AbsalomMeister –

Mit Meister des Todes von Absalom (niederländisch Meester van de Dood van Absalom) oder nur Absalom-Meister wird ein niederländischer Künstler aus der Schule des Hieronymus Bosch bezeichnet. Eine Reihe seiner um 1475 entstandenen altniederländischen Zeichnungen, darunter groteske Bilder von Monstern und Entwürfe zu runden Fensterbildern mit verschiedensten weltlichen Motiven, werden vor allem im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden aufbewahrt[1].Wie Bosch steht der Absalom-Meister an der Schwelle des ausgehenden Mittelalters zur Renaissance.

Zeichnungen des Absalom-Meisters werden z.B. verwahrt in:
  • Amsterdam, Rijksmuseum[2]
  • Dresden, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen[1]
  • London, British Museum, Department of Prints and Drawings[3]
  • New York, Pierpont Morgan Library[4]
  • Wien, Porträtsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek

  • a b E. Pokorny: Die Dresdener Zeichnungen des Absalom-Meisters, In: Das Geheimnis des Jan van Eyck. Die frühen niederländischen Zeichnungen und Gemälde in Dresden. Ausstellungskatalog, Kupferstich-Kabinett Dresden, Residenzschloss, Dresden 2005, Deutscher Kunstverlag 2005, S. 110–113
  • Rijksmuseum Amsterdam - Nationaal Museum voor Kunst en Geschiedenis, Inventar BK-NM-11709
  • A. E. Popham: Catalogue of Drawings of Dutch and Flemish Artists preserved in the department of prints and drawings in the British Museum, Volume 5, Dutch and Flemish Drawings of the XV and XVI Centuries. Oxford University 1932, S. 82
  • F. Stampfle, R. S. Kraemer, J. S. Turner: Netherlandish Drawings of the Fifteenth and Sixteenth Centuries and Flemish Drawings of the Seventeeth and Eighteenth Centuries in the Pierpont Morgan Library. Barnes & Noble 1991
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    Meister des Göttinger Barfüßeraltars –

    (Weitergeleitet von Meister der Hildesheimer Magdalenenlegende)Als Meister des Göttinger Barfüßeraltars wird der gotische Maler bezeichnet, der um 1424 ein übergroßes Altargemälde für die franziskanische Barfüßerkirche in Göttingen geschaffen hat[1]. Die Kirche wurde zwischen 1820 und 1824 abgerissen, der Altar ist heute „Prunkstück“ des Niedersächsischen Landesmuseums in Hannover[2]. Mit einer Breite von 7,87 Meter und einer Höhe von 3,06 Metern ist der Barfüßeraltar der größte erhaltene gotische Altar Niedersachsens[3].

    Inhaltsverzeichnis

    Der namentlich nicht bekannte Maler des Barfüßeraltars wird auch Meister der Hildesheimer Magdalenenlegende genannt, nach einem weiteren ihm zugeschriebenen Werk, das als sein erstes nachweisbares Werk gilt[4].

    Der Stil des Meisters des Göttinger Barfüßeraltars zeigt Einflüsse des Meisters der goldenen Tafel von Lüneburg (um 1415), einige Hintergrundszenen des Barfüßeraltars lassen einen Anklang des Wildunger Altars (von 1403) des Conrad von Soest erkennen. Die Werke des Meisters sind letzte Vertreter des Weichen Stils im Norden Deutschlands.

