Meister von Heiligenkreuz –




Meister von Heiligenkreuz: Tod der Hl. Klara, Tafelbild: um 1410


Meister von Heiligenkreuz: Ein Sterbender empfiehlt seine Seele Gott. Buchmalerei um 1425Mit Meister von Heiligenkreuz wird ein gotischer Maler und Miniaturist bezeichnet, der zwischen 1395 und 1420 Altarbilder und auch Buchmalereien geschaffen hat. Der namentlich nicht bekannten Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinem zuletzt im Stift Heiligenkreuz in Niederösterreich nachweisbaren zweiteiligen Altarbild, einer Verkündigung Mariens und Mystischen Vermählung der hl. Katharina.Der Meister von Heiligenkreuz war vermutlich französischer Herkunft, seine Malweise deutet auf die Pariser Schule und französisch-burgundische Buchmalereien [1][2]. Seine in Österreich gefundenen Bilder sind aber wohl sicher auch dort in einem höfischen Umfeld entstanden, da ihr Stil und die Arbeitsweise andere zeitgleiche Künstler dort beeinflussen konnte. Daher wird mnachmal vermutet, dass der Meister aus Österreich selbst stammen könnte.Das Werk des Meister von Heiligenkreuz zeigt, dass aus wirtschaftlichen Gründen und aus Interesse an neuen Ideen und künstlerischen Errungenschaften zu seiner Zeit Künstler oft als reisende Hofmaler in Europa unterwegs waren und so eine Kunstentwicklung „ohne Grenzen“ stattfand[3][4].

Buchmalerei
  • Sterbender empfiehlt seine Seele Gott, Paris, um 1425, Paris Bibliothèque Nationale
Altarbilder
  • Verkündigung Mariens und Mystischen Vermählung der hl. Katharina, Diptychon aus Heiligenkreuz, um 1400, Wien, Kunsthistorisches Museum
  • Tod der Hl. Klara, Teil eines Diptychon, um 1410. Washington, National Gallery of Art

  • V. Oberhammer: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien (Katalog, 1. Halbbd.). Wien: A. Schroll 1959
  • G. Brucher: Geschichte der bildenden Kunst in Österreich Bd. II: Gotik. München-London-New York: Prestel-Verlag 2000, S. 540ff.
  • Kunsthistorisches Museum Wien (Hrsg.): Europäische Kunst um 1400, (Katalog zur) Ausstellung Wien 1962. Wien, Eigenverlag des Hrsg. 1962
  • vgl. Seipel, Wilfried (Hrsg.): Europa ohne Grenzen : Beispiele zur Entstehung der künstlerischen Vielfalt Europas Wien, Kunsthistorisches Museum 2006
    • J. Oberhaidacher: Zur kunstgeschichtlichen Herkunft und Bedeutung des Meisters von Heiligenkreuz. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 52.1998, S. 501-517
    • L. Kalinowski: Der versiegelte Brief : zur Ikonographie der Verkündigung Maria. In: J. Chrościcki et. al. (Hrsg.): Ars auro prior (studia Ioanni Białostocki sexagenario dicata) Warschau: Państwowe Wydawnictwo Naukowe, 1981, S. 161-169
    • W. Seipel (Hrsg.): Europa ohne Grenzen : Beispiele zur Entstehung der künstlerischen Vielfalt Europas (Ausstellung des Kunsthistorischen Museums anlässlich der Ratspräsidentschaft Österreichs in der Europäischen Union; 14. März bis 5. Juni 2006). Wien, Kunsthistorisches Museum 2006
    • U. Thieme, F. Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37, E. A. Seemann 1909/1950 S. 144-145

    Normdaten: PND: 119506262 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister von Albocasser –

    Als Meister von Albocasser (spanisch Mestre d'Albocàsser) wird in der Kunstwissenschaft ein Maler der spanisch-katalanischen Frühgotik bezeichnet. Der Notname des gegen Ende des 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts tätigen Künstlers bezieht sich auf sein Werk für die Kirche Ermita dels Sants Joans in der Stadt Albocàsser in der heutigen Region Valencia in Spanien. Dieses um 1410 im Umfeld des Königreich Valencia entstandene Altarretabel zeigt die Heiligen Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist umgeben von Szenen aus dem Leben Jesu. Eventuell handelt es sich bei dem Künstler um Pere Lembrí, ein bekannter Maler von ähnlichen Werken in der Region, die im gleichen Stil ausgeführt sind.

