Meister von Agatharied –

Als Meister von Agatharied[1] wird der gotische Maler bezeichnet, der 1495 die heute noch in der Kirche von Agatharied in Oberbayern erhaltenen Tafelgemälde mit Darstellungen der Heiligen Agatha geschaffen hat. Die acht Bildtafeln, die die Leidensgeschichte der Martyrerin zeigen, gelten als kunstvolles Werk eines bedeutenden Vertreters der regionalen Kunst seiner Zeit. Sie waren wohl Teil eines Flügelaltars.Die Inneneinrichtung der Pfarrkirche von Agatharied wurde Anfang des 17. Jahrhunderts im Barockstil geändert. Dafür wurden frühbarocke Altäre geschaffen, in die man Teile des spätgotischen Flügelaltars des Meisters von Agatharied integrierte. Das barocke Hochaltarretabel enthält heute zwei gotische Figuren, die von kräftigen Säulen sowie den nun nicht mehr beweglichen Tafelgemälden des Meisters flankiert sind[2].

  • N. Koldehoff, S. Koldehoff : Wem hat van Gogh sein Ohr geschenkt? Alles, was Sie über Kunst nicht wissen Eichborn Verlag 2007, S. 16
  • G. von Bezold; B. Riehl (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler von Bayern (KDB), Band 1: Bezirksämter Ingolstadt, Pfaffenhofen, Schrobenhausen, Aichach, Friedberg, Dachau. München/Wien 1895/Nachdruck 1981, Tf. 206
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    Hans Bornemann (Maler) –




    Bornemann: Altarflügel in St. Nikolai in LüneburgHans Bornemann (nachgewiesen in der Zeit von 1448 bis 1469; † ca. 1474 wohl in Hamburg) war ein Hamburger Maler des Spätmittelalters.

    Der erste urkundliche Nachweis im Jahr 1448 benennt ihn mit vollem Namen als Erbschaftsbesitzer eines Grundstückes in Hamburg. Jedoch findet sich bereits 1444 eine Erwähnung im Testament des nur in Urkunden nachweisbaren Malers Conrad von Vechta, die einen Werkstattmitarbeiter Hans bedenkt. In diesem Testament wird ihm ein wertvoller Umhang und die Hälfte seiner (von Vechtas) kunst vermacht.Der Großteil seiner erhaltenen Werke befindet sich in Lüneburg. Dennoch gilt Bornemann als Hamburger Maler, denn hier hatte er seinen Wohnsitz und war Mitglied des Maleramtes.Hans Bornemann war einer der Stifter der Bruderschaft der Lukasgilde in Hamburg. Unter dem Namen des Evangelisten Lukas hatten sich auch in anderen Städten dieser Zeit die Maler zu sozialen Netzwerken zusammengeschlossen. Für den Rat der Stadt Hamburg war er unter anderem auch in dessen Repräsentanz in Stade tätig. Im Hamburger Rathaus schuf er siebzehn Fürstenbilder. Diese sind lediglich urkundlich erwähnt und nicht erhalten.Einen Teil seiner Ausbildung erhielt Bornemann wahrscheinlich in den Niederlanden, wohl im Einflussbereich der Werkstatt von Robert Campin bzw. des Meisters von Flémalle. Beeinflusst durch die für die Zeit modernen niederländischen Anregungen brachte Hans Bornemann eine neue künstlerische Darstellungsweise nach Norddeutschland, die der Kunsthistoriker Hans-Georg Gmelin als 'eine neue Beobachtung der Wirklichkeit' bezeichnet hat. So schuf Bornemann in den Jahren zwischen 1444 und 1447 auf dem Heiligentaler Altar mit dem Panorama Lüneburgs im Hintergrund die erste topografisch getreue Stadtansicht Norddeutschlands. Vergleichbar ist diese Leistung mit der Darstellung des Genfer Sees auf der Tafel des wunderbaren Fischzuges Petri von Konrad Witz.Nach Bornemanns Tod heiratete seine Witwe Gherburg 1475 den jüngeren Maler Hinrik Funhof, der so die Werkstatt übernehmen konnte. Da es den Malerwitwen nicht länger als ein Jahr gestattet war, die Werkstatt selbst zu führen, muss Bornemann demnach 1474 gestorben sein.Der Hamburger Maler Hinrik Bornemann war der gemeinsame Sohn mit seiner Frau Gherburg.

    • Hochaltar der Nikolaikirche in Lüneburg, sogennanter Lamberti-Altar
    • Tafeln des ehemaligen 'Heiligentaler Altars' im Chorumgang der Lüneburger Nikolaikirche
    • Vier Miniaturen in dem neueren Sachsenspiegel in der Ratsbücherei Lüneburg
    • Ansgartafel in der Hamburger Hauptkirche Sankt Petri

    • Helmut Reinecke, Der Maler Hans Bornemann, in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Bd. 5, 1938, S. 204-229
    • Hans-Georg Gmelin, Hans Bornemanns künstlerische Stellung und Nachwirkung in Nordwestdeutschland, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Bd. 8, 1969, S. 109-146
    • Stephan Kemperdick, Zum Werk des Johannes Bornemann. Überlegungen zu Chronologie und Vorbildern, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Bd. 33, 1994, S. 57-86
    Normdaten: PND: 135951178 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Berthold Landauer –

    Berthold Landauer (* vor 1396; † 1430/1432), war der Name eines Malers, der um 1400 in Nürnberg urkundlich belegbar tätig war. Er wurde auch als Meister Berthold oder Berchtold Landauer genannt. Erstmals wird er 1396 in städtischen Steuerlisten aufgeführt und in diesem Jahr als Bürger der Stadt aufgenommen[1]. Mehrmals taucht dann sein Name in unterschiedlicher Form in den Büchern der Stadt auf, manchmal mit Berufsbezeichnung Maler. So ist z. B. sein Wehrdienst verzeichnet[2][3].Es wurde mehrfach vorgeschlagen in Berthold Landauer den Maler des Imhoff Altars und des Deichsler-Altars zu sehen[4], da der oder die Nürnberger Malern dieser Werke namentlich nicht bekannt sind. Diese Werkzuordnung ist jedoch umstritten.Auch der Versuch, in Berthold Landauer und seinen Nachfahren Begründer einer „Nürnberger Malerdynastie“ zu sehen[5] ist inzwischen wohl veraltet und überholt.

  • Berthold Landauer. In: The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press, Inc., 2002. Online aufgerufen Feb. 2010 (Englisch)
  • vgl. z. B. M. Matheus: Stadt und Wehrbau im Mittelrheingebiet. Franz Steiner Verlag 2003. S. 74
  • siehe auch H. A. Dickinson: German Masters of Art. Frederick A. Stokes, New York 1914, S. 215
  • vgl. z. B. H. A. Dickinson: German Masters of Art. Frederick A. Stokes, New York 1914, S. 215
  • vgl. z. B. E.Redslob: Die Fränkischen Epitahien im XIV. Und XV. Jahrhundert. (Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum). U.E. Sebald, Nürnberg 1907
  • Normdaten: PND: 135972272 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des Tennenbacher Altars –

    Als Meister des Tennenbacher Altars wird ein namentlich nicht bekannter gotischer Maler des Spätmittelalters bezeichnet. Der oberrheinische Meister erhält seinen Notnamen nach dem von ihm für das Zisterzienserkloster Tennenbach im Schwarzwald gegen Ende des 15. Jahrhunderts geschaffenen Altar.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister des Tennenbacher Altars wird als Schüler der Werkstatt oder zumindest dem Umkreis von Jost Haller zugerechnet, einem Maler, der bis um 1485 in Strassburg und Saarbrücken tätig war[1]. Wie dieser ist er noch dem Weichen Stil verpflichtet, zeigt aber auch den Einfluss der zeitgenössischen niederländischen Malerei der Gotik, als z.B. in den Bildern von Robert Campin und dessen Schüler Rogier van der Weyden die realistische Darstellung von Details begonnen hatte. Typisch für die Figuren in den Bildern des Meisters des Tennenbacher Altars sind ihre „fast kindlich weichen Züge“[2].

    Die heute noch erhaltenen 15 Tafeln des Tennenbacher Altars sind auf die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe und das Augustinermuseum in Freiburg verteilt. Es sind Szenen aus der Passion Christi und ein Marienzyklus.

    • Bilder aus dem Altar des Meisters des Tennenbacher Altars bei Landeskunde Oberrhein, Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. [ZUM Internet e.V.] aufgerufen Dezember 2009.

  • vgl. dazu C. Sterling: Jost Haller - Maler zu Straßburg und zu Saarbrücken in der Mitte des 15. Jahrhunderts. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Bd. 33 (1980) S. 99-126
  • ’’Meister des Tennenbacher Altars: Kreuzigung’’ bei Landeskunde Oberrhein, Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. www.zum.de aufgerufen Dezember 2009
    • A. Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band OV. Südwestdeutschland in der Zeit von 1400 bis 1450. München/Berlin, Deutscher Kunstverlag 1951
    • Spätmittelalter am Oberrhein. Maler und Werkstätten 1450 - 1525. Band 1: Katalogband. (zur Großen Landesausstellung Baden-Württemberg, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, September 2001 - Februar 2002). Stuttgart, Jan Thorbecke Verlag 2001
    Normdaten: PND: 140726969 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister der Divisio Apostolorum –

    Als Meister der Divisio Apostolorum oder Meister des (Admonter) Apostelabschieds[1]wird ein mittelalterlicher Maler bezeichnet, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts in der Steiermark tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinem Bild, das die Diviso Apostolorum, den Apostelabschied darstellt. Das 1494 datierte Bild kommt ursprünglich aus dem Benediktinerstift Admont in Österreich und befindet sich heute in der National Gallery in Dublin in Irland.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Stil des Meister der Divisio Apostolorum zeigt den Einfluss von niederländischen, fränkischen und Salzburger Malern auf die Malerei der Steiermark seiner Zeit sowie den Einfluss des Meister des Wiener Schottenaltars und von Vorlagen Martin Schongauers auf die Kompositionen des Meisters[2].

