Meister von Coëtivy –

Als Meister von Coëtivy wird ein Buchmaler und Maler bezeichnet, der zwischen 1455 und 1477 im mittelalterlichen Frankreich tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach einem von ihm für Olivier de Coëtivy und seine Frau Marie de Valois, Tochter von Charles VII. gemalten Stundenbuch.[1]Dem Meister von Coëtivy werden neben der Illumination von Manuskripten Werke für Auftraggeber aus dem Umkreis des französischen Königshofes in verschiedensten Formaten zugeordnet wie z. B. Gemälde, Entwürfe für Wandteppiche und Glasmalerei. Mehr als 30 Arbeiten aus seiner Hand sind erhalten, davon alleine fünf von ihm illustrierte Ausgaben von Consolatio philosophiae (Der Trost der Philosophie), von Boethius sowie das Tafelbild der Erweckung des Lazarus.[2]




Der Tod von Troilus, Achilles und Paris, Wandteppich nach einen Entwurf des Meister von Coëtivy (zugescrhrieben), um 1480, aus dem Zyklus Trojanischer KriegDem Meister von Coëtivy werden u.a. folgende Werke zugeordnet[3]
  • Stundenbücher z. B. in
    • Wien, Staatsbibliothek
    • Paris, Bbliothèque nationale
    • Baltimore, Walters Gallery
    • Kopenhagen, Ny kongelig Samling
  • Weltliche Texte, z. B.
    • Antike Geschichte bis Caesar. Paris, Bibliothèque. nationale.
    • Titus Livius. Paris, Ass. nat.)
    • Boethius Trost der Philosophie. Paris, Bibliothèque. nationale. ; New York, P. Morgan Lib.)
    • Dantes Dvinia Comoedia. Paris, Bibliothèque. nationale.
    • Augustinus Gottesstaat. Mâcon, Bibliothèque municipale
  • Tafelbilder z. B.
    • Auferstehung des Lazarus. Paris, Louvre
  • Glasfenster z. B.
    • Christus mit Maria und Johannes dem Evangelisten. Paris, Saint-Séverin
  • Wandteppiche z. B.
    • Der Trojanische Krieg (Entwurfszeichugnen). Paris, Louvre, Département des Arts graphiques
    • Zerstörung von Jesusalem. Lyon, Musée des Arts décoratifs
    • Der Trojanische Krieg. London, Victoria und Albert Museum
    • Der Trojanische Krieg. Zamorra, Kathedrale

  • Wien, Staatsbibliothek
  • N. Reynaud: La Resurrection de Lazare et le Maitre de Coetivy. In: La Revue du Louvre et des Musees de France. Band 15, 1965, S. 171–182
  • Maître de Coëtivy. In: M. Laclotte, J.-P. Cuzin, A. Pierre: (Larousse) Dictionnaire de la peinture. Larousse, Paris 2003; mit einigen Ergänzungen
  • Normdaten: PND: 135767210 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des Cadolzburger Altars –

    Der Meister des Cadolzburger Altars war ein in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts tätiger deutscher Maler.Der heute nicht mehr namentlich bekannte Maler erhielt seinen Notnamen nach einem „Kreuzigungsaltar“ aus der Stadtkirche von Cadolzburg, der 1873 von der Gemeinde dem damaligen Kronprinz Friedrich von Preußen als Geschenk überreicht worden ist und sich heute im Jagdschloss Grunewald in Berlin befindet. Die dazugehörenden Standflügel mit Darstellungen der Heiligen Urban und Sigismund verblieben in der Kirche und sind dort 1945 verbrannt.Der wohl in Nürnberg tätige Maler scheint durch die böhmische Malerei beeinflusst worden zu sein und war möglicherweise ein Schüler des sogenannten Meisters des Deichsler-Altars. Darüber hinaus orientierte er sich offensichtlich auch am sogenannten Meister des Bamberger Altars, dem der Altar früher zugeschrieben war. Weitere Werke konnten ihm bis heute nicht zugewiesen werden.

    • Alfred Stange, Die deutschen Tafelbilder vor Dürer. Bd. III. Kritisches Verzeichnis, München 1978, S. 32
    • Helmut Börsch-Supan, Jagdschloß Grunewald, Berlin 1981 S. 34, 36, 37
    }

    WiltonDiptychon –

    (Weitergeleitet von Meister des Wilton-Diptychons)Das Wilton-Diptychon ist ein zwischen 1395 und 1399 entstandenes Altarbild. Das mit Tempera auf Eiche gemalte Bild ist ca. 47 x 60 cm groß. Es befindet sich in der National Gallery in London.



