Meister der Lyversberger Passion –




Meister der Lyversberger Passion: Passionstafel, um 1464, KölnMit Meister der Lyversberger Passion (auch Meister der Lyversberg-Passion oder Meister der Lyversbergischen Passion) wird ein Maler der Kölner Spätgotik bezeichnet, der vermutlich um 1464 oder 1466 in Köln einen Passionsaltar malte.

Inhaltsverzeichnis

8 Tafeln des Passionsaltars des Meisters der Lyversberger Passion kamen im 19. Jahrhundert in den Besitz des Kölner Kaufmanns Jakob Johann Nepomuk Lyversberg[1] und gaben dem namentlich nicht bekannten Meister so seinen Notnamen.[2] Die nachfolgende Kunstgeschichte erkannte in weiteren Werken die Hand dieses Meisters[3][4], obwohl die genaue Gruppierung von Bildern und die Abgrenzung der Werke des Meisters und seiner Werkstatt z. B. vom Meister des Marienlebens nicht eindeutig bestimmbar schien[5].

Der Meister der Lyversberger Passion war mit anderen zeitgleichen Malern der Kölner Malerschule wie eben dem Meister des Marienlebens oder z. B. dem Meister der Georgslegende unter dem Einfluss neuer niederländischer Malerei bedeutend für die Weiterentwicklung eines neuen Stils im Kölner Raum nach der von Stephan Lochner dominierten Periode. Wenn Lochner von Robert Campin Impulse erhalten haben kann, so kann man im Werk des Meister der Lyversberger Passion die Impulse von Campins Schülern wie Rogier van der Weyden oder Jan van Eyck erkennen. Eventuell hatte der Meister der Lyversberger Passion eine Lehrzeit in den Niederlanden hinter sich gebracht. Besonders in seinen mit absoluter Präzision im Hintergrund der Bilder gemalten Landschaftsdetails oder Details der Räumlichkeiten kann man solchen Einfluss erkennen[6], diese Details zeigen wie im Werk von van Eyck die Wegbewegung von schematischer Darstellung der Gotik zu einer Gestaltung der Natur in den Bildern durch Beobachtung.[7] Trotzdem scheint der Meister der Lyversberger Passion dem durch die Scholastik geprägten Glaubensbildern seiner Zeit noch weit näher zu stehen als seine niederländischen Vorbilder.[8]

  • Passionstafeln, Wallraf-Richartz-Museum, Köln WRM 143-150
Dem Meister der Lyversberger Passion oder seiner Schule wurde auch ein Werk mit der Darstellung der 12 Apostel und Johannes dem Täufer in der Alten Pinakothek in München zugeschrieben. Dieses Werk kann aber auch von einem eigenständigen Meister der zwölf Apostel stammen[9].

  • Nachrichten über die Kölner Malerschule – Der Meister der Passion bei Herrn Stadrath Lyversberg in Köln. (Kunstblatt 05/02/1833). In: Morgenblatt für gebildete Leser, Band 27 Verlag J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1833
  • J. J. Merlo: Denkwürdige Männer. Für Straßennamen in der Kölner Neustadt. In: Kölnische Volkszeitung und Handelsblatt, Jg. 1889, Nr. 323 (aufgerufen bei wikisource [1])
  • C. Aldenhoven: Geschichte der Kölner Malerschule. Nöhring, Lübeck 1902, S. 227 ff.
  • vgl. Th. Asher: Der Meister der Lyversberger Passion. In: Monatshefte für Kunstwissenschaft, 2.1909, S. 579-58
  • vgl. A. Schnütgen: Tafelgemälde aus der Schule der Lyversberger Passion. In: Zeitschrift für christliche Kunst Pt. 2 (1889) S. 371-372
  • B. Berenson: The Florentine Painters of the Renaissance. G. P. Putnam’s Sons, New York / London 1909 (3. Auflage)
  • vgl. dazu N. Scheider: Jan van Eyck Der Genter Altar. Fischer 1993, S. 5-14.
  • Religious Painting. In: C. G. Herbermann (Hrsg.): The catholic encyclopedia: an international work of reference on the constitution, doctrine, discipline, and history of the catholic church; New York, 1917.
  • Meister der zwölf Apostel. In: H. W. Singer, H. A. Müller (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten Bildenden Künstler (3. Band) Frankfurt am Main 1921

  • Normdaten: PND: 118580361 (PICA) | WP-Personeninfo}

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