    Der Apostelabschied (lat. divisio apostolorum) stellt die Verabschiedung der Apostel durch den auferstandenen Christus dar, bei dem in diesem Motiv christlicher Kunst der Beginn der Mission und deren Verkündigungsauftrag dargestellt wird.

    • Diviso Apostolorum, National Gallery Dublin
    • Maria mit den 14 Nothelfern, Landesmuseum Graz
    • Szenen aus dem Marienlebem, Bellvedere Wien
    Einige Experten sehen eien Verwandtschaft eines Martinsbildes (Szent Márton) von ca. 1490 in der Nationalgallerie in Prag mit dem Stil des Meister der Divisio Apostolorum[3].

  • Lempertz Köln: Auktion Collection Steinmetz. Old Master Paintings from the 15th and 16th C., Mai 2010, Köln Los 1520
  • Sven Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen Vandenhoeck & Ruprecht 2000
  • Szent Márton, Bildbeschreibung bei hektar.Projekt [1], aufgerufen Juni 2010 (Englisch oder Ungarisch)
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    Meister des ReglerAltars –




    Meister des Regler-Altars: Marienaltar, linker Flügel innen: Tempelgang Mariens. Erfurt, 15. JahrhundertAls Meister des Regler-Altars[1] werden der Bildschnitzer und der Maler des um 1465 entstandenen und heute noch nahezu vollständig erhaltenen spätgotischen Flügelaltars in der ehemalige Stiftskirche des Ordens der Regulierten Augustiner-Chorherren (Reglerkirche) in Erfurt bezeichnet. Der Regler-Altar ist einer der vier großen Erfurter Schnitzaltäre des 15. Jahrhunderts (in den Kirchen der Barfüßer, Prediger, Reglergemeinde, Thomasgemeinde[2]), aber auch wegen seiner gemalten Flügel in der Kunstgeschichte beachtet.

    Inhaltsverzeichnis

    Es ist wahrscheinlich, dass mindestens zwei oder gar drei unterschiedliche Künstler am Regler-Altar beteiligt waren, mindestens ein Maler und ein Bildhauer[3][4]. Meister des Regler-Altars ist somit der gemeinsame Notname für mehrere dieser namentlich nicht bekannten Künstler.

    Der namentlich nicht bekannte Maler der Außenseite der Flügel und der Predella des Regler-Altars stammte vermutlich aus der Region des Mittelrheins und war von etwa 1445 bis 1470 in Erfurt tätig. [5]. Sein ‚’bemerkenswerter’’[6] Beitrag zum Altar sind Passions- und Marienbilder. Weitere Werke sind z.B. ein Marienaltar (Alte Pinakothek, München).

    Der Regler-Altar gilt als ein Meisterwerk spätgotischer Schnitzkunst. Aus der Werkstatt des Erfurter Regleraltars soll auch der in der Liebfrauenkirche Arnstadt zu findende doppelflügelige gotische Schnitzaltar von 1498 stammen. Dieser war ursprünglich in Arnstadt in der Oberkirche, Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters[7].

    Der Regler-Altar wurde von 1970 bis 1978 umfassend restauriert.

  • so z.B. bei Notizen und Nachrichten. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 4/3 (1935), S. 165-189
  • Thomasgemeinde Erfurt: Der gotische Flügelaltar in der Thomaskirche zu Erfurt. www.thomasgemeinde-erfurt.de, online aufgerufen Juni 2010 [1])
  • Master of the Regler Altarpiece. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press Oxford 2002 (Online Ausgabe, aufgerufen Mai 2010 (Englisch)
  • G. Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1 Mitteldeutschland. Berlin 1914 (Stichwort ERFURT. Fr. Sachsen, Regler-K..)
  • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 153
  • G. Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1 Mitteldeutschland. Berlin 1914 (Stichwort ERFURT. Fr. Sachsen, Regler-K.
  • Stadt Arnstadt: Liebfrauenkirche. www.arnstadt.de, online aufgerufen Juni 2010 [2]
    • W. Grundmann: Der Erfurter Regler-Altar. Evangelische Verlagsanstalt Berlin. 1957 (Photographien von A. Krahmer)
    • K.-H. Meissner: Zur Entstehung des Erfurter Regleraltars. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde von Erfurt 59 (1998) S. 9-23
    Normdaten: PND: 123124123 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Erhard Altdorfer –

    Erhard Altdorfer (auch Erhart Altdorfer; * wahrscheinlich nach 1480 in Regensburg; † nach 1561 in Schwerin) war ein deutscher Zeichner, Maler und Baumeister, der von 1512 bis 1561 in Schwerin als Hofmaler tätig war.

    Inhaltsverzeichnis

    Erhard Altdorfer war der jüngere Bruder des Albrecht Altdorfer[1] von dem er wahrscheinlich auch ausgebildet wurde und mit dem er vermutlich gegen 1506 eine Werkstattgemeinschaft bildete. Gegen 1510 wird eine Arbeit für die österreichischen Stifte Lambach, St. Florian und Klosterneuburg vermutet, wo er wahrscheinlich erstmals mit Arbeiten von Lucas Cranach d. Ä. in Berührung gekommen sein könnte. 1512 übersiedelte er nach Schwerin, wohin ihn Herzog Heinrich V. ("der Friedfertige") von Mecklenburg-Schwerin als Hofmaler und Baumeister berufen hatte. Auf einer Reise mit dem Herzog wird er vermutlich 1512 auch Lucas Cranach getroffen haben. Ein 1516 im Auftrag der Herzöge Heinrich und Albrecht VII. geschaffener Altar für die Heilig-Blut-Kapelle der Stadtkirche Sternberg in Sternberg wurde im Jahr 1741 durch einen Brand vernichtet. Für die 1533/34 in Lübeck in der niederdeutschen Übertragung von Johannes Bugenhagen bei Ludwig Dietz erschienene Bibel lieferte er Holzschnitte[2].Für seine Arbeiten wird er vom Herzog 1537 mit einem Haus beschenkt. Zwischen 1546 und 1551 wird er mit mehreren Bauaufträgen bedacht, die jedoch so allgemein gehalten sind, dass man sie heute nicht mehr fassen kann. Ab 1552 wurde er vom Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg auf dessen schriftliche Anforderung an Herzog Heinrich übernommen. Für Herzog Johann Albrecht I. war er zwischen 1552 und 1555 vermutlich der leitende Architekt des Fürstenhofes in Wismar. Gegen 1561 wird er letztmalig erwähnt.[3]Er nahm Einfluss auf ihm nahestehende Tafelmaler[4] und zumindest Teile von Altären in der Sammlung des St.-Annen-Kloster Lübeck werden ihm direkt zugeschrieben.[5]Im Gegensatz zu seinem Bruder zeigt sich Erhard Altdorfer in seinem künstlerischen Werk weniger selbstständig und kreativ und greift vielfach auf vorgefertigte Muster anderer Künstler wie seinem Bruder, Jacopo de’ Barbari und vor allen Dingen der Cranach-Werkstatt zurück. Er war vorwiegend als Zeichner und Grafiker tätig und hat anscheinend nur wenige Gemälde gemalt. Nur wenige seiner Arbeiten sind signiert, so dass ein Großteil der ihm heute zugewiesenen Arbeiten lediglich Zuschreibungen sind.