    • Bild der Retabel des Meister von Albocasser bei fototeca
    • St. Christopherus des Meister von Albocasser (zugeschrieben) im Museo Bella Artes in Valencia (spanischer Text)
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    Meister des älteren Gebetbuchs Maximilian I. –

    Als Meister des älteren Gebetbuchs Maximilians I. wird ein flämischer Buchmaler bezeichnet, der um 1486 ein Gebetbuch[1] für Maximilian I. mit fünf ganzseitigen Miniaturen und drei goldgrundierten Initialen ausgemalt hat. Dieses Manuskript und die Illustrationen entstanden wohl in der Periode des Aufenthaltes von Maximilian in den Niederlanden. Es wird als das ältere Gebetbuch bezeichnet, zur Unterscheidung von dem später gedruckten Gebetbuch Maximilians I..Der Meister hatte wohl seine Werkstatt in Brügge und zeichnet sich durch die besondere Kunstfertigkeit und Details in seinen Bildern aus. Besonders bekannt ist sein Bild des Maximilian, der vor dem Hl. Sebastian kniet (fol. 61v), eine Darstellung des jungen Königs.

    Eventuell ist der Meister des ältere Gebetbuch Maximilians I., der das Bildnis des jungen Maximilians gemalt hat, identisch mit dem Meister des Hortulus Animae und die übrigen Bilder ein Werk aus dem Atelier des Alexander Bening (1444–1519)[2],

  • Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis (Cod. Vindob.) 1907
  • so z.B. in M. Janzin, J. Güntner: Das Buch vom Buch: 5000 Jahre Buchgeschichte. Hannover, Schlütersche Buchhandlung, 3. Auflage 2007
    • W. Hilger (Hrsg. u.. Einführung): Das ältere Gebetbuch Maximilians I. Vollständige Faksimile–Ausgabe im Originalformat des Codex Vindobonensis 1907 der Österreichischen Nationalbibliothek (Codices selecti 39). Akademische Druck- u. Verlagsanstalt Graz 1973
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    Meister der St. Lambrechter Votivtafel –




    St. Lambrechter Votivtafel, um 1430Als Meister der St. Lambrechter Votivtafel[1] oder auch Meister der Votivtafel von St. Lambrecht[2] wird ein namentlich nicht sicher bekannter österreichischer Maler der Gotik bezeichnet. Der um 1420 bis 1440 eventuell in Wien oder Wiener Neustadt tätige Meister erhielt seinen Notnamen nach seinem bis etwa 1640 in der Peterskirche von St. Lambrecht zu findenden Votiv-Bild, einer Schutzmantelmadonna bei einer Reiterschlacht.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister der St. Lambrechter Votivtafel ist einer der letzten Vertreter des Weichen Stils der Gotik in Österreich. Die Nähe anderer Maler seiner Zeit wie z.B. der Meister der Darbringungen, der Meister der Mondsichel-Madonna und der Meister der Worcester-Kreuztragung lassen vermuten, dass er eine größere Werkstatt betrieben hat.

    Es wurde vorgeschlagen, den Meister der St. Lambrechter Votivtafel als den Maler Hans von Judenburg[3] oder Hans von Tübingen[4] zu identifizieren. Dies wird jedoch als nicht sicher angesehen.

    Die Votivtafel des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel kombiniert ein historisches Ereignis mit einem Andachtsbild. Es wird vermutet, dass das Bild den Kampf von König Ludwig I. von Ungarn 1377 gegen die Osmanen und Bulgaren behandelt.

    • Votivtafel von St. Lambrecht, um 1430. Universalmuseum Joanneum, Alte Galerie, Graz[5]
    Dem Meister der St. Lambrechter Votivtafel werden mehrere Tafelbilder zur Passion zugeschrieben, so z.B.
    • Christus am Oelberg. Musée d'Unterlinden, Colmar Inv. Nr. 2002.1.1
    • Kreuzigung Christi. Österreichische Galerie Belvedere, Wien
    Ein dem Meister zugeschriebenes datiertes Werk ist der Epitaph des Goldschmieds Sigmund Waloch aus der Wiener Neustadt (datiert 1434, Nationalgalerie, Prag.

  • z.B. L. Baldass: Zur Chronologie, Werkstattführung und Stilableitung des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel. In: Kirchenkunst VI, 1934, S 104-106.
  • so z.B. L. von Wilckens et. al.: Grundriß der abendländischen Kunstgeschichte. Kröner, Stuttgart 2000, S. 192
  • z.B. K. Garzarolli-Thurnlackh: Zur Identität des Votivtafelmeisters von St. Lambrecht mit Hans von Judenburg. In: K. Cernohorsky (Hrsg.): Festschrift zum sechzigsten Geburtstage von E. W. Braun. Dr. Benno Filser Verlag, Augsburg/Wien 1931, S. 47ff.
  • vgl. K. Oettinger: Hans von Tübingen und seine Schule. Deutscher Verein für Kunstwissenschaft, Berlin 1938
  • O. Schwarz: Kunst des Mittelalters, Katalog des Landesmuseums JoanneumGraz 1955, S. 46
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