Meister der WorcesterKreuztragung –

Als Meister der Worcester-Kreuztragung wird ein namentlich nicht bekannter Maler der Gotik bezeichnet, der um 1420 oder 1430 in der bayerischen Region tätig war[1]. Sein Stil lässt vermuten, dass er auch als Buchmaler tätig war. Eventuell war er ein Schüler des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel, der in Wien eine Werkstatt hatte.

Inhaltsverzeichnis

Der Meister der Worcester-Kreuztragung erhielt seinen Notnamen nach seinem Tafelbild, einer Kreuztragung, das bis 1956 in der Kollektion Worcester enthalten war[2] und heute im Art Institute von Chicago aufbewahrt wird[3].

Der Meister der Worcester-Kreuztragung kann als ein Wegbereiter einer künstlerischen Erneuerung gesehen werden, zumal sein Stil von vielen anderen nachfolgenden Bildern anderer Meister zitiert wird[4].

  • Worcester-Kreuztragung. (Worcester Carrying of the Cross) Chicago, Art Institute, Worcester Collection[5]
  • Verspottung Christi. (Zeichnung), London, British Museum
  • Beweinung Christi. (Zeichnung einer Golgatha-Gruppe als Vorstudie mit Maria, Johannes und drei Soldaten). Frankfurt, Städelsches Kunstinstitut, Kupferstichkabinett

  • Meister der Worcester-Kreuztragung. In: U. Thieme und F. Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band 37. Leipzig, 1950, S. 359
  • Charles H. and Mary F. S. Worcester Collection, 1947.79
  • F. A. Sweet: The Charles H. and Mary F. S. Worcester Collection. The Art Institute of Chicago Quarterly, Vol. 50, No. 3 (Sep. 15, 1956), S. 44-46 (Englisch, als Master of the Worcester Panel bezeichnet)
  • R. Suckale: Meister der Worcester-Kreuztragung. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd.: 16, Maly - Melanchthon, Berlin, Duncker & Humblot 1990
  • Der Meister der Worcester-Kreuztragungwird heute im Englischen als Master of the Worcester Carrying of the Cross bezeichnet
    • K. Oettinger: Zur Blütezeit der Münchener gotischen Malerei. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 7 (1940), S. 219–22, fig. 1; 8 (1941), S. 20–22, 26.
    • R. Suckale: Meister der Worcester-Kreuztragung. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 16, Maly - Melanchthon, Berlin, Duncker & Humblot 1990

    Normdaten: PND: 137111762 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister der Legendenszenen –

    Als Meister der Legendenszenen wird ein spätgotischer Maler aus dem Wien des frühen 16. Jahrhunderts bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinem Bild zur Legende der Heiligen Cosmas und Damian. Das zwischen 1500 und 1520 entstandene Bild wird auch Wunderbare Beinheilung durch die Hll. Cosmas und Damian genannt und ist seit 1953 im Kunsthistorischen Museum in Wien. Einige weitere Legendenszenen in Wien, Graz, München und Klosterneuburg stammen eventuell auch aus der Hand des Meisters. Eine Abgrenzung einiger der dem Meister der Legendenszenen zugeordneten Werke zum Werk des Meisters der Wunder von Mariazell ist allerdings nicht immer sicher möglich.Der Meister der Legendenszenen war eventuell ein früher Schüler des Lucas Cranach und weiter von Albrecht Altdorfer und Joerg Breu beeinflusst[1].

  • Master of the Legend Scenes. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art Oxford 2002, Online-Ausgabe 2010
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    Meister von 1328 –




    Meister von 1328: Madonna” aus dem Matricola dei Merciai von 1328. Tempera auf Vellum, Museo Civico BolognaAls Meister von 1328 wird ein Buchmaler bezeichnet, der um 1328 in Italien das Verzeichnis der Kaufleute (it. Matricola dei merciai) von Bologna illustriert hat. Das Werk wird heute im Museum der Stadt Bologna aufbewahrt[1].

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    Noch Stil, Ikonographie und Formalismus der byzantinischen Ikonenmalerei nahestehend zeigt das Werk des Meister von 1328 schon die Übernahme in Norditalien von neuer stilistischer Form- und Farbgebung, wie sie sich auch beim Spätwerk Giottos findet[2]. Das Schaffen des Meisters scheint das erste Beispiel solcher neueren Bildsprache in der Buchmalerei von Bologna zu sein, wenn es auch trotzdem noch dem Stil seiner Zeitgenossen in Bologna grossteils treu bleibt.