    Bible of Christian III 1550.jpg

    • Aufseee, Schlosskapelle
      • Flucht nach Ägypten.
    • Berching, St. Lorenz-Pfarrkirche
      • 8 Tafeln für einen Laurentius-Altar.
    • Gutstetten, Pfarramt
      • Johannes-Altar.
    • Klosterneuburg, Stiftsmuseum
      • Der heilige Leopold findet den Schleier.
    • Paris, Privatsammlung
      • Die Predigt des heiligen Johannes des Täufers.
    • Regensburg, Historisches Museum
      • Die Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers.
      • Das Martyrium des heiligen Johannes des Evangelisten.
      • Die heilige Agnes.
      • Die heilige Apollonia.
    • Warschau, Muzeum Narodowe
      • Szenen aus dem Leben Jobs. (wird der Werkstatt zugeschrieben)
    • Verbleib unbekannt
      • Der sich kasteiende heilige Hieronymus. (zuletzt in einer nicht genannten Privatsammlung)
      • Der heilige Johannes auf Patmos. (zuletzt in amerikanischem Privatbesitz nachweisbar)

    • Berlin, Kupferstichkabinett
      • Gesellschaft in einem Raum mit Springbrunnen. 1506
      • Maria mit dem Kinde. (recto); Kruzifix mit einem Schächer und betendem Johannes. (verso) um 1520 – 1530
    • Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum
      • Der heilige Sebastian. um 1510 – 1515
    • Dresden, Kupferstichkabinett
      • Gebirgslandschaft mit Brücke.
    • Erlangen, Graphische Sammlung der Universität
      • Berglandschaft hinter Wasser. (recto); Die heilige Barbara. (verso) um 1510 – 1515
    • Frankfurt/M., Städel
      • Fahnenschwinger und zwei Landsknechte. um 1506 – 1508
      • Die heilige Anna Selbdritt. um 1509/10
      • Der heilige Johannes der Evangelist auf Patmos. um 1510
    • ehemals Haarlem, Sammlung Koenigs
      • Zwei reitende Frauen mit Kavalier.
      • Die heilige Elisabeth von Thüringen.
    • Kopenhagen, Statens Museum for Kunst
      • Landschaft mit großer Fichte. um 1530 – 1535
    • London, University College
      • Stehende Frau. um 1508 – 1510
    • New York, Metropolitan Museum of Art
      • Zwei stehende Landsknechte.
    • Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum
      • Baumgruppe. um 1514
    • Paris, Musée National du Louvre
      • Gebirgslandschaft am Wasser.
    • Regensburg, Städtisches Museum
      • Die Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers. um 1506
    • Wien, Graphische Sammlung Albertina
      • Seelandschaft. um 1525
    • Windsor, Royal Collection
      • Der Drachenkampf des heiligen Georg.

    • Kupferstiche
      • Sinnbild der Eitelkeit. 1506
      • Dame mit Pfauenwappen. 1506
      • Liebhaber mit Dirne. 1508
    • Holzschnitte
      • Turnier. 1513 (dreiteilig)
      • Titeleinfassung zu Nicolaus Marschalk: Institutionum Reipublice Militaris ac civilis libri novem. 1515
      • Ankündigung des Rostocker Glückshafens. 1518
      • Titeleinfassdung zum Ordinarius inclite. 1519
      • Die Geburt Christi. um 1519/20
      • Illustrationen zu Reyneke Vosz de olde, Rostock: Ludwig Dietz 1539
      • 79 Holzschnitte zur Lübecker Bibel (1533/34)
      • Titelfassung zum Neuen Testament 1539
    • Radierungen
      • Gebirgslandschaft. um 1515–1520

    • Walther Jürgens: Erhard Altdorfer. Seine Werke und seine Bedeutung für die Bibelillustration des 16. Jahrhunderts. Lübeck/Leipzig: Otto Quitzow 1931.
    • Katharina Packpfeiffer: Studien zu Erhard Altdorfer. Wien: VWGÖ, 1978 (Dissertationen der Universität Wien; 137) Vollst. zugl.: Wien, Univ., Diss., 1974
    • Wilhelm Adolf Schmidt: Altdorfer, Erhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1. Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 358 f.
    • Ulla Stöver: Erhard Altdorfer: Leben und Werk. Versuch einer Monographie des Künstlers. Würzburg, Phil. F., Diss. v. 19. Mai 1947

  • Er wird in dessen Testament 1538 als Schweriner Bürger genannt.
  • Wiedergabe der von ihm verwendeten Monogramme bei Thieme-Becker, aaO.
  • ADB gibt 1570 als letztmalige Erwähnung an.
  • So beim Wurzel-Jesse Altar aus dem Burgkloster in Lübeck.
  • So die beiden Standflügel des Thomasaltars der Bruderschaft der Brauersknechte im St.-Annen-Museum.
  • Normdaten: PND: 118502239 (PICA) | VIAF: 20471089 | WP-Personeninfo}

    Badia a Isola Meister –




    Badia a Isola Meister: Madonna mit Kind und zwei Engeln, Italien, um 1280/1300Als Badia a Isola Meister (oder Meister von Badia a Isola, Meister der Badia a Isola) wird der italienische Maler aus dem 13. Jahrhundert bezeichnet, der eine Madonna mit Kind und zwei Engeln für die Abteilkirche SS. Salvatore e Cirino in Badia a Isola in Monteriggioni in der Toskana gemalt hat. Er war wohl zwischen 1290 und 1320[1] in Oberitalien tätig war. Er gilt als ein früher Nachfolger von Duccio di Buoninsegna (ca. 1255–1319) aus Siena.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Badia a Isola Meister steht dem neuen Stil Duccios nahe, auch seine späteren Werke zeigen, dass er dessen Entwicklung verfolgt hat[2]. Trotzdem bleibt sein Schaffen in Tradition beruhend, was die konservative Mischung seiner auch an den Hauptmeister der sienesischen Malerei Guido da Siena angelehnten Arbeitsweise mit Neuerungen des „Innovators“ Duccio zeigen kann. In seinen späteren Werken scheint der Badia a Isola Meister jedoch noch mehr zurückhaltend und weniger impulsive als dies bei seinen ersten Werken zu erkennen ist.

    • Madonna mit Kind und zwei Engeln, aus der Abteilkirche SS. Salvatore e Cirino, Badia a Isola (Abbadia Isola), heute Museo Civico e Diocesano d'Arte Sacra, Colle di Val d’Elsa[3]
    Die Anzahl weitere Werke, die dem Badia a Isola Meister zuzuschreiben sind, ist nicht fest[4][5][6]. Im Allgemeinen werden folgende Werke von den meisten Experten gemeinsam anerkannt[7][8]:
    • Madonna mit Kind, ehemals Kollektion Claudio Argentieri, Spoleto
    • Madonna mit Kind (Fragment), Centraal Museum, Catharijneconvent, Utrecht
    • Madonna mit Kind, Pinacoteca, Siena N. 593
    • Madonna mit Kind, Indianapolis Museum of Art, Indianapolis (IN), The Clowes Fund Collection, 2009.52
    • Polyptychon Die Heiligen Paul, Johannes der Evangelist und Petrus. Mount Holyoke College, South Hadley (MA)
    • Johannes der Täufer, Wallraf-Richartz-Museum, Koeln, Inv. Nr, 608

    Die Identität des namentlich nicht bekannten Badia a Isola Meister wird in Fachkreisen weiter untersucht. So soll er z.B. mit Salerno di Coppo gleichzusetzten sein[9]. Manche der ihm zugeschriebenen Gemälde wurden oder werden auch als Frühwerke Duccios selbst angesehen, was jedoch nicht allgemein anerkannt scheint[10].

  • Badia a Isola Master. In: The Concise Grove Dictionary of Art, aufgerufen Februar 2010
  • G. Coor-Achenbach: A Dispersed Polyptych by the Badia a Isola Master. In: The Art Bulletin, Vol. 34, No. 4 (12/1952), S. 311-316
  • K. Zimmermanns: Toscana. Kunst- Reiseführer: Das Hügelland und die historischen Stadtzentren. DuMont Kunst-Reiseführer DuMont Reiseverlag, 2008, S. 367, als; “Muttergottes mit Kind von einem frühen Duccio Nachfolger, .. Meister der Badia a Isola genannt”
  • vgl. z.B. J. H. Stubblebine: Duccio di Buoninsegna and His School, Princeton University Press 1979, der dem Meister eine wesentlich erweiterte Liste zuordnet
  • vgl. auch J. H. Stubblebine: The Development of the Throne in Dugento Tuscan Painting, in: Marsyas VII, 1957, 25-39
  • G. Coor-Achenbach: The early nineteenth-century aspect of a dispersed polyptych by the Badia a Isola master. In: The Art Bulletin, 42.1960,2, 1, Sonderabdruck
  • so z.B. in Zusammenfassung G. Coor-Achenbach: A Dispersed Polyptych by the Badia a Isola Master. The Art Bulletin, Vol. 34, No. 4 (12/1952), S 311-316
  • G. Coor-Achenbach: The "Missing" Panel from a Dispersed Polyptych by the Badia a Isola Master . The Art Bulletin, Vol. 38, No. 2 (6/1956), S. 119
  • D. Weidemann: Zur Genese der Trecentomalerei in der Generation zwischen Cimabue und Giotto. tuduv-Verlagsgesellschaft mbh, München, 1993
  • M. Boskovits, A. Tartuferi, Galleria dell'Accademia (Florenz) (Hrsg.): Dipinti: Dal Duecento a Giovanni da Milano. Cataloghi della Galleria dell'Accademia di Firenze. Giunti Editore Florenz, 2003, S. 226 (Italienisch)
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    Meister des Riedener Altars –

    Als Meister des Riedener Altars wird ein namentlich nicht bekannter gotischer Maler bezeichnet, der im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts in Bayerisch-Schwaben, eventuell in Kempten, Memmingen oder auch im Kloster Ottobeuren tätig war. Der Meister erhielt seinen Notnamen nach einem von ihm um 1470 geschaffenen Altar, der sich bis 1812 in der Marienkirche in Rieden am Forggensee befand. Dieses in der Kunsthistorik als Riedener Altar bekannte Werk ist heute in der Staatsgalerie des Hohen Schlosses in Füssen zu sehen.Der frühe Stil des Meisters zeigt den Einfluss der Tradition seiner Vorgänger in der Region, wie auch den Einfluss französischer Buchmalerei seiner Zeit, deren Stil auch noch in den ihm als spätere Werke zugeschriebenen Bildern wie der Günzburger Verkündigstafel zu finden ist. In Kaufbeuren sind ihm die um 1480 für die Klosterkirche der Franziskanerinnen geschaffenen neun Tafelbilder mit Kreuzwegdarstellungen zugeordnet. Einige dem Meister ebenfalls durch Stilvergleich weiter zugeschriebene Werke finden sich im Diözesan-Museum in Rottenburg am Neckar.

