Meister der GardnerVerkündigung –

Als Meister der Gardner-Verkündigung (engl. Master of the Gardner Annunciation) wird der namentlich nicht sicher bekannte italienische Maler bezeichnet, der um 1480 das Bild einer Verkündigung an Maria malte. Das Bild befindet sich heute im Isabella Stewart Gardner Museum in Boston. Durch Stilvergleich mit diesem nach seinem Aufbewahrungsort heute als Gardner-Verkündigung benannten Werk konnten dem Meister noch einige wenige andere Werke und Fresken aus Umbrien zugeschrieben werden.Nach noch erhaltenen Urkunden war das Bild der Verkündigung ein Auftragswerk des Klosters Santissima Annunziata bei Amelia, nahe Terni in Umbrien, wahrscheinlich an einen lokalen Künstler. Daher kann die Werkstatt des Meisters in der Nähe von Amelia oder Terni vermutet werden. Das Bild war dann im Kloster bis 1872 zu finden, wurde verkauft und kam 1900 in die Sammlung von Isabella Stewart Gardner als ein Werk von Fiorenza di Lorenzo. In den dreißiger Jahren wurde es dann einem eigenständigen nun italienisch Maestro dell'Annunciazione Gardner genannten Maler aus Umbrien zugeordnet, von dem auch einige wenige weitere Arbeiten in einen Werkkatalog aufgenommen wurden, so beispielsweise Madonnenbilder in Baltimore oder Berlin.Der Stil des Meisters der Gardner-Verkündigung erinnert anfangs an Fiorenzo di Lorenzo oder Pietro Perugino, beide führende Maler der umbrischen Schule. Spätere Werke zeigen Einfluss der romanischen Schule der Frührenaissance.Die Identität des Meisters der Gardner-Verkündigung ist nicht sicher zu bestimmen. Es wurden Antoniazzo Romano oder Fiorenzo di Lorenzo selbst vorgeschlagen. Nach Entdeckung einer Vetragsurkunde aus dem Jahr 1483 wird heute meist Piermatteo Lauro de Manfredi aus Amelia als der Maler der Gardner-Verkündigung angenommen.

  • R. Longhi: In favore di Antoniazzo Romano. In: Vita artistica, II, 1927, S. 226-233
  • F. Zeri: Il Maestro dell'Annunciazione Gardner. In: Bollettino d'arte, 2, 38 (1953), S. 125-139
  • F. Zeri: Il Maestro dell'Annunciazione Gardner. In: Bollettino d'arte, 3, 38 (1953), S. 233-249
  • L. Canonici: L’Annunciazione Gardner alla Porziuncola. In: Archivum franciscanum historicum Bd. 71 (1978), S. 459-462
  • P. Hendy (Hrsg.) European and American Paintings in the Isabella Stewart Gardner Museum. Boston 1974
  • F. Zeri: Postilla al Maestro dell'Annunciazione Gardner. In: Paragone 36, 429 (1985), S. 3-6
  • Master of the Gardner Annunciation. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Online-Version 2010)

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Meister des Amsterdamer Marientodes –

(Weitergeleitet von Meister des Haus der Sieben Kurfürsten)


Meister des Amsterdamer Marientodes: Der Tod Mariens (Maria auf dem Sterbebett), c. 1500, Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, aus dem Bestand des Rijksmuseum AmsterdamAls Meister des Amsterdamer Marientodes wird ein flämischer Maler bezeichnet, der um 1500 vermutlich in Amsterdam oder Utrecht tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Der namentlich nicht bekannte Meister des Amsterdamer Marientodes erhielt seinen Notnamen nach seinem Bild, das den Tod Mariens, der Mutter Jesu darstellt[1]. Das Bild befindet sich heute im Besitz der Amsterdamer Rijksmuseum.Sein auch als Dormitio bekanntes Motiv stellt Maria auf dem Sterbebett dar, weswegen der Meister auf Nierländisch als Meester van het Amsterdamse sterfbed van Maria bekannt ist.Das namensgebende Bild des Meisters war aus dem Bestand des Hofje van de Zeven Keurvorsten (Haus der Sieben Kurfürsten) in Amsterdam ins Museum gelangt, in der Kunsthistorik wurde daher auch ein Notname wie Meister des Haus der Sieben Kurfürsten für den Maler des Werkes vorgeschlagen[2]

Der Meister des Amsterdamer Marientodes wird stilistisch zu den altniederländischen Malern gezählt[3]. Seine Malweise soll Vorläufer der Technik von Jacob Cornelisz van Oostsanen sein.

  • Tod Mariens, Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (Leihgabe des Rijksmuseum Amsterdam (Inv. Nr. SK-A-3467))
Dem Meister werden einige wenige weitere Bilder zugeordnet, darunter das Potrait eines Ehepaares[4], wie heute der Marientod ebenfalls im Rotterdamer Museum. Das Bild wurde durch Vergleich der Mode und Malweise der Kleidung als ein Werk des Meisters anerkannt.

