Meister des Riedener Altars –

Als Meister des Riedener Altars wird ein namentlich nicht bekannter gotischer Maler bezeichnet, der im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts in Bayerisch-Schwaben, eventuell in Kempten, Memmingen oder auch im Kloster Ottobeuren tätig war. Der Meister erhielt seinen Notnamen nach einem von ihm um 1470 geschaffenen Altar, der sich bis 1812 in der Marienkirche in Rieden am Forggensee befand. Dieses in der Kunsthistorik als Riedener Altar bekannte Werk ist heute in der Staatsgalerie des Hohen Schlosses in Füssen zu sehen.Der frühe Stil des Meisters zeigt den Einfluss der Tradition seiner Vorgänger in der Region, wie auch den Einfluss französischer Buchmalerei seiner Zeit, deren Stil auch noch in den ihm als spätere Werke zugeschriebenen Bildern wie der Günzburger Verkündigstafel zu finden ist. In Kaufbeuren sind ihm die um 1480 für die Klosterkirche der Franziskanerinnen geschaffenen neun Tafelbilder mit Kreuzwegdarstellungen zugeordnet. Einige dem Meister ebenfalls durch Stilvergleich weiter zugeschriebene Werke finden sich im Diözesan-Museum in Rottenburg am Neckar.

  • A. Stange: Deutsche Malerei der Gotik Band 8. Schwaben in der Zeit von 1450 bis 1500. München und Berlin 1957
  • W. Deutsch: Der älteste Riedener Altar. In: U. Friederich-Keitel, R. Keitel (Hrsg.): Rieden im Rosengarten 1290-1990. Schwäbisch Hall 1990, S. 67-102
  • K. Kraft: Die Kunstdenkmäler von Bayern: Landkreis Günzburg. München 1993
  • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Göttingen 2000 (Fussnote 974)
  • K. Pörnbacher: Der Kreuzweg der heiligen Crescentia von Kaufbeuren. Lindenberg i Allgäu 2008
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Meister der Legende des Heiligen Augustinus –

Als Meister des Heiligen Augustinus oder Meister der Legende des Heiligen Augustinus wird ein Maler aus dem Flandern der Spätgotik bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler war ungefähr 1480 oder 1490 in Brügge tätig. Er ist benannt nach den von ihm geschaffenen Bildern mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus, wovon heute der erhaltene Mittelteil eines Flügelaltares im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen ist.

Inhaltsverzeichnis

  • Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus, ca. 1490, The Cloisters Collection, Metropolitan Museum of Art, New York (61.199), Fragment des Mittelteils eines Flügelaltars
  • Christus mit Johannes d. Täufer, St. Augustinus, St. Quirinnius and St. Andreas, ca. 1490, Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen, Fragment der Außenseite eines Altarflügels
  • Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus, ca. 1490, National Gallery of Ireland, Dublin, Fragment eines Altarflügels
Des Weiteren wird dem Meister des Heiligen Augustinus z.B. das Portrait eines Mannes, heute in Privatbesitz[1], zugeordnet.

Der Meister (der Legende) des Heiligen Augustinus aus dem Brügge des 15. Jahrhunderts ist von dem in der Kunsthistorik verwirrend ebenfalls Meister des Heiligen Augustinus genannten Freskenmaler des 13. Jahrhunderts zu unterscheiden.

  • Auktionshaus Christie's, Verkauf Mai 1992, Los 122
    • U. Thieme, F. Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37, E. A. Seemann 1909/1950
    • Master of Saint Augustine: Scenes from the Life of Saint Augustine (61.199). In: Heilbrunn Timeline of Art History. New York: The Metropolitan Museum of Art, ab 2000 (On-Line)

    • Master of Saint Augustine: Scenes from the Life of Saint Augustine (61.199) The Metropolitan Museum of Art, ab 2000 61.199 (aufgerufen April 2010, Englisch)
    Normdaten: PND: 131565028 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des Göttinger Barfüßeraltars –

    Als Meister des Göttinger Barfüßeraltars wird der gotische Maler bezeichnet, der um 1424 ein übergroßes Altargemälde für die franziskanische Barfüßerkirche in Göttingen geschaffen hat[1]. Die Kirche wurde zwischen 1820 und 1824 abgerissen, der Altar ist heute „Prunkstück“ des Niedersächsischen Landesmuseums in Hannover[2]. Mit einer Breite von 7,87 Meter und einer Höhe von 3,06 Metern ist der Barfüßeraltar der größte erhaltene gotische Altar Niedersachsens[3].