    • A. Stange: Deutsche Malerei der Gotik Band 8. Schwaben in der Zeit von 1450 bis 1500. München und Berlin 1957
    • W. Deutsch: Der älteste Riedener Altar. In: U. Friederich-Keitel, R. Keitel (Hrsg.): Rieden im Rosengarten 1290-1990. Schwäbisch Hall 1990, S. 67-102
    • K. Kraft: Die Kunstdenkmäler von Bayern: Landkreis Günzburg. München 1993
    • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Göttingen 2000 (Fussnote 974)
    • K. Pörnbacher: Der Kreuzweg der heiligen Crescentia von Kaufbeuren. Lindenberg i Allgäu 2008
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    Meister der Legende des Heiligen Augustinus –

    Als Meister des Heiligen Augustinus oder Meister der Legende des Heiligen Augustinus wird ein Maler aus dem Flandern der Spätgotik bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler war ungefähr 1480 oder 1490 in Brügge tätig. Er ist benannt nach den von ihm geschaffenen Bildern mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus, wovon heute der erhaltene Mittelteil eines Flügelaltares im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen ist.

    Inhaltsverzeichnis

    • Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus, ca. 1490, The Cloisters Collection, Metropolitan Museum of Art, New York (61.199), Fragment des Mittelteils eines Flügelaltars
    • Christus mit Johannes d. Täufer, St. Augustinus, St. Quirinnius and St. Andreas, ca. 1490, Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen, Fragment der Außenseite eines Altarflügels
    • Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus, ca. 1490, National Gallery of Ireland, Dublin, Fragment eines Altarflügels
    Des Weiteren wird dem Meister des Heiligen Augustinus z.B. das Portrait eines Mannes, heute in Privatbesitz[1], zugeordnet.

    Der Meister (der Legende) des Heiligen Augustinus aus dem Brügge des 15. Jahrhunderts ist von dem in der Kunsthistorik verwirrend ebenfalls Meister des Heiligen Augustinus genannten Freskenmaler des 13. Jahrhunderts zu unterscheiden.

  • Auktionshaus Christie's, Verkauf Mai 1992, Los 122
    • U. Thieme, F. Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 37, E. A. Seemann 1909/1950
    • Master of Saint Augustine: Scenes from the Life of Saint Augustine (61.199). In: Heilbrunn Timeline of Art History. New York: The Metropolitan Museum of Art, ab 2000 (On-Line)

    • Master of Saint Augustine: Scenes from the Life of Saint Augustine (61.199) The Metropolitan Museum of Art, ab 2000 61.199 (aufgerufen April 2010, Englisch)
    Normdaten: PND: 131565028 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister des Göttinger Barfüßeraltars –

    Als Meister des Göttinger Barfüßeraltars wird der gotische Maler bezeichnet, der um 1424 ein übergroßes Altargemälde für die franziskanische Barfüßerkirche in Göttingen geschaffen hat[1]. Die Kirche wurde zwischen 1820 und 1824 abgerissen, der Altar ist heute „Prunkstück“ des Niedersächsischen Landesmuseums in Hannover[2]. Mit einer Breite von 7,87 Meter und einer Höhe von 3,06 Metern ist der Barfüßeraltar der größte erhaltene gotische Altar Niedersachsens[3].

    Inhaltsverzeichnis

    Der namentlich nicht bekannte Maler des Barfüßeraltars wird auch Meister der Hildesheimer Magdalenenlegende genannt, nach einem weiteren ihm zugeschriebenen Werk, das als sein erstes nachweisbares Werk gilt[4].

    Der Stil des Meisters des Göttinger Barfüßeraltars zeigt Einflüsse des Meisters der goldenen Tafel von Lüneburg (um 1415), einige Hintergrundszenen des Barfüßeraltars lassen einen Anklang des Wildunger Altars (von 1403) des Conrad von Soest erkennen. Die Werke des Meisters sind letzte Vertreter des Weichen Stils im Norden Deutschlands.

    • Barfüßeraltar (ehemaliger Altar in der Barfüßerkirche in Göttingen), um 1424[5]
      • Linker Innenflügel: Sechs Szenen aus dem Marienleben
      • Mitteltafel: Kreuzigung und zwei Szenen der Passion, Hlg. Georg und Hlg. Franziskus
      • Rechter Innenflügel: Glaubensbekenntnis der Apostel (nahezu lebensgroße auf Schriftbändern das Glaubensbekenntnis verkündende Apostel)[6][7]
      • Außenflügel: Werktagsseite (u.a. weitere Apostelgestalten, Jesus im Tempel, Pieta) [8]
    • Magdalenenlegende (ehemaliger Hochaltar der Magdalenenkirche in Hildesheim), um 1416
      • Szenen der Magdalenenlegende: Die auf verschiedene Museen verteilten Fragmente zeigen Szenen der Magdalenenlegende. So findet sich z.B. in der Staatsgalerie Stuttgart ein Noli me tangere (Rühr mich nicht an) [9], das Jesus nach der Auferstehung mit Magdalena darstellt in einem durch reiche Details naturnahen Garten. Obwohl der etwas starre Stil der Bilder erkennen lässt, dass der Maler wohl keinen Einfluss außerhalb der norddeutschen Region verarbeitete, so zeigt sich hier jedoch sein Interesse an der bildlichen Darstellung der Realität. Die Bilder der Magdalenenlegende gelten als das erste nachweisbare Werk des Meisters[10].

    Auf der Mitteltafel des Barfüßeraltars sind unter dem Kreuz kniend zwei Mönche dargestellt. Durch ihnen beigegebene Spruchbänder mit Namensinschriften ist der linke als Bruder Luthelmus (lat. frater luthelmus) benannt, durch eine zweite Inschrift auf dem Rahmen als Abt des Barfüßerklosters zur Zeit der Anfertigung identifiziert[11]. Der andere Mönch wird als He(inrich) von Duderstadt bezeichnet. Dieser nicht weiter nachzuweisende Mönch wurde zuerst als der Maler des Altars identifiziert, eine These, die sich jedoch nicht durchsetzte.

  • R. Behrens: Der Göttinger Barfüßeraltar: Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts. Bonn, 1939 (Dissertation Göttingen 1937)
  • B. Hartwied: Neuer Schwung für alte Flügel - Wandlungen des Barfüßer-Altars im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover wiedergewonnen. In: Das MuseumsMagazin 2009 Niedersächsischen Landesmuseum, 2009, S.24f.
  • M. Schawe: Ikonographische Untersuchungen zum Göttinger Barfüßeraltar von 1424 – Der geschlossene Zustand. (Dissertation Göttingen 1967), Göttingen 1989, S.67
  • R. Behrens: Ein Magdalenen-Altar des Göttinger Barfüßer Meisters. In: nbk 1 (1961), S.159ff.
  • R. Behrens: Der Göttinger Barfüßeraltar: Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts. Bonn, 1939 (Dissertation Göttingen 1937)
  • vgl. z.B. H. Breuer: Die franziskanische Immaculata-Lehre, ihre Wende unter Duns Scotus. Überlegungen zur Ikonographie des Göttinger Barfüßeraltars (1424). (Libelli Rhenani), Köln 2007
  • K. Herbers, R. Plötz: Der Jakobuskult in "Kunst" und "Literatur": Zeugnisse in Bild, Monument, Schrift und Ton. Gunter Narr Verlag, 1998, S. 38
  • M. Schawe: Zur Alltagsseite des Göttinger Barfüßeraltars von 1424. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 27 (1966), S.63-84
  • vgl. z,B. Staatsgalerie. In: Branscheid: Baedeker Allianz-Reiseführer Stuttgart. Baedeker, 2008
  • R. Behrens: Ein Magdalenen-Altar des Göttinger Barfüßer Meisters. In nbk 1 (1961), S. 159ff.
  • C. G. Heise: Norddeutsche Malerei, Studien zu ihrer Entwicklungsgeschichte im 15. Jahrhundert von Köln bis Hamburg. (Dissertation Kiel). Kiel 1916
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    Meister des Codex Manesse –




    Meister des Codex Manesse: Sängerkrieg auf der Wartburg


    Meister des Codex Manesse: Walther von der VogelweideAls Meister des Codex Manesse werden die namentlich nicht bekannten mittelalterlichen Maler bezeichnet, die ungefähr zwischen 1300 und 1340 beauftragt waren, die ganzseitigen Bilder zu der Liederhandschrift Codex Manesse zu erstellen. Ihre Porträts von Minnesängern zählen zu den Meisterwerken gotischer Buchmalerei.Es handelt sich um mehrere Miniaturenmaler. Der sogenannte Maler des Grundstockes der Manessischen Liederhandschrift erstellte mit 100 Miniaturen den Hauptanteil wohl zwischen 1300 und 1315. Er malte sie in sehr einheitlichem Aufbau in kräftiger Deckfarbenmalerei. Die restlichen 27 Bilder wurden dann von drei oder vier[1] anderen Maleren erstellt, die als Nachtragsmaler der Manessischen Liederhandschrift bezeichnet werden. Sie malten diese etwas blasser erscheinenden Bilder mehr mit gemischten Farben. Insgesamt macht kunstvolle Gestaltung der Schrift und prächtige Farbgebung der Illustrationen den Codex Manesse zu einem sehr kostbaren mittelalterlichen Gesamtwerk.