    • Barfüßeraltar (ehemaliger Altar in der Barfüßerkirche in Göttingen), um 1424[5]
      • Linker Innenflügel: Sechs Szenen aus dem Marienleben
      • Mitteltafel: Kreuzigung und zwei Szenen der Passion, Hlg. Georg und Hlg. Franziskus
      • Rechter Innenflügel: Glaubensbekenntnis der Apostel (nahezu lebensgroße auf Schriftbändern das Glaubensbekenntnis verkündende Apostel)[6][7]
      • Außenflügel: Werktagsseite (u.a. weitere Apostelgestalten, Jesus im Tempel, Pieta) [8]
    • Magdalenenlegende (ehemaliger Hochaltar der Magdalenenkirche in Hildesheim), um 1416
      • Szenen der Magdalenenlegende: Die auf verschiedene Museen verteilten Fragmente zeigen Szenen der Magdalenenlegende. So findet sich z.B. in der Staatsgalerie Stuttgart ein Noli me tangere (Rühr mich nicht an) [9], das Jesus nach der Auferstehung mit Magdalena darstellt in einem durch reiche Details naturnahen Garten. Obwohl der etwas starre Stil der Bilder erkennen lässt, dass der Maler wohl keinen Einfluss außerhalb der norddeutschen Region verarbeitete, so zeigt sich hier jedoch sein Interesse an der bildlichen Darstellung der Realität. Die Bilder der Magdalenenlegende gelten als das erste nachweisbare Werk des Meisters[10].

    Auf der Mitteltafel des Barfüßeraltars sind unter dem Kreuz kniend zwei Mönche dargestellt. Durch ihnen beigegebene Spruchbänder mit Namensinschriften ist der linke als Bruder Luthelmus (lat. frater luthelmus) benannt, durch eine zweite Inschrift auf dem Rahmen als Abt des Barfüßerklosters zur Zeit der Anfertigung identifiziert[11]. Der andere Mönch wird als He(inrich) von Duderstadt bezeichnet. Dieser nicht weiter nachzuweisende Mönch wurde zuerst als der Maler des Altars identifiziert, eine These, die sich jedoch nicht durchsetzte.

  • R. Behrens: Der Göttinger Barfüßeraltar: Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts. Bonn, 1939 (Dissertation Göttingen 1937)
  • B. Hartwied: Neuer Schwung für alte Flügel - Wandlungen des Barfüßer-Altars im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover wiedergewonnen. In: Das MuseumsMagazin 2009 Niedersächsischen Landesmuseum, 2009, S.24f.
  • M. Schawe: Ikonographische Untersuchungen zum Göttinger Barfüßeraltar von 1424 – Der geschlossene Zustand. (Dissertation Göttingen 1967), Göttingen 1989, S.67
  • R. Behrens: Ein Magdalenen-Altar des Göttinger Barfüßer Meisters. In: nbk 1 (1961), S.159ff.
  • R. Behrens: Der Göttinger Barfüßeraltar: Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts. Bonn, 1939 (Dissertation Göttingen 1937)
  • vgl. z.B. H. Breuer: Die franziskanische Immaculata-Lehre, ihre Wende unter Duns Scotus. Überlegungen zur Ikonographie des Göttinger Barfüßeraltars (1424). (Libelli Rhenani), Köln 2007
  • K. Herbers, R. Plötz: Der Jakobuskult in "Kunst" und "Literatur": Zeugnisse in Bild, Monument, Schrift und Ton. Gunter Narr Verlag, 1998, S. 38
  • M. Schawe: Zur Alltagsseite des Göttinger Barfüßeraltars von 1424. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 27 (1966), S.63-84
  • vgl. z,B. Staatsgalerie. In: Branscheid: Baedeker Allianz-Reiseführer Stuttgart. Baedeker, 2008
  • R. Behrens: Ein Magdalenen-Altar des Göttinger Barfüßer Meisters. In nbk 1 (1961), S. 159ff.
  • C. G. Heise: Norddeutsche Malerei, Studien zu ihrer Entwicklungsgeschichte im 15. Jahrhundert von Köln bis Hamburg. (Dissertation Kiel). Kiel 1916
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    Meister mit dem gestickten Laub –

    Der Meister mit dem gestickten Laub[1] (fr. Maître au feuillage brodé[2][3], engl. Master with the Embroidered Foliage[4]) war ein um 1500 in Flandern tätiger Maler. Mit großer Sicherheit hatte er in Brüssel seine Werkstatt[5].