    Inhaltsverzeichnis

    Der namentlich nicht bekannte Maler des Barfüßeraltars wird auch Meister der Hildesheimer Magdalenenlegende genannt, nach einem weiteren ihm zugeschriebenen Werk, das als sein erstes nachweisbares Werk gilt[4].

    Der Stil des Meisters des Göttinger Barfüßeraltars zeigt Einflüsse des Meisters der goldenen Tafel von Lüneburg (um 1415), einige Hintergrundszenen des Barfüßeraltars lassen einen Anklang des Wildunger Altars (von 1403) des Conrad von Soest erkennen. Die Werke des Meisters sind letzte Vertreter des Weichen Stils im Norden Deutschlands.

    • Barfüßeraltar (ehemaliger Altar in der Barfüßerkirche in Göttingen), um 1424[5]
      • Linker Innenflügel: Sechs Szenen aus dem Marienleben
      • Mitteltafel: Kreuzigung und zwei Szenen der Passion, Hlg. Georg und Hlg. Franziskus
      • Rechter Innenflügel: Glaubensbekenntnis der Apostel (nahezu lebensgroße auf Schriftbändern das Glaubensbekenntnis verkündende Apostel)[6][7]
      • Außenflügel: Werktagsseite (u.a. weitere Apostelgestalten, Jesus im Tempel, Pieta) [8]
    • Magdalenenlegende (ehemaliger Hochaltar der Magdalenenkirche in Hildesheim), um 1416
      • Szenen der Magdalenenlegende: Die auf verschiedene Museen verteilten Fragmente zeigen Szenen der Magdalenenlegende. So findet sich z.B. in der Staatsgalerie Stuttgart ein Noli me tangere (Rühr mich nicht an) [9], das Jesus nach der Auferstehung mit Magdalena darstellt in einem durch reiche Details naturnahen Garten. Obwohl der etwas starre Stil der Bilder erkennen lässt, dass der Maler wohl keinen Einfluss außerhalb der norddeutschen Region verarbeitete, so zeigt sich hier jedoch sein Interesse an der bildlichen Darstellung der Realität. Die Bilder der Magdalenenlegende gelten als das erste nachweisbare Werk des Meisters[10].

    Auf der Mitteltafel des Barfüßeraltars sind unter dem Kreuz kniend zwei Mönche dargestellt. Durch ihnen beigegebene Spruchbänder mit Namensinschriften ist der linke als Bruder Luthelmus (lat. frater luthelmus) benannt, durch eine zweite Inschrift auf dem Rahmen als Abt des Barfüßerklosters zur Zeit der Anfertigung identifiziert[11]. Der andere Mönch wird als He(inrich) von Duderstadt bezeichnet. Dieser nicht weiter nachzuweisende Mönch wurde zuerst als der Maler des Altars identifiziert, eine These, die sich jedoch nicht durchsetzte.

  • R. Behrens: Der Göttinger Barfüßeraltar: Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts. Bonn, 1939 (Dissertation Göttingen 1937)
  • B. Hartwied: Neuer Schwung für alte Flügel - Wandlungen des Barfüßer-Altars im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover wiedergewonnen. In: Das MuseumsMagazin 2009 Niedersächsischen Landesmuseum, 2009, S.24f.
  • M. Schawe: Ikonographische Untersuchungen zum Göttinger Barfüßeraltar von 1424 – Der geschlossene Zustand. (Dissertation Göttingen 1967), Göttingen 1989, S.67
  • R. Behrens: Ein Magdalenen-Altar des Göttinger Barfüßer Meisters. In: nbk 1 (1961), S.159ff.
  • R. Behrens: Der Göttinger Barfüßeraltar: Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts. Bonn, 1939 (Dissertation Göttingen 1937)
  • vgl. z.B. H. Breuer: Die franziskanische Immaculata-Lehre, ihre Wende unter Duns Scotus. Überlegungen zur Ikonographie des Göttinger Barfüßeraltars (1424). (Libelli Rhenani), Köln 2007
  • K. Herbers, R. Plötz: Der Jakobuskult in "Kunst" und "Literatur": Zeugnisse in Bild, Monument, Schrift und Ton. Gunter Narr Verlag, 1998, S. 38
  • M. Schawe: Zur Alltagsseite des Göttinger Barfüßeraltars von 1424. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 27 (1966), S.63-84
  • vgl. z,B. Staatsgalerie. In: Branscheid: Baedeker Allianz-Reiseführer Stuttgart. Baedeker, 2008
  • R. Behrens: Ein Magdalenen-Altar des Göttinger Barfüßer Meisters. In nbk 1 (1961), S. 159ff.
  • C. G. Heise: Norddeutsche Malerei, Studien zu ihrer Entwicklungsgeschichte im 15. Jahrhundert von Köln bis Hamburg. (Dissertation Kiel). Kiel 1916
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    Meister des Codex Manesse –