    • I. F. Walther (hrsg. und erl. unter Mitarbeit von G. Siebert): Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Eine Einführung. 2. Auflage. Insel, 1988



     Commons: Codex Manesse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • vgl. „Manessische Liederhandschrift“. In: Microsoft Encarta 2009
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    Meister des Altars von Arboga –

    Als Meister des Altars von Arboga wird der in Lübeck zwischen 1490 und 1525 wirkender Künstler benannt. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notname nach seinem Hauptwerk, dem Altar in Arboga in Schweden.Die Kunstwissenschaft vermutet das Bildschnitzer und Bildmaler des Altars zwei verschiedene Personen waren. Daher kann dann Meister des Altars von Arboga den Maler des Altars von Arboga bezeichnen oder mit Meister des Altars von Arboga auch der Bildschnitzer des Altars gemeint sein[1].

    Der Kunsthistoriker Walter Paatz rühmt die Bildschnitzarbeiten des Altars von Arbogase Arbeit als ausgesprochen eindrucksvoll und zieht den Vergleich zu dem Maria-Magdalenen-Altar und dem Thomas-Altar im St.-Annen-Kloster Lübeck, nach 1520 entstanden. Er sieht in dem Bildschnitzer einen Gehilfen von Henning von der Heyde, der bereits um 1490 am Altar von Rytterne an den Passionsreliefs seine Handschrift gezeigt haben soll. Nach Paatz ist auch die Predella des Fronleichnams-Altars (1498) aus dem Burgkloster in Lübeck aus seiner Hand. Paatz ordnet ihm auch den Altar von Aspeboda, eine Madonna aus Tyresö im Schwedischen Nationalmuseum, eine Anna selbdritt aus Vaerøy im Museum Tromsø, einen Altar aus Pönal im Museum von Reval, den Marienaltar mit der Einhornjagd im Lübecker Dom und das Mittelrelief des Altars in der Marienkirche in Bad Segeberg als selbständige Arbeiten zu.[2]

    Die Malereien an den Flügeln des Altars von Arboga werden vom Stil mit denen des Meister von 1473 am Kreuzigungsaltar der Lübecker Jakobikirche verglichen. Auch die Arbeit am Altar von Opdal oder die Flügel des Altars in Vevring in Norwegen könnten aus der Hand des Meisters sein.[3]

  • Thieme-Becker Band 37, Leipzig 1950, führt daher zum gleichen "Lemma" nacheinander zwei Einträge auf, den ersten für den Bildschnitzer, den zweiten für den Maler
  • Wolfgang Paatz: Bernt Notke und sein Kreis. Berlin 1939
  • H. Busch: Meister des Nordens. Die altniederdeutsche Malerei 1450-1550. Hamburg 1940
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    Narziß Renner –

    Narziß Renner (* 1502 in Augsburg; † 1536 ebenda) war ein Augsburger Buchmaler und vermutlich Zeichner für Holzschnitte.Renner war wahrscheinlich der Sohn des Augsburger Buchmalers Hans Renner. Die einzigen von ihm bekannten Werke stammen aus der Zeit von 1517 und 1525. Nach dieser Zeit bekam er kaum noch Aufträge, da er in den Steuerbüchern von 1529 bis 1535 den niedrigsten Steuersatz entrichtete. Sein größter Auftraggeber war der Buchhalter Matthäus Schwarz. Renner stellte sich selbst auf zwei Bildnismedaillen und drei Selbstporträts dar, auf einem ist er zusammen mit seiner Frau Magdalena zu sehen.

    • Gebetbuch für M. Schwarz (1521, Berlin, Kupferstichkabinett 78 B 10)
    • Gebetbuch (1523, Wien, ÖNB Cod. 4486).

    • Günther Grünsteudel, Günter Hägele, Rudolf Frankenberger (Hrsg.): Augsburger Stadtlexikon. 2. Auflage. Perlach, Augsburg 1998, ISBN 3-922769-28-4, (online)
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    Michel Sittow –




    Portrait der Katharina von Aragón


    Portrait des dänischen Königs Christian II.


    Portrait des Don Diego de Guevara, Schatzmeister der Margarete von ÖsterreichMichel Sittow (* 1469? in Tallinn; † 1525 oder 1526 ebenda) war ein estnischer Maler.

    Inhaltsverzeichnis

    Michel Sittow wurde als erstes Kind von drei Kindern des Kunsttischlers und Malers Clawes van der Sittow († 1482) und dessen zweiter Frau, der finnlandschwedischen Kaufmannstochter Margarethe Molner (oder Mölnare), geboren. Sein Vater war 1454 aus Mecklenburg für die Heirat mit seiner ersten Frau nach Tallinn gekommen und war Beisitzer der einflussreichen Tallinner Kanutigilde. Anfangs lernte Michel Sittow den Künstlerberuf von seinem Vater, ab 1484 bei Hans Memling in Brügge.Von 1492 bis 1504 arbeitete Michel Sittow am Hof der kastilischen Königin Isabella I. Er war in Toledo, Ávila, Barcelona, Madrid, Sevilla, Burgos, Granada und anderen spanischen Städten tätig. Seine Wege führten ihn auch in die Dienste des Statthalters der Niederlande, des burgundischen Herzogs Philipps I. Sittow findet in spanischen Texten als Melchior Aleman Erwähnung. Um 1507 malte er wahrscheinlich das Portrait des englischen Königs Heinrichs VII..Mit dem Tod Philipps I. 1506 verlor Sittow seinen wichtigsten Mäzen. 1506 kehrte er wegen des Todes seiner Mutter und Erbschaftsstreitigkeiten nach Tallinn zurück. Er arbeitete anfangs als Geselle und reichte 1507 sein offizielles Meisterwerk ein, um Mitglied der Kanutigilde zu werden.1514 erhielt Michel Sittow einen Ruf aus Kopenhagen, um dort das Portrait des dänischen Königs Christian II. zu malen. 1515 arbeitete er an verschiedenen europäischen Höfen, vor allem in den südlichen Niederlanden in Diensten der österreichischen Statthalterin Margarete und in Spanien.1517 kam er endgültig nach Tallinn zurück. 1518 heiratete er die wohlhabende Kaufmannstochter Dorothie Allunsze. Der gemeinsame Sohn Michel starb in den 1530er Jahren. 1523 wurde Sittow Aldermann der Kanutigilde und schloss sich im selben Jahr der Reformation an. Wahrscheinlich kurz vor Weihnachten 1525 starb Michel Sittow in Tallinn an der Pest. Er wurde in der Tallinner Nikolaikirche beigesetzt.

    Michael Sittow war einer der technisch versiertesten Maler Europas zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Etwa 30 Werke von ihm sind erhalten. Vor allem seine Portraits und Heiligenbilder sind Meisterwerke der Zeit. Daneben schuf er Buchminiaturen und Altargemälde. Seine Gemälde sind stets undatiert. Eine Signatur fehlt.

    Michel Sittow ist die Hauptfigur in Jaan Kross' historischem Roman Neli monoloogi Püha Jüri asjus (1970; deutsch "Vier Monologe Anno Domini 1506", 1974).

    • Eesti Kunstimuuseum (Hrsg.): Michel Sittow 1469-1525. The Artist connecting Estonia with the Southern Netherlands. Tallinn 2002 (ISBN 9985-78-255-0)
    • Jazeps Trizna, Michel Sittow. Peintre revalais de l'école brugeoise (1468-1525/1526), Les primitifs flamands. III. Contributions à l'étude des primitifs flamands, 6, Brussel, 1976.
    • Paul Johansen: "Meister Michel Sittow, Hofmaler der Königin Isabella von Kastiliën und Bürger von Reval" In: Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen LXI (1940) S. 1–36
    • Matthias Weniger: Sittow, Morros, Juan de Flandes. Drei Maler aus dem Norden am Hof Isabellas von Kastilien, Kiel, Verlag Ludwig 2009, ISBN 978-3-933598-55-4

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    Meister des AndreasAltars –

    Als Meister des Andreas-Altars wird ein gotischer Maler bezeichnet, der um 1420 in Wien tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinem für die Neuklosterkirche in der Wiener Neustadt geschaffenen Andreas-Altar. Dieser zeigt im Mittelteil den Apostel Andreas. Der Altar wurde 1885 in den Wiener Stephansdom verbracht.Der Stil des Meisters des Andreas-Altars lässt eine Beziehung zum Werk des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel vermuten oder Einfluss der Werkstatt des Hans von Tübingen. Wie diese steht er dem Weichen Stil nahe und zeigt weiter wirklichkeitsnahe Gebärdensprache und Detailschilderung in Landschaft und Hintergrund, wie sie sich noch später auch beim Meister des Wiener Schottenaltars finden.