    Inhaltsverzeichnis

    Der Notname Meister mit dem gestickten Laub wurde dem namentlich nicht bekannten Künstler 1924 durch den Kunsthistoriker Max J. Friedländer gegeben[6], der eine Reihe von Bildern mit gemeinsamer typischer Darstellung und Malweise von Blattwerk zusammenfasste. Auf diesen Gemälden formt das dargestellte Laub z.B. im Hintergrund eine besondere Form von “paradiesischem” Blattwerk-Teppich[7].

    • Madonna mit Kind (Triptychon), Polizzi Sizilien, Kirche Santa Maria degli Angeli
    • Madonna mit Kind, Brügge, Groeningemuseum
    • Madonna unter Engeln (Triptychon), Lille, Musée des Beaux-Arts
    • Thronende Madonna unter Engeln, Paris, Louvre
    Der genaue Werkkatalog des Meisters wird weiter untersucht[8].

    Der Meister mit dem gestickten Laub wird zu den Flämischen Primitiven gerechnet, einer Bezeichnung der altniederländischen Malerei. Stilistisch steht er dem Maler Gerard David nahe[9], weswegen eine genaue Abgrenzung einiger seiner Werke zu denen Davids noch untersucht wird. Der vom Meister dargestellte Typ der Madonna erinnert an das Werk von Rogier van der Weyden.

  • U. Thieme, F. Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37. Leipzig (E. A. Seemann) 1909/1950
  • z.B. P. Roberts-Jones (Hrsg.): Le dictionnaire des peintres belges du XIVe siècle à nos jours. Bd. 2. Brüssel 1995
  • z.B. E.de Callatay: Etude sur le Maître au feuillage en broderie. In: Bulletin des Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, 21.1972, S. 17-39
  • z.B. E. Larsen: The monogrammist ADR alias the Master with the Embroidered Foliage. In: Oud-Holland, 76.1961, S. 201-202
  • Maître au Feuillage en Broderie. In : J.-P. Cuzin (Hrsg.): Laourusse - Dictionnaire de la peinture. Paris 1989
  • M. J. Friedländer: Die altniederländische Malerei. Bd. 1. Berlin 1924
  • s. dazu F. Gombert et. al.: Primitifs flamands. Le Maître au Feuillage brodé: Secrets d'ateliers. RMM Réunion des musées nationaux 2005
  • s. dazu F. Gombert et. al.: Primitifs flamands. Le Maître au Feuillage brodé: Secrets d'ateliers. RMM Réunion des musées nationaux 2005
  • Maître au Feuillage en Broderie. In : J.-P. Cuzin (Hrsg.): Laourusse - Dictionnaire de la peinture. Paris 1989
    • F. Gombert, D. Martens (Hrsg.), M. Aubry (Einleitung): Primitifs flamands. Le Maître au Feuillage brodé: Secrets d'ateliers. RMM Réunion des musées nationaux 2005 (Ausstellungskatalog)

    • Maître au Feuillage en Broderie * Zwei Bilder bei Joconde - Catalogue des collections des musees de France
    Normdaten: PND: 122865022 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Behzād –




    "Enthauptung eines Königs" von BehzadKamāl ud-Dīn Beḥzād Herawī (* 1460 in Herat, Afghanistan; † 1535 ebd.) war ein persischer Maler und Gelehrter, und gilt als der bedeutendste Vertreter der persischen Miniaturmalerei. Ihm wurde daher zusätzlich der Titel "Ustād", Meister, zugesprochen.

