Meister der goldenen Tafel –




Meister der Goldenen Tafel: Anbetung der Könige, um 1410/1418. Niedersächsisches Landesmuseum HannoverAls Meister der Goldenen Tafel wird der gotische Maler bezeichnet, der zwischen 1410 und 1418 die Bilder für die „Goldene Tafel“ der Miachaeliskirche in Lüneburg schuf.

Inhaltsverzeichnis

Die „Goldene Tafel“ war ein hölzerner Hochaltar und kostbarer Reliquienschrein. Sie war mit Schnitzwerk wie Heiligenfiguren und mit Malerei mit Szenen aus dem Leben Jesu geschmückt. Große Teile des vergoldeten Altars gingen 1698 durch einen Kunstraub verloren, seine beiden Flügel mit den Gemälden des Meisters der Goldenen Tafel sind heute im Landesmuseum Hannover zu sehen. Sie gelten als ein bemerkenswertes Beispiel der Kunstfertigkeit in der Spätgotik im Norden Deutschlands, vor allem in Betrachtung der zum Teil rekonstruierbaren[1] Kombination von Schnitzerei und Malerei zu einem „Gesamtkunstwerk“, an dem auch eine hohe handwerkliche Fertigkeit im Umgang mit Gold als Werkstoff zu erkennen ist.

Der Meister der Goldenen Tafel soll ursprünglich aus Göttingen stammen[2]. Es wird angenommen, dass der Meister dann in seiner Lüneburger Werkstatt tätig war, eventuell sogar in direkter Kooperation mit dem ebenfalls anonym gebliebenen Schitzmeister des Altars[3]. Jedoch bleibt der Standort des Kunst- und Handwerksbetriebes unsicher.Es wird versucht, Ähnlichkeiten im Werk des Meisters der Goldenen Tafel mit dem Arbeitsstil des Meisters des (ehem.) Hochaltars der Marienkirche in Lübeck zu erkennen und beide gleichzusetzen.

  • vgl. z.B. Kulturstiftung der Länder in Verbindung mit dem Niedersächsischen Landesmuseum Hannover (Hrsg.): Eine Heiligenfigur der goldenen Tafel aus St. Michael zu Lüneburg. Patrimonia 2007
  • vgl. D. Denecke: Göttingen I. Geschichte einer Universitätsstadt. Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Vandenhoeck + Ruprecht 1997. S. 587
  • vgl. T. Felleckner: „Eym erbaren Hantwerke Ordinantie und Artikel gegeven …“ Vom zünftigen Lüneburger Handwerk und seiner Glanzzeit. Handwerkskammer Braunschweig- Lüneburg-Stade. O.J.
    • V. C. Habicht: Die goldene Tafel der St. Michaeliskirche zu Lüneburg. Niedersächsische Kunst in Einzeldarstellungen, Bd. 2. Angelsachsen-Verlag 1922
    • H. Reinecke: Lüneburger Buchmalereien um 1400 und der Maler der goldenen Tafel. L. Röhrscheid 1937
    • M. Kempfer. Die Farbigkeit als Kriterium für Werkstattbeziehungen dargestellt an zehn Altären aus der Zeit zwischen 1370 und 1430. In: Giessener Beiträge zur Kunstgeschichte, 2.1973, S. 7-49
    • U. Thieme u. F. Becker, H. Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Unveränderter Nachdruck der Originalausg. Leipzig, 1907 – 1950 Bd. 37. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1992.
    • Pfeiffer, Götz J.: Die Malerei der Goldenen Tafel. Ansätze zu einer Neuorientierung der Forschung, in: Kulturstiftung der Länder (Hg.): Die Goldene Tafel aus dem Michaeliskloster in Lüneburg, Hannover, 2007, S. 34-57
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