  • M. J. Friedländer: Altniederländische Malerei. Bd. 10: Lucas van Leyden und andere holländische Meister seiner Zeit. Berlin 1932
  • ’Master of the Amsterdamer Death of the Virigin. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Online Aufgerufen April 2010, Englisch)
  • s. Ausstellung 2008 Vroege Hollanders - Schilderkunst van de late Middeleeuwen im Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, besprochen z.B. in: Vroege Hollanders, Erasmus Magazine 13 Jaargang 2/2008
  • B. Hinz: Studien zur Geschichte des Ehepaarbildnisses. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 19.1974, S. 139-218
    • M. J. Friedländer: Altniederländische Malerei. Bd. 10: Lucas van Leyden und andere holländische Meister seiner Zeit. Berlin 1932
    • P. Wescher: Rezension von: Altniederländische Malerei : 10: Jan Mostaert, der Meister von Alkmaar ; der Meister von Delft, Cornelis Engelbrecht ; Lucas van Leyden, der Meister des Amsterdamer "Marientodes" / Max J. Friedländer.In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 2.1933, S. 123-125
    • Museum Boijmans Van Beuningen (Jrsg.): jaarverslag2006 (Jahrbuch 2006). Rotterdam 2006
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    André d'Ypres –

    André d'Ypres ist der Name eines mittelalterlichen Buch- und Tafelbildmalers, der urkundlich belegt in Amiens zwischen 1435 und 1444 tätig war. Wegen seines Namens wird vermutet, dass er aus Westflandern aus der Region um Ypern stammte und sich in Frankreich niederließ im Zuge einer größeren Migration flämischer Maler in die Region um Tournai, Arras und Amien[1]. Seine Herkunft wird auch als eine Erklärung genannt, dass die meisten der André d'Ypres zugeschriebenen größeren Werke dem Stil des Robert Campin und Rogier van der Weyden nahestehen.

    In der Kunsthistorik wird André d'Ypres unterschiedlich mit den folgenden namentlich nicht bekannten Künstler gleichgesetzt. Diese Identifizierungen dieser Notnamen ist jedoch nicht unumstritten.
    • Meister des Dreux Budé[2]
    • Meister des Jouvenel des Ursins [3]
    • Meister der Kreuzigung vom Pariser Parlament[4][5]

    In der Kunsthistorik werden die ebenfalls urkundlich gesicherten Maler Colin Dipres (Colin d’Amiens) als Sohn und Jean d'Ypres als Enkel des André d'Ypres angesehen. Solche Hypothesen verwandtschaftlicher Beziehungen sind jedoch nicht direkt nachweisbar.

  • vgl. dazu T.-H. Borchert (Hrsg.): The Age of Van Eyck. The Mediterranean World and Early Netherlandish Painting 1430-1530. Ausstellungskatalog Groeningemuseum, Brügge 2002, London: Thames & Hudson 2002
  • so z.B. N. Reynayd: Le maître de Dreux-Budé, in F. Avril, N. Reynaud: Les manuscrits à peinture en 1440-1520, Katalog der Ausstellung in der Bibliothèque nationale, Paris, 1993, S. 53-69
  • C. Sterling: La peinture médiévale à Paris: 1300-1500. 2 Bd. Bibliothèque des Arts, Paris: 1987/1991
  • P. Lorentz, M, Comblen Sonkes: Corpus de la peinture dea anciens Pays Bas méridionaux et de la Principauté de Liège au quinzième siècle Volume 19 Musée du Louvre, Paris, III, Centre International d'Étude de la Peinture Médiévale, Paris 2001 (Französisch)</
  • vgl. auch Maître de Coëtivy. In: J.-P. Cuzin (Hrsg.): Larousse Dictionnaire de la Peinture 1999 (Französisch)
  • Normdaten: PND: 122967763 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister der Einsammlung des Manna –




    Meister des Manna-Wunders: Die Einsammlung des Manna, 15. Jahrhundert


    Meister des Manna-Wunders: Das Opfer der Juden, 15. JahrhundertDer Meister der Einsammlung des Manna (oder Meister des Manna-Wunders) war ein mittelalterlicher Maler, der ungefähr von 1460 bis 1475 im Norden der Niederlande, eventuell in Harlem tätig war. Da sein wahrer Name unbekannt ist wurde ihm ein Notnamen gegeben nach einem Werk, das die Szene des Manna-Wunders aus dem Buch Exodus des Alten Testament darstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Die Komposition in den Werken des Meister der Einsammlung des Manna lässt Einfluss der zu seiner Zeit im Norden der Niederlande verbreiteten Holzschnitt-Techniken vermuten, da er wie diese die Figuren eng gruppiert und die Weite des Raumes nur andeutet. Der Stil des Meisters steht der Malweise des Aelbert van Ouwater nahe.

    Es wurde vorgeschlagen, dass der Meister der Einsammlung des Manna identisch ist mit Jacob Clementsz oder Simon Jansz. Auch Bruder Tymanus (Broeder Tymanus) soll in Frage kommen[1].

    • Einsammlung des Manna. Douai, Musee de la Chartreuse
    • Kreuzigung. Douai, Musee de la Chartreuse
    • Das Opfer der Juden. Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen (auf dessen Rückseite des Bildes die Grisaille einer Heiligenfigur).
    • Die Heilung des Blinden von Jericho. Privatbesitz[2]
    Die Einsammlung des Manna formte wohl mit anderen erhaltenen Bildern des Meisters einen Altars, zumal Das Opfer der Juden ebenfalls eine Szene aus dem Buch Exodus zeigt.

  • M.L. Wurfbain: De Meester van de Manna-inzameling: Broeder Tymanus?. In: Boymans bijdragen. opstellen .... Stichting Museum Boymans-Van Beuningen 1978, S. 24-35
  • ausgestellt in: Museum Boijmans Van Beuningen (Rotterdam): ‘’Het begin van de Hollandse schilderkunst : van Geertgen tot Sint Jans tot Lucas van Leyden’’ von Februar bis Mai 2008
    • A. Châtelet, J.R.J. van Asperen de Boerr: Le Maître de la Manne. ohne Verlag 1990 (Aussstellungkatalog Musée de la Chartreuse, Douai, 19 Seiten, (Französisch))

    • Bild Kreuzigung des Meister der Einsammlung des Manna, , ca. 1470 bei aiwaz.net
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