PacianoMeister –

Als Meister von Paciano oder Paciano-Meister (ital. Maestro di Paciano[1]) wird ein gotischer Maler und Buchmaler[2] bezeichnet, der ab ca 1315 in Italien tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem im Franziskaner-Kloster Convento di Sant’ Antonio di Padova in Paciano Vecchio bei Perugia gefundenen Bild[3]. Dies wurde 1872 in die Nationalgalerie von Umbrien verbracht[4]. Da das Kloster aber erst seit 1496 bestand ist Paciano sicher nicht der ursprüngliche Herkunsftsort des Bildes.

  • P. Scarpellini: Per la pittura perugina del Trecento, il Maestro di Paciano. In: Esercizi, 1.1978, S. 39-59
  • F. Todini Miniature del "Maestro di Paciano". In: Esercizi, 3.1980, S. 39-42
  • D. Gordon: The so-called Paciano Master and the Franciscans in Perugia. In: Apollo, 143 (1996) S. 33-39
  • Nationalgalerie von Umbrien Inv. Nr. 61-65, s. A. Cadei, P. Piva: L'arte medievale nel contesto 300-1300 funzioni, iconografia, tecniche. Jaca Book 2006, S. 222
  • Normdaten: PND: 135820871 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister von Cesi –

    Als Meister von Cesi (it. Maestro di Cesi) wird ein Maler des italienischen Mittelalters bezeichnet, der um 1300 in Umbrien tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinem Tafelbild „Maestà“, einer Marienfigur mit Kind und Heiligen, das er für die Kirche Santa Maria Assunta in Cesi bei Terni laut Inschrift 1308 malte. Dem Meister werden einige weitere Werke wie z.B. ein Triptychon aus der Klosterkirche Santa Maria della Stella in Perugia zugeordnet.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister von Cesi steht am Übergang des zuvor nach den strengen Regeln byzantinischer Kunst Malenden in den Stil der italienischen Frührenaissance. Seine Malweise zeigt schon neuere, lebendigere Darstellung von Figuren und Handlung[1]. Das Triptychon aus Santa Maria della Stella steht in Komposition und Ausführung einem etwas früher gemalten Wandgemälde in Assisi von Cimabue sehr nahe, dem Maler, der als einer der ersten italienischen Meister diesen Űbergang begann. Weiter klingt der Stil von Vorgängern wie Simeone und Machilone von Spoleto an.

    • Dossale Madonna mit Kind und Heiligen (Altarfragment), Cesi, Kirche Santa Maria Assunta,
    • Triptychon Christus und Maria, Perugia, aus der Klosterkirche Santa Maria della Stella (heute Musee Marmottan, Paris)[2]
    • Bemaltes Kruzifix, Spoleto, Pinacoteca Comunale di Spoleto

    Die Werke des Meisters von Cesi gelten als bedeutende Beispiele der mittelalterlichen Kunst und Ikonographie in Umbrien[3]. Die in den regionalen Museen zu findenden Bilder des Meisters werden zu den Attraktionen der Region gezählt[4].

    Der Meister von Cesi stellt auf dem Dossale in Cesi eine einzelne Frau als Stifterin dar. Durch Inschrift als Donna Elena identifiziert ist dies eine der ersten Darstellungen dieser Art[5] und eine kunsthistorische Besonderheit. Üblicherweise werden in der Kunst des Mittelalters Frauen nur untergeordnet als Teil der Stifterfamilie dargestellt. Das Stifterbild beim Meister von Cesi zeigt wie auch noch 100 Jahre später am Beispiel des Meisters der Cité des Dames erkennbar, dass auch alleinstehende unabhängige Frauen als Auftraggeber von Kunstwerken auftreten konnten.

  • Master of Cesi. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002, Online-Version 2010
  • s. z.B. M. Aronberg Lavin: The "Stella Altarpiece." Magnum Opus of the Cesi Master. In: Artibus et Historiae, Vol. 22, No. 44 (2001), S. 9-22
  • Touring club italiano (Hrsg.): Umbria. Mailand 1999, S. 427, 429, 543 (Italienisch)
  • Touring club of Italy (Hrsg.): Italy – A complete guide to 1,000 towns and cities and their landmarks. Mailand 1999, S 353 (Englisch)
  • C. King: Renaissance Women Patrons: Wives and Widows in Italy, c.1300-c.1550. Manchester 1988, S. 139 (Englisch)
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    Wilhelm Stetter –

    Wilhelm Stetter (* 1487 in Straßburg; † 1552 ebenda) war ein katholischer Ordenspriester und Maler des ausgehenden Mittelalters und der frühen Renaissance im Elsass.

    Inhaltsverzeichnis

    Ungefähr 25 Gemälde wurden zuerst unter dem Notnamen Meister W. S. mit dem Malterserkreuz zusammengefasst[1], nach einem Verzeichnis von Werken aus dem Jahr 1741. Nachfolgend konnte der Maler dieser Bilder als Wilhelm Stetter identifiziert werden[2].