    Inhaltsverzeichnis

    Behzād arbeitete in Herat am Hofe der Timuriden und war dort unter Sultan Hussein Bāyqarā der Leiter der königlichen Bibliothek. Nach dem Tod des Sultans wurde er von Schah Ismail Safawi persönlich nach Tabriz eingeladen, um dort die Leitung der königlichen Universitätsbibliothek zu übernehmen.Viele historische Werke Behzāds entstanden hauptsächlich in der Zeit zwischen 1486 und 1495 in Herat. Ungefähr dreißig Werke sind bis heute erhalten geblieben.Obwohl das Malen von menschlichen Gestalten in der muslimischen Welt verboten war, etablierte er eine facettenreiche und fortschrittliche Arbeitsweise. Behzāds Werke sind bekannt für seine stechenden Farben, fesselnde Gestik und eine emotionsreiche Aussage.Viele berühmte literarische Werke der damaligen Zeit wurden durch seine Malerei illustriert, unter anderem das Khamsa des persischen Dichters Nizami (heute im British Museum in London), Die Geschichte des Tamarlane (heute im Princeton University in den USA) oder Mir Ali Sher Nava'is Khamza (heute Bodleian Library in Oxford).

    • Hossein-Ali Nouri Esfandiary (Hrsg.). The Rubaiyat of Omar Khayyam in English Verse by Edward Fitzgerald. mit Miniaturen von Hossein Behzad. Shumposha Photo Printing, Japan 1970

    • Thomas W. Lentz, Glenn D. Lowry. Timur and the Princely Vision. Persian Art and Culture in the Fifteenth Century. Los Angeles County Museum of Art. Arthur Sackler Gallery, 1989

    • Orhan Pamuk: Rot ist mein Name (Frankfurt am Main, 2003) - Das Buch behandelt den Bilderstreit im Osmanischen Reich um 1590. Eine sehr schöne Beschreibungen der Bücher und Illustrationen aus der Zeit.

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    Meister von Tahull –




    Meister von Tahull (Meister von San Clemente de Taülll): Christus der Weltenherrscher. Um 1123


    Meister von Tahull (Meister von Santa María de Taüll): Maria in Glorie. 12. JahrhundertMit Meister von Tahull (spanisch/katalanisch Maestro de Taüll[1]) wird der romanische Maler bezeichnet, der im 12. Jahrhundert die Wandmalereien in der Kirche San Clemente de Taüll in Tahull in Katalonien geschaffen hat. Da die Kirche 1123 geweiht wurde, ist anzunehmen, dass die Abbildungen gleich danach in Auftrag gegeben wurden. Sie sind im heute im Museu Nacional d’Art de Catalunya in Barceolona zu sehen.Die Malereien des namentlich nicht bekannten Künstlers gelten als ein Meisterwerk der Romanik in den Pyrenäen und als eines der bedeutenden Werke der Romanik in Europa. Sie zeigen Christus als Weltenherrscher (Pantokrator), umgeben von Engeln und christlichen Symbolen, in fast perfekter Darstellung von Gestik und Raum. Dabei verwendet der Meister starke Farben, vor allem Gelb und Azur, die er eventuell aus Italien beziehen konnte.Aus dem Umfeld, also z.B. der Werkstatt des Meisters stammen auch die weiteren fast zeitgleichen Wandmalereien in der Kirche Santa María de Taüll, die Maria in Glorie zeigen. Da deren Maler oft ebenfalls als Meister von Tahull bezeichnet wird, empfiehlt die Kunsthistorik zur genauen Unterscheidung jedem der Notnamen der beiden Meister von Tahull den Herkunftsort des Werkes mitzugeben, also den Meister von San Clemente de Taülll vom Meister von Santa María de Taüll zu unterscheiden[2][3].

  • J. Gudiol Ricart: Pintura e imaginería románicas. Ars Hispaniae, Bd. 6. Madrid 1980
  • vgl. J. Ainaud de Lasarte: The Fascination of Romanesque Catalan Painting. Bd. 1. New York 1990
  • s. a. O. Demus: Romanesque Mural Painting. London 1970
    • P der Palol, M. Hirmer: Early Medieval Art in Spain. London, 1967.
    • Maître de Tahull.. In. E. Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d'écrivains spécialistes français et étrangers. Paris, 1976
    • Barcelona, Museo de Arte de Cataluña. (Ausstellungskatalog). Barcelona 1980
    • E. Junyent:. Rutas románicas de CataluñaI, Band 1. Madrid 1995
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