte. Kröner, Stuttgart 2000, S. 192
  • z.B. K. Garzarolli-Thurnlackh: Zur Identität des Votivtafelmeisters von St. Lambrecht mit Hans von Judenburg. In: K. Cernohorsky (Hrsg.): Festschrift zum sechzigsten Geburtstage von E. W. Braun. Dr. Benno Filser Verlag, Augsburg/Wien 1931, S. 47ff.
  • vgl. K. Oettinger: Hans von Tübingen und seine Schule. Deutscher Verein für Kunstwissenschaft, Berlin 1938
  • O. Schwarz: Kunst des Mittelalters, Katalog des Landesmuseums JoanneumGraz 1955, S. 46
  • }

    Meister der Tiburtinischen Sibylle –




    Meister der Tiburtinischen Sibylle: Weissagung der Sibylle von Tibur, um 1480


    Meister der Tiburtinischen Sibylle zugeschrieben): Anna selbdritt, um 1480Als Meister der Tiburtinischen Sibylle wird ein Maler der niederländischen Gotik benannt. Er war wohl in Haarlem und Löwen zwischen 1470 und 1490 tätig[1]. Von seinem Lebensweg ist nur sehr wenig bekannt, daher wird er mit einem Notnamen nach seinem Bild „Weissagung der Sibylle von Tibur” benannt.Der Maler behandelt in diesem Bild das im Mittelalter bekannte Motiv der Sibylle, die einem römischen Kaiser eine Marienerscheinung deutet. Darstellungen dieser in Italien sehr bekannten Legende des 14. Jahrhunderts werden – wie das Bild des Meisters zeigt – ab dem 15. Jahrhundert auch jenseits der Alpen populär[2]. Die detaillierte Darstellung zeitgenössischer Mode im Bild findet oft Beachtung.[3]Das Gemälde stammt wohl aus der Werkstatt des niederländischen Malers Dierick Bouts, wo es der Meister der Tiburtinischen Sibylle vollendete. Man versuchte, das Werk Dierick Bouts selbst zuzuschreiben, diese These fand aber keine Anerkennung.

    • Weissagung der Sibylle von Tibur. Frankfurt, Städel Museum Inv.Nr. 1068[4]
    Dem Meister der Tiburtinischen Sibylle werden weitere Werke zugeschrieben, wie z. B. eine Erweckung des Lazarus, die sich im Nationalmuseum von San Carlos in Mexico City befindet.[5] oder ein Marienleben im Philadelphia Museum of Art.

  • Städel Museum, Frankfurt: Schlagwörter (aufgerufen am 4. September 2009)
  • H. u. M. Schmidt: Die vergessene Bildersprache christlicher Kunst. Beck 2007, S. 229
  • z.B. M.-R. u. S. Kujer: In der Betrachtung - Mode in Städelbildern - Schulbegleitbuch des Städelschen Kunstinstituts und der Städtischen Galerie. Städel, 1991
  • Weissagung der Sibylle von Tibur - Städel
  • vgl. D. G. Scillia. The Master of the Tiburtine Sibyl's Raising of Lazarus (Mexico City, San Carlos Museum) and the early Haarlem School of Painting reconsidered. In: J. F. Hamburger : Tributes in honor of James H. Marrow. Harvey Miller 2006 S. 453f. (englisch)
    • G. Gluck: Ein Gemälde des Meisters der tiburtinischen Sibylle. In: Mélanges Hulin de Loo. Librairie Nationale d'Art et d'Histoire (Bruxelles), 1931, S. 193ff.

    Normdaten: PND: 124787878 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Nicolaus Haberschrack –




    Tempelreinigung


    Gethsemane bzw. Christus am Ölberg[1]


    Drei Marien am Grab ChristiNicolaus Haberschrack (poln. Mikołaj Haberschrack) war im Zeitraum von ungefähr 1450 bis 1484 als Maler und Bildhauer tätig, in Krakau, damals Sitz des polnischen Königs.Der Künstler, der vom Oberrhein stammt[2] und in Quellen als Nicolaus pictor de Villa Nova verzeichnet ist, ließ sich in einem damals neuen Stadtteil (Nowa Wies) [3] von Krakau nieder, wo die Familie Haberschrack dort sein Generationen[4] ansässig ist.Seine Werke, zu dem der der Augustineraltar (Altarretabel, Polyptychon) von ca. 1468 gehört, befinden sich im Palast des Bischofs Erasmus Ciołek, der zum Nationalmuseum Krakau gehört, und in der Wawelkathedrale.

    • Jerzy Gadomski, Gotyckie malarstwo tablicowe w Małopolsce. 1460-1500, Warszawa 1988.
    • Adam S. Labuda, Krystyna Secomska (red.) Malarstwo gotyckie w Polsce. Warszawa 2006.
    • Maria Otto Michałowska: Gotyckie malarstwo tablicowe w Polsce. Warszawa 1982
    • Helena Małkiewiczówna: Augustiańskie retabulum Mikołaja Haberschracka. Kolejna próba rekonstrukcji, Krakau 2002
    • Wilfried Franzen: Nikolaus Haberschrack und der „Meister der Chöre“. Beobachtungen zur Krakauer Retabelkunst um 1460/70. S. 183-202 in Jirí Fajt (Hrsg.): Künstlerische Wechselwirkungen in Mitteleuropa. (Studia Jagellonica Lipsiensia, Bd. 1), Stuttgart: Thorbecke 2006, 495 Seiten, ISBN 978-3-7995-8401-2 [6]

  • Zeitschrift für Ostforschung: Länder und Völker im östlichen Mitteleuropa, Johann Gottfried Herder-Forschungsrat, Veröffentlicht von N.G. Elwert., 1971 [1]
  • Wilfried Franzen treats an altarpiece in the Wawel Cathedral, tracing the origins of the artist to the Upper Rhine, and connects him convincingly with the royal court. - Rezension [2] [3] von Thomas Da Costa Kaufmann, Department of Art and Archeology, Princeton University
  • Deutsche Forschung im Osten, 1942 [4]
  • Alexander Patschovsky, Thomas Wünsch: Das Reich und Polen: Parallelen, Interaktionen und Formen der Akkulturation im hohen und späten Mittelalter, Veröffentlicht von J. Thorbecke, 2003, ISBN 3799566597,[5]


  •  Commons: Mikołaj Haberschrack – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNormdaten: VIAF: 95838526 | WP-Personeninfo}