    • Andreas-Altar, um 1420/1440, Dom- und Diözesanmuseum Wien

    • E. Baum: Katalog des Museums mittelalterlicher österreichischer Kunst. Schroll, Wien und München , 1971,

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    Meister des Altars von Beyghem –

    Als Meister des Altares von Beyghem (oder Meister von Beighem) wird ein von ca. 1520 bis ca. 1540 in den Spanischen Niederlanden in der Region Flandern tätiger Maler bezeichnet. Sein Notname geht zurück auf sein Altarbild für eine Kirche in Beighem bei Brüssel. Der Meister steht am Übergang der Spätgotik zur Renaissance.Auf den von ihm erhaltenen Bilder sind Stifterwappen abgebildet, die auf die bedeutenden adeligen Auftraggeber des Meisters aus der Umgebung des Hofes von Karl V. und seiner Nachfolgern verweisen.Die Werke des Meister von Beighem sind heute in der Allgemeinheit relativ unbekannt. Kunstwissenschaftler verweisen auf den besonderen Lichteffekt, den der Meister in seinen Hauptwerk Die Gefangennahme Christ erfassen konnte.

    • Die Gefangennahme Christ. Musee des Beaux-Arts, Dijon
      • Stifterwappen: Herzog Philipp von Kleve-Ravenstein, Herr zu Ravenstein, Generalstatthalter des burgundischen Reiches
    • Christus vor Pilatus. Philadelphia Museum of Art, Johnson Collection Cat. 362
      • Stifterwappen: Guillaume II. de Croÿ, Ritter von Chièvres, Berater Karls V.

    • Bild des Christus vor Pilatus des Meister von Beyghem beim Philadelphia Museum of Art Cat. 362 (Englischer Text)
    • Farbphoto des Bildes Gefangennahme Christ des Meister von Beyghem bei Lessing Photo (kommerzielle Seite)
    • Eintrag und Provenienz des Bildes Gefangennahme Christ im Register des Ausgleichs des Kulturministeriums von Frankreich (Récupération) (in französischer Sprache, mit Schwarz-Weiß-Photo)
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    Meister des Altars von Zeigerheim –

    (Weitergeleitet von Meister des Zeigerheimer Altars)Mit Meister des Zeigerheimer Altars (auch manchmal Zeigerheimer Meister) wird der Bildschnitzer aus dem 15. Jahrhundert bezeichnet, der den gotischen Schnitzaltar in der Dorfkirche von Zeigerheim bei Rudolstadt geschaffen hat. Der namentlich nicht bekannte Künstler schuf eine Marienfigur umgeben von 12 Figuren von Heiligen. Darunter befindet sich auch Sankt Urban, Schutzpatron des Weinbaus, der noch heute in der Gegend betrieben wird.Der Meister des Zeigerheimer Altars wird manchmal einer Saalfelder Schule zugerechnet, in der einige gleichzeitig mit ihm um 1490 in der Gegend des heutigen Landkreises Saalfeld-Rudolstadt tätige Bildschnitzer gruppiert werden[1].

    Inhaltsverzeichnis

    • Zeigerheimer Altar, Flügelaltar, Zeigerheim, Dorfkirche [1]
    • Großer Marienaltar, ursprünglich aus der Marienkapelle des einstigen Saalfelder Benediktinerklosters [2], Saalfeld, Stadtmuseum
    • Staffelaltar. Volkstedt, Kirche (zugeschrieben)

  • vgl. z.B. G. Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland. Berlin, Ernst Wasmuth A.-G. 1914, S. 195
    • G. Sobe: Der Zeigerheimer Altar. Rudolstädter Heimathefte, Heft 9/10 (1955) S 254 f.

    Normdaten: PND: 12939470X (PICA) | WP-Personeninfo}

    Jan Baegert –




    Jan Baegert: Christus vor Pilatus. Stadtmuseum Rimini


    Jan Baegert: Hl. Familie mit Kartäusermönch. Westfälisches Landesmuseum, MünsterJan Baegert (* um 1465 in Wesel; † nach 1527, evtl. 1535 in Wesel[1]) war ein Maler zur Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit. Er war der Sohn des Malers Derick Baegert und gilt als einer der bedeutenden Maler seiner Epoche des Umbruches in der westfälischen und niederrheinischen Region. Zahlreiche Auftragswerke aus diesen beiden Regionen deuten auf seinen Bekanntheitsgrad zu dieser Zeit hin. Sein Stil steht noch in der Tradition der Spätgotik, zeigt jedoch schon den Einfluss der Malerei der Renaissance, z.B. aus Flandern.

    Inhaltsverzeichnis

    Jan Baegert hatte seine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters erhalten. Eventuell war er von 1482 bis 1484 auf Wanderschaft in den Niederlanden, was sich auch an dem Einfluss von Rogier van der Weyden auf sein Werk erkennen lässt. 1492 ist er als Meister in Kalkar tätig, dann führte er nach dem Tod des Vaters ab 1502 dessen Werkstatt in Wesel weiter.Auch wenn sich in Jan Baegerts Spätwerk der Einfluss neuer Malweise und Motive aus der Renaissance finden lassen bleibt sein Werk dennoch allgemein dem Stil der Spätgotik verbunden[2].

    Bekannt sind z.B. die Altartafeln des Jan Baegerts in Münster, Teile davon sind eines der ältesten städtischen Kunstbesitze der Stadt. Als beidseitig bemalten Eichenholztafeln waren sie Teil eines Flügelatars und wurden wahrscheinlich im 18. Jahrhundert getrennt[3][4]. 14 Tafeln sind heute im Stadtmuseum, zwei weitere befinden sich in Privatbesitz.In Wesel findet sich von Jan Baegert z.B. ein Altarbild der Auferstehung von 1517/22.

    Es wird vorgeschlagen dass Jan Baegert identisch ist mit dem sogenannten Meister von Cappenberg, dem Maler eines kleinformatigen Flügelalter in der ehemaligen Stiftskirche Cappenberg im südlichen Münsterland[5][6].

  • Jan Baegert. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford University Press 2002
  • s. dazu G. Tschira-van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg - ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance. Gesamtdarstellung und kritischer Katalog. Studien zur deutschen Kunstgeschichte 352, Koerner 1972. S.201-202
  • "Ältester Kulturbesitz der Stadt: Altar-Gemälde auf zwei Millimeter dickem Holz werden gerettet" echo-muenster (Online Ausgage vom 7. Mai 2009)
  • ”Rettet Jan Baegert! Die Restaurierung” Ausstellung 30 October 2009 – 11 April 2010, Stadtmuseum Münster
  • s. z.B. H. Appuhn (Katalog), P. Pieper (Einleitung) et. al.: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg: Sonderausstellung vom 10. Mai bis 29. Juni 1972 zum Jubiläum der Stiftskirche Cappenberg. Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, Schloß Cappenberg 1972
  • G. Tschira-van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg - ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance. Gesamtdarstellung und kritischer Katalog. Studien zur deutschen Kunstgeschichte 352, Koerner 1972
    • S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 123-124
    • G. Tschira-van Oyen: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg - ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance. Gesamtdarstellung und kritischer Katalog. Studien zur deutschen Kunstgeschichte 352, Koerner 1972
    • H. Appuhn (Katalog), P. Pieper (Einleitung) et. al.: Jan Baegert, der Meister von Cappenberg: Sonderausstellung vom 10. Mai bis 29. Juni 1972 zum Jubiläum der Stiftskirche Cappenberg. Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, Schloß Cappenberg 1972
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    Meister der Epiphanie von Fiesole –

    Als Meister der Epiphanie von Fiesole oder Meister der Fiesole Epiphanie (englisch Master of the Fiesole Epiphany[1]) wird ein italienischer Maler bezeichnet, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Florenz tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach der von ihm für die Kirche San Francesco in Fiesole in der Provinz Florenz geschaffenenen, grossformatigen Darstellung der Epiphanie.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister der Epiphany von Fiesole git als ein Nachfolger von Domenico Ghirlandaio[2].

    Die Nähe des Stiles des Meisters der Epiphanie von Fiesole zu Ghirlandaio ist eine akzeptierte Interpretation, es wurde auch vorgeschlagen, dass der Meister identisch sein könnte mit Filippo di Giuliano, einem Mitarbeiter des Jacopo del Sellaio (1441-1493) [3], einem Schüler von Fra Filippo Lippi. Die Verwandtschaft des Stiles des Meisters der Epiphanie von Fiesole zum Stil von Lippi wurde bereits in den Anfängen der Kunsthistorik gesehen[4].