    • Verzeichnis der Kaufleute von Bologna (Matricola dei merciai)
    • Antiphonal (Chorbuch) für das Kloster Sankt Domenico in Bologna
    • Die Dekrete des Gratian (Decretum Gratiani)
    Der Meister von 1328 hat vor allem weltliche, z.B. Verwaltungs- und Gesetzestexte illuminiert.

    Der Stil des Meister von 1328 wird von Kunsthistorikern als sehr eng verwandt mit dem Stil des Buchmalers gesehen, der ein Werk, heute in der Pariser Bibliothèque nationale, mit „Geschaffen von Nerio“ signiert hat (lat. Nerius Fecit[3]).

  • Matricola dei merciai, Bologna, Museo Civico, MS. 633
  • A. Conti: Giotto e la pittura italiana. In: L. Castelfranchi Vegas (mit einen Beitrag von A. Conti): L'arte medioevale in Italia e nell'Occidente europeo. Mailand, Jaca Book 1993,. S103ff., u. besonders S. 109 (italienisch)
  • Gesetzestext des Justinian, Pariser Bibliothèque nationale, lat. 8941
    • Kurzbiographie des Meisters von 1328 (Englisch) [1]
    • Meisters von 1328: Antonius-Leben sowie Auffindung und Überführung seiner Gebeine, Kurzbeschreibung bei Antiquariat Jörn Günther, Hamburg [2]
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    Jakob Hoppener –

    Jakob auch Jakobus Hoppener (* Ende des 14. Jahrhunderts; † nach 1453 wohl in Lübeck) war ein urkundlich in Lübeck nachgewiesener Maler.

    Hoppener ist als Maler durch seinen Grundbesitz nachgewiesen. Er hatte von 1405 bis zur Übergabe an seinen Sohn ein Haus im mittelalterlichen Lübecker Künstlerviertel am Pferdemarkt auf dem halben Wege zwischen dem Lübecker Rathaus am Markt und dem Lübecker Dom. Er wird weiter 1426 urkundlich im Testament seines Malerkollegen Walter Iven als Testamentsvollstrecker aufgeführt. Belegt ist nach dem Lübecker Niederstadtbuch für das Jahr 1430 eine Zahlung über 50 Mark Lübisch, die der Lüneburger Ratsherr Schellepeper an ihn leistete.Aus der guten Lage des Grundeigentums, dem Vertrauen des Amtskollegen und dem vermuteten Verkauf eines Kunstwerks in eine andere Hansestadt schlossen Kunsthistoriker auf Ansehen, Erfolg und Bedeutung als Künstler zu damaliger Zeit. Allein ein konkretes Kunstwerk konnte dem Maler nicht zugeordnet werden. Insofern sind nur Vermutungen geäußert worden. Struck weist auf die Möglichkeit hin, das er den Reliquienschrein um die Goldene Tafel für die Lüneburger Michaeliskirche gefertigt haben könnte, der bislang dem Meister der Goldenen Tafel zugeordnet wird. Weiter wird er als möglicher Meister des Jakobialtars genannt. Aufgrund der Ähnlichkeit dieses Altars zum ehemaligen gotischen Hauptaltar der Marienkirche in Lübeck wurde der Meister des Jakobialtars zum Teil als Schüler des Meisters des (ehem.) Hochaltars der Marienkirche in Lübeck [1] oder auch als ein und dieselbe Person angesehen.[2]

    • Johannes Baltzer und Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring: Lübeck 1920, S. 340-342. Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
    • Adolph Goldschmidt: Lübecker Malerei und Plastik bis 1530 Lübeck 1889, S. 34
    • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. III. Band, Schwerin 1898, S. 282 (Zum Jakobialtar mit Abb.)

  • Dexel-Brauckmann in ZVLGA 19, S. 8 f. und S. 11 f.
  • R. Struck in ZVLGA 13, S. 112 ff. (S.118) vermutete Hoppener
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    Meister der Lyversberger Passion –




    Meister der Lyversberger Passion: Passionstafel, um 1464, KölnMit Meister der Lyversberger Passion (auch Meister der Lyversberg-Passion oder Meister der Lyversbergischen Passion) wird ein Maler der Kölner Spätgotik bezeichnet, der vermutlich um 1464 oder 1466 in Köln einen Passionsaltar malte.

