Meister der Rückseite des Verduner Altars –




Meister der Rückseite des Verduner Altars: Rückseite des Verduner Altars, Stift Klosterneuburg, um 1330Als Meister der Rückseite des Verduner Altars wird der namentlich nicht bekannte gotische Maler bezeichnet, der um 1324 oder 1331 die Bilder auf der Rückseite des Verduner Altars im österreichischen Stift Klosterneuburg geschaffen hat. Die vier Gemälde wurden 1331 nach einem Brand dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Emailwerk des Nikolaus von Verdun beim Umbau zu einem Flügelaltar als Rückseite hinzugefügt. Diese Bilder zählen zu den ältesten Werken der Tafelmalerei im mittleren Europa.

Inhaltsverzeichnis

Auf der Rückseite des Verduner Altars sind die Kreuzigung Christi und der Ostermorgen[1] dargestellt, sowie der Tod Mariens und ihre himmlische Krönung. Die Bilder sind in der Komposition an byzantinische Malerei angelehnt. Es zeigen sich erste Einflüsse der neuen Richtung der italienischen Malerei, insbesondere der Malweise Giottos. Die Eleganz der Figuren lässt weitere Kenntnisse französischer und englischer Malerei des frühen 14. Jahrhunderts erkennen.

  • Rückseite des Verduner Altars, Stift Klosterneuburg (~1331)
Neben der Rückseite des Verduner Altars sind wohl fast keine weiteren Werke des Meisters dieser Bilder erhalten, es wird ihm folgendes weiteres Werk zugeschrieben:
  • Passionsaltar, Stiftsmuseum Stift Klosterneuburg (~1340)

  • F. Röhrig: Der Verduner Altar. Wien, München 1955
  • F. Röhrig: Der Verduner Altar. 7., neu bearb, Auflage, Klosterneuburg, Wien 1995
  • F. Röhrig: Der Verduner Altar. 8., neu bearb, Auflage, Klosterneuburg, Wien 2004

  • F. Röhrig: Der Verduner Altar. 8., neu bearb, Auflage, Klosterneuburg, Wien 2004 S. 151
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    Meister des Zweder van Culembourg –




    Initialen aus dem Hoya-Misale auf einer deutschen Briefmarke, 2009[1]Der Meister des Zweder van Culembourg war ein im Utrecht des Mittelalters zwischen ungefähr 1420 bis ungefähr 1440 tätiger Buchmaler. Der unbekannte Meister erhielt seinen Notnamen nach dem Wappen eines Bischofs, das er diesem auf einer Miniatur einer Kreuzigungsszene zur Seite stellte; dieses Stifterwappen soll diesen Kleriker als Zweder van Culemborg identifizieren[2], einen Bischof aus der niederländischen Stadt Culemborg. Dieser hatte vermutlich beim Meister ein Missale in Auftrag gegebenen, in dem das Bild und 12 weitere (von insgesamt 16) Bilder aus der Hand des Meisters enthalten sind. In älterer Literatur ist der Maler auch als Meister Pancracius bekannt.

    Inhaltsverzeichnis

    • Missale, Brixen (Bressanone), Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminar der Diözese Bozen (Signatur MS. C.20(N.62))
    Neben dem Missale des Zewder van Culemborg werden dem Meister noch Illuminationen in anderen Manuskripten zugewiesen, z.B.
    • Getijdenboek (Stundenbuch), Utrecht, Universiteitsbiliotheek MS. 1037 (2.E.19)
    • Getijdenboek van de Meester van Zweder van Culemborg (Stundenbuch), Den Haag, Koninklijke Bibliotheek Signatuur 79 K 2
    • Utrecht bible of the Master of Zweder van Culemborg (Bibel), Cambridge, The Fitzwilliam Museum Museum Accession Number: MS 289

    • Pieter Lodewijk Muller: Sweder von Culemborg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37. Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 257 f.

  • Serie "Weihnachten". Kirchenschätze - Initialen aus dem Hoya-Misale auf bundesfinanzministerium.de
  • s. Master of Zweder van Culemborg. In: The Grove Dictionary of Art. Macmillan 2000 (englisch)
  • Normdaten: PND: 119132095 (PICA) | WP-Personeninfo}

    BalaamMeister –




    Balaam-Meister: Miniatur aus der Wenzelsbibel um 1400Als Balaam-Meister oder Meister des Bileam[1] wird einer der Buchmaler bezeichnet, die um 1400 die Wenzelsbibel ausgemalt haben. Der auch Meister der Balaam-Erzählung der Wenzelsbibel[2] genannte Künstler ist namentlich nicht bekannt. Er erhielt seinen Notnamen nach den vom ihm geschaffenen Miniaturen, die den Bileam aus dem Buch Numeri darstellen. Die Bücher Deuteronomium und Josua in der Wenzelsbibel sind ebenfalls von ihm illuminiert. Insgesamt malte er vermutlich mehr als 125 Seiten aus.Wahrscheinlich war der Baalam-Meister ein südostdeutscher Buchmaler und zeigt Betonung von skulpturartigen Großfiguren und Anlehnung an einen traditionellen Stil, wie er z.B. auch bei Konrad von Wittingau zu finden ist. Die Miniaturen des Meisters setzten sich durch ihre hellere Farbengebung von anderen, in jüngerer Maltechnik geschaffenen Bildern anderer Maler der Wenzelsbibel ab. Die Ausführung seiner Arbeit variiert in ihrer Qualität.Wie alle in der sog. Wenzelswerkstatt tätigen Künstler folgte der Baalam-Meister den auf den Seiten teilweise noch zu findenden Anweisungen, welche und wie eine Szene bildlich zu gestalten ist. Dies deutetet auf seine Arbeit unter einer Werkstattleitung hin, die die Gesamtausgabe der Wenzelsbibel koordinierte.

  • G. Schmid: Malerei bis 1450. In: K.M. Swoboda (Hrsg.): Gotik in Böhmen. München 1969, S. 167-321
  • J. Fajt (Hrsg.): Karl IV. Kaiser von Gottes Gnaden, Kunst und Repräsentation des Hauses Luxemburg 1310-1437. Katalog zur Ausstellung auf der Prager Burg 2006. Deutscher Kunstverlag 2006, S. 339, 486f., 515
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