    Wilhelm Stetter trat 1509 in den den Johanniterorden in Straßburg ein und wurde 1512 in Basel ordiniert[3]. Seine Bilder sind mit W. S. und einem Malteserkreuz signiert. Viele Werke, darunter sein vermutlich erstes von 1513, waren wohl Auftragsarbeiten für den Orden[4]. Neben seiner Tätigkeit als Priester und Ordensmann war er nicht nur Maler, sondern auch seit Ordenseintritt Kustos der zahlreichen Kunstschätze seines Ordens in Straßburg und blieb bis zu seinem Ableben dort im Orden.

    Als Maler war Wilhelm Stetter zuerst der spätmittelalterlichen Donauschule verpflichtet, bis sein Stil dann von der Malerei des Hans Baldung Grien beeinflusst wurde[5]. Danach macht sich ein Einfluss der Malerei der Renaissance bemerkbar.

  • W. Hugelshofer: Der Meister W. S. mit dem Malterserkreuz. Ein elsass-lothringischer Maler der Baldungzeit. In: Oberrheinische Kunst 4, 1929/30, S. 48-55
  • J. Rott: Le maiter W. S. a la croix de Malte, Wilhel Stetter. In: Revue d’Alsace 91, 1952 (Französisch)
  • Wilhelm Stetter. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Online Ausgabe, aufgerufen Juli 2010 Englisch)
  • E. M. Zafran: Wilhelm Stetter's "Adoration of the Magi" and a Consideration of Stetter's Painting. In: The Journal of the Walters Art Gallery, Vol. 46, (1988), S. 99-108 (Englisch)
  • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Göttingen 2000, S. 189
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    Henning von der Heyde –

    Henning von der Heyde, (auch "van der Heide), (* vor 1487; † nach 1520) war ein deutscher Bildschnitzer und Maler.

    Inhaltsverzeichnis

    Henning von der Heyde ist für Lübeck für den vorgenannten Zeitraum urkundlich, auch durch Grundbesitz nachgewiesen. Er war ein Schüler des Lübecker Bildschnitzers Bernt Notke. V. d. Heyde war tätig für das St.-Jürgen-Hospital und 1513 Ältermann der Maler.




    St.-Jürgen-GruppeDie im 3/4 Format geschaffene St. Jürgen (St.Georg) - Skulpturengruppe zeigt den Heiligen Georg und die Prinzessin. Sie war ursprünglich für die alte Lübecker St. Jürgen-Kapelle geschaffen worden und befindet sich im St.-Annen-Kloster des Lübecker Museums für Kunst- und Kulturgeschichte. Der Drache ist ein Ersatz von 1619. Während der Herrschaft Jürgen Wullenwevers wurden Kapelle und Siechenhaus am 14. Oktober 1534 von aufgehetzten Anhängern des Bürgermeisters verwüstet und geplündert, wobei ein Großteil der Kunstwerke und der Einrichtung zerstört und das Gebäude selbst schwer beschädigt wurde. Das damals schon als wertvoll empfundene St. Jürgen-Standbild konnte zuvor noch in Sicherheit gebracht werden, allerdings musste man den Drachen von der Heydes zurücklassen, der deswegen vernichtet wurde. In den Jahren 1540 bis 1542 wurden Kirche und Siechenhaus wieder hergerichtet. Das Standbild des Heiligen Georg wurde restauriert und wieder an seinen alten Standort verbracht; der Bildschnitzer Hinrich Wittekop fertigte 1619 einen Ersatz für den verlorenen Drachen an, der aber im Verhältnis zu den übrigen Figuren der Gruppe sichtlich zu klein geriet. Das St. Jürgen-Standbild wurde 1646 in die neue Kapelle überführt, dann aber für zu altertümlich und unpassend für das neue Bauwerk empfunden. Man lagerte es auf dem Dachboden ein, wo es erst 1861 wieder aufgefunden wurde. Das Kunstwerk wurde in die Katharinenkirche gebracht, und der Denkmalpfleger Carl Julius Milde führte die Restaurierung durch. Seit 1915 befindet es sich im St.-Annen-Museum.Eine durch von der Heyde geschaffene St. Johannis Skulptur befindet sich in der Lübecker Marienkirche.Zugeschrieben werden seiner Werkstatt die erhaltenen Teile eines Schnitzaltars in der Marienkirche Plau am See.

    Die Werkstätten des Spätmittelalters in Lübeck kamen in ihrer Produktionsweise nicht ohne eine größere Zahl von Gehilfen aus, deren jeweils eigene Handschrift für Kunsthistoriker anhand von besonders eigenen Merkmalen zugeordnet werden kann. Die fähigeren unter ihnen machten sich teilweise selbstständig. Mit von der Heyde werden als dessen Gehilfen in Verbindung gebracht:
    • der Bildschnitzer des Altars von Arboga,
    • der Meister des Schlutuper Altars

    • Max Hasse: Heide, Henning van der. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8. Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 239 f.

    Normdaten: PND: 135949009 (PICA) | VIAF: 80378059 | WP-Personeninfo}