    Meister des Codex Manesse: Sängerkrieg auf der Wartburg


    Meister des Codex Manesse: Walther von der VogelweideAls Meister des Codex Manesse werden die namentlich nicht bekannten mittelalterlichen Maler bezeichnet, die ungefähr zwischen 1300 und 1340 beauftragt waren, die ganzseitigen Bilder zu der Liederhandschrift Codex Manesse zu erstellen. Ihre Porträts von Minnesängern zählen zu den Meisterwerken gotischer Buchmalerei.Es handelt sich um mehrere Miniaturenmaler. Der sogenannte Maler des Grundstockes der Manessischen Liederhandschrift erstellte mit 100 Miniaturen den Hauptanteil wohl zwischen 1300 und 1315. Er malte sie in sehr einheitlichem Aufbau in kräftiger Deckfarbenmalerei. Die restlichen 27 Bilder wurden dann von drei oder vier[1] anderen Maleren erstellt, die als Nachtragsmaler der Manessischen Liederhandschrift bezeichnet werden. Sie malten diese etwas blasser erscheinenden Bilder mehr mit gemischten Farben. Insgesamt macht kunstvolle Gestaltung der Schrift und prächtige Farbgebung der Illustrationen den Codex Manesse zu einem sehr kostbaren mittelalterlichen Gesamtwerk.

    • I. F. Walther (hrsg. und erl. unter Mitarbeit von G. Siebert): Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Eine Einführung. 2. Auflage. Insel, 1988



     Commons: Codex Manesse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • vgl. „Manessische Liederhandschrift“. In: Microsoft Encarta 2009
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    Meister des Altars von Arboga –

    Als Meister des Altars von Arboga wird der in Lübeck zwischen 1490 und 1525 wirkender Künstler benannt. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notname nach seinem Hauptwerk, dem Altar in Arboga in Schweden.Die Kunstwissenschaft vermutet das Bildschnitzer und Bildmaler des Altars zwei verschiedene Personen waren. Daher kann dann Meister des Altars von Arboga den Maler des Altars von Arboga bezeichnen oder mit Meister des Altars von Arboga auch der Bildschnitzer des Altars gemeint sein[1].

    Der Kunsthistoriker Walter Paatz rühmt die Bildschnitzarbeiten des Altars von Arbogase Arbeit als ausgesprochen eindrucksvoll und zieht den Vergleich zu dem Maria-Magdalenen-Altar und dem Thomas-Altar im St.-Annen-Kloster Lübeck, nach 1520 entstanden. Er sieht in dem Bildschnitzer einen Gehilfen von Henning von der Heyde, der bereits um 1490 am Altar von Rytterne an den Passionsreliefs seine Handschrift gezeigt haben soll. Nach Paatz ist auch die Predella des Fronleichnams-Altars (1498) aus dem Burgkloster in Lübeck aus seiner Hand. Paatz ordnet ihm auch den Altar von Aspeboda, eine Madonna aus Tyresö im Schwedischen Nationalmuseum, eine Anna selbdritt aus Vaerøy im Museum Tromsø, einen Altar aus Pönal im Museum von Reval, den Marienaltar mit der Einhornjagd im Lübecker Dom und das Mittelrelief des Altars in der Marienkirche in Bad Segeberg als selbständige Arbeiten zu.[2]

    Die Malereien an den Flügeln des Altars von Arboga werden vom Stil mit denen des Meister von 1473 am Kreuzigungsaltar der Lübecker Jakobikirche verglichen. Auch die Arbeit am Altar von Opdal oder die Flügel des Altars in Vevring in Norwegen könnten aus der Hand des Meisters sein.[3]

  • Thieme-Becker Band 37, Leipzig 1950, führt daher zum gleichen "Lemma" nacheinander zwei Einträge auf, den ersten für den Bildschnitzer, den zweiten für den Maler
  • Wolfgang Paatz: Bernt Notke und sein Kreis. Berlin 1939
  • H. Busch: Meister des Nordens. Die altniederdeutsche Malerei 1450-1550. Hamburg 1940
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