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    The Wilton Diptych (Right).jpg
    Das Wilton-Diptychon
    Tempera auf Eiche, je Flügel 47.5 × 29.2 cm

    Das Diptychon wurde von Richard II. in Auftrag gegeben. Richard II. ist auf der linken Seite kniend im Kreis von drei Heiligen dargestellt, einer ist Johannes der Täufer. Auf der rechten Seite sieht man eine Madonna mit dem Kind umgeben von Engeln. Auf der Außenseite ist das Wappen von Richard II zu sehen.Das Bild stellt symbolisch die Beleihung des Königs mit England durch das Christuskind dar. Es kann als ein Zeichen des „gottgegebenen“ Anspruchs der Krone auf weltliche Vorherrschaft vor der Kirche interpretiert werden.

    Der Name des Malers des Wilton-Diptychons ist nicht bekannt. Er wird daher mit dem Notnamen Meister des Wilton-Diptychons bezeichnet.

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    Meister des Altars von Heisterbach –

    Der Meister des Altars von Heisterbach ist ein spätgotischer Maler, der um 1440 in Köln arbeitete. Der Name dieses manchmal als Schüler von Stephan Lochner gesehenen Künstlers[1][2] ist nicht bekannt. Er erhielt seinen Notnamen nach seinem dreiteiligen Altar, den er vor 1448 für das Kloster Heisterbach bei Bonn geschaffen hat.[3] Nach Auflösung des Klosters 1806 blieben davon zwei gemalte Flügel erhalten, der Verbleib des wohl geschnitzten Mittelteils ist nicht bekannt.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister des Altars von Heisterbach wird zur Kölner Schule gerechnet.

    • Die erhaltenen Teile des Heisterbacher Altars zeigen in der Innenseite Szenen aus dem Leben Jesu und im geschlossenen Zustand Heilige wie St. Ursula oder St. Gereon. Sie werden heute in Köln im Wallraf-Richartz-Museum, in München in der Alten Pinakothek und mehreren anderen Museen in Deutschland aufbewahrt.
    • Das Bild Kreuzigung des Meister des Altars von Heisterbach ist in Privatbesitzt[4].

    Der Meister des Altars von Heisterbach wird wegen seiner Interpretation des Weichen Stils nicht zu den führenden Vertretern der Kölner Schule gezählt und steht auch in der Kunstfertigkeit seiner Ausführung anderen Meistern wohl etwas nach; trotzdem können Betrachtung und Analyse seiner Bilder Einblick in die Entwicklung der Malerei im Köln der Zeit vor Stephan Lochner geben[5]. Den Heisterbacher Altar allerdings als mögliches Frühwerk Lochners selbst zu sehen bleibt sehr umstritten[6].

  • so z.B. A. L. Plehn: Prinzipien Deutscher und Italienischer Farbenverteilung. Strassburg, Heitz & Mündel, 1911, S. 60
  • anders Master of the Heisterbach Altar. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press 2002
  • Master of the Heisterbach Altar. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press 2002
  • zuletzt verkauft durch Auktionshaus Christie's, London, Juli 2008, Verkauf 7610 Los 256
  • vgl. z.B. R. Liess: Der Heisterbacher Altar. Bramsche, Rasch Verlag 1998
  • M. Wolfson: Vor "Stefan Lochner"? Über den Maler des Kölner Dombildes und den Meister des Heisterbacher Altares. In: F. G. Zehnder (Hrsg.): Stefan Lochner, Meister zu Köln: Herkunft, Werke, Wirkung: eine Ausstellung des Wallraf-Richartz-Museums. Köln 1993. S. 97-107
    • Artikel: Master of the Heisterbach Altar. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford, Oxford University Press 2002
    • R. Liess: Der Heisterbacher Altar. Bramsche, Rasch Verlag (1998)

    • Kreuzigung (englisch Crucifixion) – Abbildung zur Auktion Christie's London: Juli 2008 Los 256 bei artnet.de
    • Kreuzigung (englisch Crucifixion) – Abbildung durch das Auktionshauses Christie's London: Juli 2008 Los 256 - mit Liste der Museen, die Teile des Altars von Heisterbach ausstellen (englisch)
    Normdaten: PND: 128904992 (PICA) | WP-Personeninfo}