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    8 Tafeln des Passionsaltars des Meisters der Lyversberger Passion kamen im 19. Jahrhundert in den Besitz des Kölner Kaufmanns Jakob Johann Nepomuk Lyversberg[1] und gaben dem namentlich nicht bekannten Meister so seinen Notnamen.[2] Die nachfolgende Kunstgeschichte erkannte in weiteren Werken die Hand dieses Meisters[3][4], obwohl die genaue Gruppierung von Bildern und die Abgrenzung der Werke des Meisters und seiner Werkstatt z. B. vom Meister des Marienlebens nicht eindeutig bestimmbar schien[5].

    Der Meister der Lyversberger Passion war mit anderen zeitgleichen Malern der Kölner Malerschule wie eben dem Meister des Marienlebens oder z. B. dem Meister der Georgslegende unter dem Einfluss neuer niederländischer Malerei bedeutend für die Weiterentwicklung eines neuen Stils im Kölner Raum nach der von Stephan Lochner dominierten Periode. Wenn Lochner von Robert Campin Impulse erhalten haben kann, so kann man im Werk des Meister der Lyversberger Passion die Impulse von Campins Schülern wie Rogier van der Weyden oder Jan van Eyck erkennen. Eventuell hatte der Meister der Lyversberger Passion eine Lehrzeit in den Niederlanden hinter sich gebracht. Besonders in seinen mit absoluter Präzision im Hintergrund der Bilder gemalten Landschaftsdetails oder Details der Räumlichkeiten kann man solchen Einfluss erkennen[6], diese Details zeigen wie im Werk von van Eyck die Wegbewegung von schematischer Darstellung der Gotik zu einer Gestaltung der Natur in den Bildern durch Beobachtung.[7] Trotzdem scheint der Meister der Lyversberger Passion dem durch die Scholastik geprägten Glaubensbildern seiner Zeit noch weit näher zu stehen als seine niederländischen Vorbilder.[8]

    • Passionstafeln, Wallraf-Richartz-Museum, Köln WRM 143-150
    Dem Meister der Lyversberger Passion oder seiner Schule wurde auch ein Werk mit der Darstellung der 12 Apostel und Johannes dem Täufer in der Alten Pinakothek in München zugeschrieben. Dieses Werk kann aber auch von einem eigenständigen Meister der zwölf Apostel stammen[9].

  • Nachrichten über die Kölner Malerschule – Der Meister der Passion bei Herrn Stadrath Lyversberg in Köln. (Kunstblatt 05/02/1833). In: Morgenblatt für gebildete Leser, Band 27 Verlag J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1833
  • J. J. Merlo: Denkwürdige Männer. Für Straßennamen in der Kölner Neustadt. In: Kölnische Volkszeitung und Handelsblatt, Jg. 1889, Nr. 323 (aufgerufen bei wikisource [1])
  • C. Aldenhoven: Geschichte der Kölner Malerschule. Nöhring, Lübeck 1902, S. 227 ff.
  • vgl. Th. Asher: Der Meister der Lyversberger Passion. In: Monatshefte für Kunstwissenschaft, 2.1909, S. 579-58
  • vgl. A. Schnütgen: Tafelgemälde aus der Schule der Lyversberger Passion. In: Zeitschrift für christliche Kunst Pt. 2 (1889) S. 371-372
  • B. Berenson: The Florentine Painters of the Renaissance. G. P. Putnam’s Sons, New York / London 1909 (3. Auflage)
  • vgl. dazu N. Scheider: Jan van Eyck Der Genter Altar. Fischer 1993, S. 5-14.
  • Religious Painting. In: C. G. Herbermann (Hrsg.): The catholic encyclopedia: an international work of reference on the constitution, doctrine, discipline, and history of the catholic church; New York, 1917.
  • Meister der zwölf Apostel. In: H. W. Singer, H. A. Müller (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten Bildenden Künstler (3. Band) Frankfurt am Main 1921

  • Normdaten: PND: 118580361 (PICA) | WP-Personeninfo}