Hans Bornemann (Maler) –




Bornemann: Altarflügel in St. Nikolai in LüneburgHans Bornemann (nachgewiesen in der Zeit von 1448 bis 1469; † ca. 1474 wohl in Hamburg) war ein Hamburger Maler des Spätmittelalters.

Der erste urkundliche Nachweis im Jahr 1448 benennt ihn mit vollem Namen als Erbschaftsbesitzer eines Grundstückes in Hamburg. Jedoch findet sich bereits 1444 eine Erwähnung im Testament des nur in Urkunden nachweisbaren Malers Conrad von Vechta, die einen Werkstattmitarbeiter Hans bedenkt. In diesem Testament wird ihm ein wertvoller Umhang und die Hälfte seiner (von Vechtas) kunst vermacht.Der Großteil seiner erhaltenen Werke befindet sich in Lüneburg. Dennoch gilt Bornemann als Hamburger Maler, denn hier hatte er seinen Wohnsitz und war Mitglied des Maleramtes.Hans Bornemann war einer der Stifter der Bruderschaft der Lukasgilde in Hamburg. Unter dem Namen des Evangelisten Lukas hatten sich auch in anderen Städten dieser Zeit die Maler zu sozialen Netzwerken zusammengeschlossen. Für den Rat der Stadt Hamburg war er unter anderem auch in dessen Repräsentanz in Stade tätig. Im Hamburger Rathaus schuf er siebzehn Fürstenbilder. Diese sind lediglich urkundlich erwähnt und nicht erhalten.Einen Teil seiner Ausbildung erhielt Bornemann wahrscheinlich in den Niederlanden, wohl im Einflussbereich der Werkstatt von Robert Campin bzw. des Meisters von Flémalle. Beeinflusst durch die für die Zeit modernen niederländischen Anregungen brachte Hans Bornemann eine neue künstlerische Darstellungsweise nach Norddeutschland, die der Kunsthistoriker Hans-Georg Gmelin als 'eine neue Beobachtung der Wirklichkeit' bezeichnet hat. So schuf Bornemann in den Jahren zwischen 1444 und 1447 auf dem Heiligentaler Altar mit dem Panorama Lüneburgs im Hintergrund die erste topografisch getreue Stadtansicht Norddeutschlands. Vergleichbar ist diese Leistung mit der Darstellung des Genfer Sees auf der Tafel des wunderbaren Fischzuges Petri von Konrad Witz.Nach Bornemanns Tod heiratete seine Witwe Gherburg 1475 den jüngeren Maler Hinrik Funhof, der so die Werkstatt übernehmen konnte. Da es den Malerwitwen nicht länger als ein Jahr gestattet war, die Werkstatt selbst zu führen, muss Bornemann demnach 1474 gestorben sein.Der Hamburger Maler Hinrik Bornemann war der gemeinsame Sohn mit seiner Frau Gherburg.

  • Hochaltar der Nikolaikirche in Lüneburg, sogennanter Lamberti-Altar
  • Tafeln des ehemaligen 'Heiligentaler Altars' im Chorumgang der Lüneburger Nikolaikirche
  • Vier Miniaturen in dem neueren Sachsenspiegel in der Ratsbücherei Lüneburg
  • Ansgartafel in der Hamburger Hauptkirche Sankt Petri

  • Helmut Reinecke, Der Maler Hans Bornemann, in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Bd. 5, 1938, S. 204-229
  • Hans-Georg Gmelin, Hans Bornemanns künstlerische Stellung und Nachwirkung in Nordwestdeutschland, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Bd. 8, 1969, S. 109-146
  • Stephan Kemperdick, Zum Werk des Johannes Bornemann. Überlegungen zu Chronologie und Vorbildern, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Bd. 33, 1994, S. 57-86
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