    • Epiphanie von Fiesole
    Dem Meister der Epiphanie von Fiesole werden weiter zugeschrieben:[5]
    • Christus am Kreuz mit den Heiligen Vincent Ferrer, Johannes der Tauefer und Markus und Antoninus, circa 1491/1495, Los Angeles, Los Angeles County Museum of Art
    • Kind Jesus und Johannes der Täufer, c. 1490, Phoenix, Phoenix Art Museum
    • Este Predella, New York, The Metropolitan Museum of Art

  • E. Fahy: Some early Italian pictures in the Gambier Parry Collection. In: The Burlington magazine, 109.1967, S. 128-139
  • E. Fahy: Some Followers of Domenico Ghirlandaio. London, 1976, S. 170
  • Auktionshaus Christies, New York, Verkauf 2135, Los 1
  • Auktion Charles Sedelmeyer, Paris 1907, Los 144
  • s. z.B. E. Fahy: The Este Predella Panels and Other Works by the Master of the Fiesole Epiphany, Nuovi Studi, VI-VII, no. 9, 2003, S. 24
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    JosuaRolle –

    (Weitergeleitet von Meister der Rolle des Josua)


    Meister der Rolle des Josua: Josua und die beiden Spitzel, 10. Jh.Die Josua-Rolle ist eine Schriftrolle aus Byzanz, vermutlich im 10. Jahrhundert unter der Regierung des Kaisers Konstantin VII. entstanden[1]. Sie stellt in einen horizontalen zehn Meter langen friesartigen Bilderzyklus in Grisaille-Malerei 27 Szenen aus dem Buch Josua dar, zusammen mit kurzen Begleittexten aus diesem Buch[2]. Die Darstellung konzentriert sich auf Josua als Heerführer, beginnend mit Kapitel 2 dieses alttestamentarischen Textes.Das Manuskript befindet sich heute in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek[3]

    Inhaltsverzeichnis

    Die Grisaillien der Josua-Rolle wurden von mehreren Händen in mehreren Phasen erstellt. Die namentlich nicht bekannten Künstler werden der kaiserlich-byzantinischen Hofschule zugeordnet. In einer letzten Phase wurden die auf 15 aneinandergeklebten Pergamentblättern enthaltenen und im vorherrschenden griechisch-römischen Malstil erstellten Grisallien teilweise koloriert. Die Form des Werkes, ein Rückgriff auf die antike Form des Buches in Form der Schriftrolle, ist sehr ungewöhnlich für die christliche Kunst in Byzanz.

    Die Josua-Rolle ist ein Beispiel einer frühen christlichen Bibelillustration.

  • K. Weitzmann: The Joshua Roll: a Work of the Macedonian Renaissance. Pricenton, Princeton University Press 1948
  • Bibelillustrationen. In: G. Krause, G. Müller (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie, Teile 1-2 (De Gruyter Studienbuch) Walter de Gruyter, 1993
  • Biblioteca Apostolica Vaticana Cod. Vat. Palat. gr. 431
    • Ingo F. Walther, Norbert Wolf: Codices illustres. Die schönsten illuminierten Handschriften der Welt, 400 bis 1600. Taschen Verlag, Köln 2001, ISBN 978-3822860236.

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    Johann von Soest (Maler) –

    Johann von Soest war ein in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts tätiger Maler, der in Münster (Westfalen) und wohl auch in Soest tätig war.Johann von Soest wird in der Kunstgeschichte auch unter dem Notnamen Meister von Liesborn beschrieben. Dieser Notname rührt von dem Hochaltar des Klosters Liesborn in Liesborn bei Münster in Westfalen her, den dessen Abt Heinrich von Cleve 1465 zusammen mit vier weiteren Nebenaltären weihte. Mit der Säkularisation des Klosters wurden die Altäre um 1807 unter der französischen Besatzung zu Einzelgemälden zersägt und verkauft. Einige wesentliche Teile gelangten in den Bestand der National Gallery in London, andere wie die Kreuzigung Christi in die Sammlung des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Eine Tafel gelangte auf den Altar in der Kirche von Brant Broughton, Lincolnshire.[1]Johann von Soest verbreitete den von ihm aufgenommenen Einfluss der Kölner und Soester Schule über Westfalen hinaus nach Norddeutschland, wo er von seinem Gehilfen, dem Meister von 1489, sowie dem Meister der Lippborger Passion[2], Hinrik Funhof, dem Meister von 1473 und Hermen Rode aufgenommen wurde.

  • Thieme-Becker, Band 37: Meister von Liesborn, Leipzig 1950, mit Hinweisen auf weitere Werke nach dem Stand vor 1950.
  • Der teilweise als mit dem Meister von Liesborn für identisch gehalten wird.
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    Meister von Wittingau –




    Meister des Wittingauer Altars: Wittingauer Altar, Vorderseite: Auferstehung Christi,um 1380-1390


    Meister des Wittingauer Altars: Wittingauer Altar, Vorderseite: Grablegung Christ,um 1380-1390Der Meister von Wittingau († 1415) war der bedeutendste Vertreter der Böhmischen Malerschule in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts.Er wird benannt nach einigen um 1380 entstandenen Tafeln aus der Passionsgeschichte, die sich ursprünglich als Altar im Augustinerchorherrenstift in Wittingau befanden. Heute sind sie im Prager Nationalmuseum zu sehen. Seine malerischen Qualitäten liegen in der neuen Form der Lichtmalerei, die durch feine Lasuren erreicht wurde. Er gestaltet nicht mehr vom Detail wie der Meister von Hohenfurth, sondern vom Zusammenhang her: Bildraum und Bildgeschehen sind eins. Die Formen entwickeln sich nicht nebeneinander, sondern sie durchdringen und steigern sich zum visionären Erlebnis.Auf den drei noch erhaltenen Tafeln des Polyptychons sind Szenen aus der Leidensgeschichte Christi dargestellt: "Christus am Ölberg", die "Grablegung" und die "Auferstehung". Sie stammen aus der Werktagsseite des Retabels, was daran zu erkennen ist, dass der Maler einen rotfarbenen und keinen goldfarbenen Grund verwendet hat.Der Meister von Wittingau ist der Erneuerer der inhaltlichen und formalen Gestaltung in der Malerei vor allem aber als Kolorist der überragende Künstler in Mitteleuropa zwischen 1350 und 1400. Mit ihm wird gleichzeitig der Weg zum "Weichen Stil" eröffnet.

    • Bernd Nicolai, Gotik. In: Kunst-Epochen, Band 4. Stuttgart 2007.
    • Victoria Salley, Gotik. In: Prestel Atlas Bildende Kunst. Von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert. Herausgegeben von Stefanie Penck. München/Berlin/London/ New York 2002.
    • Robert Suckale, Gotik. In: Malerei der Welt. Eine Kunstgeschichte von der Gotik bis zur Gegenwart, Herausgegeben von Ingo F. Walther. Köln 1999.
    • Fritz Winter, Das rororo Künstler Lexikon 2. Reinbek bei Hamburg 1985.
    • Das große Lexikon der Malerei, Westermann Verlag Braunschweig 1982.
    • Hans H. Hofstätter, Spätes Mittelalter. In. Kunst im Bild, Naturalis Verlag.
    Normdaten: PND: 133850870 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister von Großgmain –

    Der sogenannte Meister von Großgmain, dessen Hauptwerke alle für den Salzburger Raum entstanden sind, gehört zu den schillerndsten Malerpersönlichkeiten der Spätgotik. Seine Kunst zeigt Zusammenhänge mit derjenigen der in Passau und Salzburg tätigen Maler Rueland Frueauf d. Ä. und d. J.. In Kolorit und Maltechnik trägt sie aber auch unmittelbar niederländische Züge. Name und Herkunft des Meisters sind allerdings unbekannt.


    Maria beim Pfingstfest, Großgmain

    Inhaltsverzeichnis

    Zugeschrieben werden dem Meister von Großgmain und seiner Werkgruppe vor allem die acht erhalten gebliebenen hervorragenden Tafelgemälde beziehungsweise Fragmente des in der Barockzeit zerlegten gotischen Flügelaltars der Großgmainer Wallfahrtskirche mit Szenen aus dem Leben Marias und der Kindheit Jesu. Diese Bilder sind vermutlich Ende des 15. Jahrhunderts entstanden. Ein Bild ist datiert und trägt die Jahreszahl 1499. Die Tafelgemälde zählen zu den schönsten und wertvollsten spätgotischen Kunstschätzen Österreichs und des süddeutschen Raumes. Heute hängen die Bilder im Altarraum der Kirche, sie können nach den Gottesdiensten besichtigt werden.Das Gesamtwerk der Großgmainer Gruppe ist bis heute noch nicht eindeutig erfasst und belegt. Unter anderem zählt man eine Krönung Mariens die zwischen 1495 und 1500 datiert wird, sowie die Heiligen Augustinus und Ambrosius von 1498, die heute im Belvedere zu sehen sind, zu den Werken der Großgmainergruppe. Auch eine Votivtafel, die sich zurzeit in Prag befindet und Maria mit dem Jesuskind, dem Heiligen Thomas und einem Stifter zeigt, wird dieser Gruppe zugeschrieben. Zu den Frühwerken wird heute ein Altartriptychon aus Berchtesgaden gezählt.Es befindet sich wie die beiden Kirchenväter in der Mittelaltersammlung des Belvederes.
    • Zwölfjähriger Jesus im Tempel, dat. 1499[1]

    Die stark querformatige Mitteltafel des zierlichen Altars zeigt den Tod Mariens. Die Apostelfiguren, Maria und das Bett in dem sie liegt, nehmen einen Großteil der gesamten Bildfläche ein. Abgesehen davon, lässt die ungewöhnliche Formatwahl wenig Platz für räumliches Gestalten. Die perspektivische Darstellung wird noch nicht einheitlich angewendet, wo durch ein aufgeklappter Eindruck entsteht. Besonderer Wert wird auf die individuellen Züge der einzelnen Gesichter gelegt. Ungewöhnlich ist die Tatsache, dass im Gegensatz zum figurengefüllten Hintergrund im Vordergrund relativ viel Platz für einen kleinen Holztisch mit diversen Utensilien frei bleibt. Obwohl derartige Stillleben vor allem bei Mariengeburt- und toddarstellungen nicht untypisch sind, scheint die prominente Platzierung im Bildvordergrund eine Eigenheit des Künstlers zu sein. Eine Orientierung an der altniederländischen Malerei könnte Impuls für diese detailreiche Darstellungsweise gewesen sein.An den Innenseiten des linken Flügels zeigen sich der Heilige Christophorus und Jacobus der Ältere in Begleitung ihrer Attribute. Rechts davon sind der Heilige Gregor mit Buch und Papstkrone und die Heilige Agathe abgebildet. Abgesehen vom selben Prokatmuster im Hintergrund scheinen sich die Flügel stark von der Mitteltafel zu unterscheiden.

    Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich die Malerei der Mitteltafel von der der beiden Flügelseiten. Achtet man auf Details wie etwa die unterschiedliche Ausführung der Kopfformen und Hände wird dies sofort klar. Während manche Kunsthistoriker wie Eva Maria Zimmermann die stilistischen Differenzen mit unterschiedlichen Datierungen der Tafeln begründen, halten andere wie beispielsweise Elfriede Baum die Seitentafeln für das Werk eines Schülers oder Gehilfen. Zimmermanns Datierung der Mitteltafel in die 1490er erweist sich jedoch als problematisch, da die räumliche Umsetzung und Anordnung der Figuren im Großgmainer Marientod von 1499 eine andere ist. Eine mehr oder weniger zeitgleiche Entstehungszeit der beiden Tafeln lässt sich daher nur schwer nachvollziehen. Zählt man wie Walther Buchowiecki, Elfriede Baum und einige andere Kunsthistoriker eine Votivtafel aus Prag zu den Werken der Großgmainer Werkgruppe, erhält man einen wichtigen Anhaltspunkt, da sich am Bild Hintergrund der Tafel die Zahlen 1.4.8.3 befinden. Baum spricht sich für eine Datierung um 1480, also vor dem Prager Votivbild, aus. Die effizientere Aufteilung des Raumes und der Figuren auf der Bildfläche im Prager Werk, lassen diese Datierung plausibel erscheinen.

    Da innerhalb der Werke die der Großgmainer Gruppe zugesprochen wurden, teilweise stilistische Unterschiede feststellbar sind, entwickelte Otto Demus (1902-1990) eine interessante Theorie. Unter anderem spezialisiert auf spätgotische Tafelmalerei und somit vertraut mit den Eigenheiten der gotischen Kunstlandschaft unterschied er innerhalb Gruppe „Meister v. Großgmain" drei verschiedene Malerpersönlichkeiten. Der so genannte Meister „A“ ist laut Demus der konservativste Mitarbeiter und für ihn die beherrschende Persönlichkeit der Werkstatt. Ihm schreibt er unter anderem den Marientod im Belvedere und die zwei Kirchenväter zu. Weiters nennt er den Maler der Rückseiten des Großgmaineraltars dem er die Passauer Festung Oberhaus zuordnet. Den sog. Meister „B“ schätzt Demus jünger ein und sieht ihn mehr der Tradition der Frühaufwerkstatt folgend. Die Grossgmainer Darbringung und das Pfingstfest sollen aus seinem Können hervorgegangen sein. Der Ansatz, dass innerhalb der Großgmainergruppe mehrere Meister am Werk waren, gilt als berechtigt. Doch zeigten sich, entgegen Otto Demus, der verschiedene Hände in unterschiedlichen Tafeln erkannte, die spezifischen Eigenheiten der Meister „A“ und „B“ auch in einer einzigen Tafel.Folglich gab es in größeren, mittelalterlichen Werkgruppen, wie etwa die der Großgmainer, nicht nur einen „Meister“ und seine Schüler. Offenbar schlossen sich auch mehrere „Meister“ zusammen, die bestimmte Aufgaben übernahmen und dadurch in den jeweiligen Tafeln zum Vorschein kommen.

    • Ludwig von Baldass: Conrad Laib und die beiden Rueland Frueauf. Wien 1946.
    • Otto Demus: Zu den Tafeln des Großgmaineraltars. In: ÖZKD, XIX, Horn 1965.
    • Helene Kästenbaum: Das Frueauf- Problem. phil.Dipl., Wien 1928.
    • Josef Langl: Zeitschrift für Bildende Kunst. I, 1890, S. 309.
    • Georg Petzold: Temperamalerei in der Kirche zu Gross-Gmain. In: Deutsches Kunstblatt 23, Stuttgart 1851.
    • Robert Stiassny: Altsalzburger Tafelbilder. In: Jahrbuch des allerhöchsten Kaiserhauses. XXIV, Berlin 1903.
    • Eva Maria Zimmermann: Studien zum Frueaufproblem. Rueland Frueauf der Ältere und der Meister von Großgmain. Wien 1975.
    In Übersichtswerken:
    • Ludwig Baldass: Österreichische Tafelmalerei der Spätgotik. 1400 – 1525. kunstgeschichtliche Übersicht und Katalog der Gemälde, Wien 1934.
    • Otto Fischer: Die altdeutsche Malerei in Salzburg. Leipzig 1908.
    • Hubert Janitschek: Geschichte der deutschen Malerei, Berlin 1890.
    • Harry Kühnel: Die materielle Kultur des Spätmittelalters im Spiegel der zeitgenössischen Ikonographie. Sonderdruck aus dem Katalog „Gotik in Österreich 1967“, Kat.Ausst., Krems an der Donau 1967.
    • Walther Buchowiecki: Die Wand-, Buch- und Tafelmalerei. In: Gotik in Österreich. Kat. Ausst.,Wien 1967.
    • Eduard von Engerth: Gemälde der Kunsthistorischen Sammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses III. Deutsche Schulen. Kat. Slg., Wien 1886.
    • Elfriede Baum: Katalog des Museums Mittelalterlicher Österreichischer Kunst. Kat.Slg. Wien 1971.
    • Veronika Pirker-Aurenhammer: Schatzhaus Mittelalter. Schaudepot im Prunkstall. Infobroschüre, Wien 2007.
    • Achim Simon: Österreichische Tafelmalerei der Spätgotik. Der niederländische Einfluß im 15. Jahrhundert. Berlin 2002.

  • Abb. Zwölfjähriger Jesus im Tempel. AEIOU, In: Austria-Forum, das Österreichische Wissensnetz. , 12. März 2010 [1], Austria-Forum
  • Normdaten: PND: 121645010 (PICA) | WP-Personeninfo}

    Meister von St. Sigmund –

    Als Meister von St. Sigmund wird ein spätgotischer Maler bezeichnet, der zwischen 1426 und 1450 in Südtirol im Pustertal (italienisch Val Pusteria) tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach den von ihm 1435 gemalten Bildern auf den Flügeln des Altars in der Kirche des Dorfes St. Sigmund im Pustertal westlich von Kiens.

    Inhaltsverzeichnis

    Der Meister von St. Sigmund bemalte die Flügel des Altars in St. Sigmund auf der Innenseite mit vier Szenen aus dem Marienleben[1], auf der Außenseite sind Heilige wie z.B. der Heilige Christophorus, Patron der Reisenden dargestellt. Eventuell war der Altar, dessen Mittelteil aus Schnitzfiguren besteht, insgesamt eine Stiftung von Adeligen im Pustertal zur Erinnerung an die Geburt des Herzogs Sigmund im Jahr 1427[2].

    Stilistisch steht das Werk des Meisters von St. Sigmund am Übergang der Spätgotik zur Renaissance. Der Einfluss der Malerei der italienischen Frührenaissance in Oberitalien z.B. aus Siena ist erkennbar. Das Werk des bis 1450 nachweisbaren Meisters kann als ein Vorläufer des Stils von Michael Pacher gesehen werden[3], dieser hatte ab etwa 1460 im Pustertal eine Werkstatt.

    Dem Meister von St. Sigmund werden neben dem Flügelaltar in St. Sigmund einige weitere Werke zugeschrieben, z.B. Die Geburt Christi im Wallraf-Richartz-Museum in Köln[4].

    Es wird vorgeschlagen, den Meister von St. Sigmund als Mitarbeiter des Malers Hans von Bruneck oder als diesen selbst zu identifizieren[5].

    Der Bildschnitzer, der die Figuren des Altars in St. Sigmund geschaffen hat, wird manchmal ebenfalls als Meister von St. Sigmund bezeichnet[6].

  • s. z.B. R. Ingruber: Auf in das ewig leben. -Die Interpretation des Marientodes durch Simon von Taisten. In: Heimatblätter. Heimatkundliche Beilage zum “Osttiroler Bote”, Nr. 6/2007, S. 2
  • F.-H. Hye: Der Altar von St. Sigmund im Pustertal: ein Denkmal zur Erinnerung an die Geburt Herzog Sigmunds des Münzreichen?. In: Der Schlern, 46.1972, S. 120-124
  • M. Koller: Der Flügelaltar von Michael Pacher in Sankt Wolfgang. Wien 1998, S. 80
  • s. z.B. Th. Blisniewski: „Großes Lob diesem Manne“ Der kochende Heilige Joseph und ‘Die Geburt Christi’ auf einer Tafel des Meisters von St. Sigmund. In: Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln (4) 2000, S. 2-13
  • E. Egg: Zur Brixener Malerei in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In: Der Schlern 41 (1961), S. 87-94
  • W. Pippke, I. Leinberger: Dumot Kunst Reiseführer Südtirol: Landschaft und Kunst einer Gebirgsregion unter dem Einfluß nord- und südeuropäischer Traditionen. Ostfildern 2010, S. 134
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